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Im Bann Des Jaegers

Im Bann Des Jaegers

Titel: Im Bann Des Jaegers
Autoren: Christine Feehan
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sein, der sehen konnte, dass sie auf dem Boden lag und zappelte wie ein Fisch auf dem Trockenen. Sie hätte wissen müssen, dass er sie beobachten würde. Jetzt grub sie ihre Hände in den Boden und warf sich nach vorn, um den Pfeil zurückzuholen. Anschließend musste sie zu dem ersten Wächter zurückkehren und auch dieses Beweisstück entfernen. Sie versuchte, sich auf die Füße zu ziehen, aber sie bekam einfach keine Luft. Sie fiel wieder hin.
    Rose. Lauf zu Rhianna , befahl Javier.
    Rose brachte ihren Pfeil wieder an sich und warf einen Blick nach rechts. Rhianna war ein nicht zu unterschätzender Faktor. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass die Frau Hilfe brauchen würde, aber sie sprintete über das offene Gelände, ohne den Befehl zu hinterfragen. Rhianna hatte den Pfeil, den sie auf den zweiten Wächter abgeschossen hatte, bereits an sich gebracht. Blut rann aus einem ihrer Mundwinkel. Sie deutete auf den Wächter, der hinter ihr auf dem Boden lag, mitten zwischen den beiden Zäunen.
    Rose zögerte nicht, sondern sprang in die Luft und packte den Maschendraht direkt unter dem Stacheldraht, machte einen Handstand und stieß sich mit den Händen ab. Sie setzte mit Schwung über den Stacheldraht, sprang zwischen die beiden Zäune und landete auf den Füßen neben dem Mann, der dort lag. Sowie sie den Pfeil herausgezogen hatte, bückte sie sich noch einmal und nahm dem Mann seine Erkennungsmarke ab, wie sie es bei allen anderen auch getan hatten, um Souvenirs für Cesar Lopez zu sammeln. Sie gab Bescheid, dass sowohl sie als auch Rhianna ihre Aufträge ausgeführt hatten. Als sich alle gemeldet hatten, gab Mack das Signal weiterzumachen.
    Phase vier abgeschlossen. Es geht los.
    Rose musste den Vorgang, der sie zwischen die Zäune geführt hatte, Schritt für Schritt wiederholen; sie sprang aus dem Stand in die Höhe und packte das obere Ende des Maschendrahtzauns, direkt unter dem Stacheldraht, machte dort wieder einen Handstand, stieß sich ab und flog wie eine Rakete über die spitzen Stacheln, bevor sie auf der anderen Seite landete. Die Mitglieder ihres Teams entfernten sich eines nach dem anderen von dem Zaun und begaben sich für die nächste Phase zu den Unterkünften der Wachleute. Rose wartete auf Rhianna, die wacklig auf die Füße kam, einen Moment lang wankte und dann eine stocksteife Haltung einnahm.
    Rose wusste, wie sehr sie sich zusammenriss. Der Einsatz übersinnlicher Gaben konnte ihnen allen ungeheuer viel abverlangen. Die Teleportation war eine ganz üble Angelegenheit. Im Kampf holte ein Soldat das Letzte aus sich heraus und ließ sein Team nie im Stich. Niemals. Rhianna sprang hoch und setzte über den Zaun, wischte sich mit einem Arm das Blut vom Mund und grinste Rose an. Zu zweit sprinteten sie zu den Unterkünften der Wächter und schlossen sich dem Rest des Teams an, das bereits von allen Seiten zu dem Gebäude strömte.
    Javier und Lucas im Kontrollraum hielten für sie die Augen und die Ohren offen und setzten die Überwachungskameras in dem Gebäude gegen die Wächter ein.
    Zwei spielen in dem ersten Raum links von euch Karten. Drei habt ihr direkt vor euch im Billardzimmer, dort endet der Flur. Einer ist in der Küche gleich rechts neben dem Billardzimmer. Vier liegen auf ihren Pritschen.
    Sie alle hatten sich den Grundriss genau angesehen, doch Javiers Stimme, die in ihren Köpfen flüsterte, ließ ihn ihnen noch klarer vor Augen stehen. Sie mussten jeden Raum unbemerkt betreten und diejenigen, die sich darin aufhielten, entweder mit Gas oder mit Pfeilen lahmlegen. Falls Pfeile eingesetzt wurden, mussten sie diese anschließend wieder an sich bringen. Sie würden jedem Wächter seine Erkennungsmarke wegnehmen, damit Cesar Lopez sie ihnen zurückgeben konnte. Es war eher psychologische Kriegsführung als ein tätlicher Angriff. Sie hatten vor, Cesar Lopez komplett in die Knie zu zwingen. Der Plan war riskant und erforderte ein präzises Timing, etwas, was Lopez – und jeder andere – für unmöglich halten würde. Sie waren Schatten, die in seine persönliche Festung eindrangen, sich an jedem Wachposten vorbeischlichen und in seine privaten Räumlichkeiten vordrangen. Er würde sich nie wieder sicher fühlen. Im Lauf der Zeit würde er sich selbst infrage stellen, und er würde das Vertrauen in diejenigen verlieren, die seine Familie bewachten. Sie würden sein Bewusstsein für immer verändern – und seiner Seele blankes Grauen einflößen. Cesar Lopez würde verstehen, dass
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