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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers
Autoren: Christine Feehan
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Bett quietschte, und sie erstarrte, denn wenn Cesar zufällig nach unten geblickt hätte, hätte er sie dort liegen sehen.
    Sie zählte bis sechzig und begann dann langsam zu Cesars Bettseite zu kriechen. Er würde bewaffnet sein, und er würde schießen, ohne zu zögern. Er schlief mit dem Gesicht zu ihr, und sie lächelte, als sie ihre Hand unter das Kissen gleiten ließ, um seine Waffe herauszuziehen. Auf dem Nachttisch lag ein Messer, in Reichweite und mit dem Griff zu ihm. Sie wartete, bis Kane die Ehefrau mit dem Pfeil betäubt hatte und in die Dunkelheit geschlüpft war. Sie wusste, dass er sein Messer gezogen hatte und es wurfbereit in der Hand hielt.
    Sie kauerte sich hin, um ein kleineres Ziel abzugeben, nahm Cesars Messer in die Hand und hielt es ganz sacht an die Schlagader an seinem Hals. »Ich glaube, Sie sollten jetzt aufwachen, Señor Lopez«, sagte sie leise.
    Seine Augen öffneten sich, und er kam sofort zu sich und erkannte seine Lage.
    »Ich würde mich nicht bewegen, wenn ich Sie wäre, aber sehen Sie sich mein Gesicht ganz genau an. Ich will, dass Sie sich an mich erinnern und wissen, wer ich bin.«
    Niemand wollte, dass sich Cesar Lopez an ihn erinnerte. Seine Augen glühten vor Arroganz und vor Wut und verhießen Vergeltung. Rose lächelte ihn an. »Ich glaube, ehe Sie den Macho hervorkehren, sollten Sie bedenken, dass Sie noch nicht nachgesehen haben, wie es um Ihre Frau steht.«
    Sein Blick wanderte zu der Frau, mit der er seit vierzig Jahren verheiratet war. Er konnte den Kopf nicht umdrehen, aber er konnte ihren Umriss neben sich sehen.
    »Sie schläft tief und fest. Ich will, dass Sie ernsthaft über diese Situation nachdenken, in der Sie sich befinden, Señor Lopez, denn wenn Sie das nicht tun, werden Ihnen und jedem einzelnen Menschen, den Sie lieben, sehr üble Dinge zustoßen.«
    Die Tür öffnete sich, und dunkle Schatten flitzten ins Zimmer und gleich wieder hinaus, nachdem sie Erkennungsmarken zwischen seinen Beinen auf das Bett hatten fallen lassen. Die Erkennungsmarken, mit denen er überschüttet wurde, gehörten seinen Wächtern, doch das war noch nicht alles, denn darauf folgten persönliche Gegenstände, die sie seinem Sohn, seinen Töchtern, ihren Ehefrauen und jedem der Kinder abgenommen hatten, die in seinem Haus angeblich sicher waren.
    Rose beugte sich dicht zu ihm vor. »Wie Sie sehen können, hätten wir jeden Mann, jede Frau und jedes Kind auf Ihrem Anwesen und in diesem Haus töten können. Alle. Sie kennen uns nicht, Lopez, aber wir kennen Sie, und wir wissen, wo Sie alle leben. Niemand außer Ihnen weiß, dass wir hier sind. Sie werden alle glauben, sie seien eingeschlafen. Sie können ihnen erzählen, was Sie wollen, wenn Sie ihnen ihre Erkennungsmarken zurückgeben und was wir ihnen sonst noch abgenommen haben, um zu beweisen, dass wir sie hätten töten können. Ziehen Sie Ihre Leute von mir ab. Lassen Sie mich in Ruhe, und tun Sie so, als gäbe es mich nicht. Dann haben Sie und ich keine weiteren Schwierigkeiten. Wenn Sie es nicht tun, werden meine Freunde und ich zurückkommen, und Sie können mir glauben, wenn ich Ihnen sage, dass Sie mit uns nichts zu tun haben wollen. Weder jetzt noch zu einem späteren Zeitpunkt.«
    Sie ließ das Messer über seine Haut gleiten. Ihm stockte der Atem, und er zuckte zusammen. Furcht schlich sich in seine Augen ein, und sein Körper wirkte plötzlich kraftlos. Er konnte die Schatten von Männern sehen, die sich in seinem Zimmer umherbewegten, aber er konnte keinen von ihnen identifizieren. Sie waren in sein Allerheiligstes eingedrungen und hatten bewiesen, dass sie alle töten konnten. Er schluckte schwer und nickte.
    »Enttäuschen Sie mich nicht, Lopez. Machen Sie bloß keine Dummheiten, zu keinem Zeitpunkt. Selbst wenn Ihre Leute mich fänden und mich umbrächten, würden meine Leute Ihnen alles und jeden nehmen, der Ihnen am Herzen liegt. Und dann werden meine Leute Sie töten. Sie sind Schatten. Sie werden sie niemals kommen sehen, sondern erst, wenn es zu spät ist. Haben wir uns verstanden?« Ihre Stimme war sehr ruhig und sehr leise, beinah sanft.
    Von seinen Augen waren jetzt fast nur noch die Augäpfel zu sehen, denn sein Grauen verstärkte sich. Ihm war von Kopf bis Fuß der Schweiß ausgebrochen. Jede Arroganz war von ihm abgefallen, da er sich mit seiner eigenen Sterblichkeit konfrontiert sah. Nichts von dem, was sie gesagt hatte, ließ sich widerlegen. Die Beweise lagen auf seinem Bett verstreut. Er nickte
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