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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne
Autoren: authors_sort
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gefährliche Männer spielten.
    Sie rieb die Hände an ihren Jeans ab und schluckte, weil sie doch tatsächlich darüber nachdachte, Alexandres Einladung zum Dinner anzunehmen. Eine Sekunde später verwarf sie die Idee schon wieder. Worüber sollte sie mit ihm sprechen? Wenn es nicht gerade um ihre geliebten Pflanzen ging, etwas, worüber sie stundenlang reden konnte, würde sie in seiner Gegenwart kaum einen Ton herausbringen.
    Wahrscheinlich war sie die einzige Ashton auf dem Anwesen, die sich nicht in der exklusiven Gesellschaft bewegen konnte, die sich in dem Haus traf. Deshalb hatte sie sich zu ihren Pflanzen zurückgezogen. Die Blumen erwarteten von ihr nichts außer Freundlichkeit.
    Sie wusste, dass es teilweise ihre Schuld war, dass sie nicht über die nötige Sicherheit im Umgang mit Menschen verfügte. Wenn sie in dem Haupthaus geblieben wäre, hätte sie von Lilah eine entsprechende Erziehung bekommen.
    Sie presste die Lippen zusammen.
    Lilah, die elegante rothaarige Frau, hatte es gehasst, die Verantwortung für zwei Mischlingskinder übernehmen zu müssen. Charlottes Bruder Walker, der total vernarrt in Spencer war, hatte diese Abneigung kaum bemerkt. Aber Charlotte hatte eine Frau in ihrem Leben gebraucht, und Lilah hatte von Anfang an klargestellt, dass sie diese Frau niemals sein würde.
    Charlotte schüttelte den Kopf und kehrte zu den Setzlingen zurück, die sie gerade umtopfte. Vielleicht frage ich Jillian um Rat, überlegte sie. Ihre ältere Cousine strahlte eine Anmut aus, die Charlotte
    normalerweise eingeschüchtert hätte, aber die schlanke, dunkelhaarige Jillian war dabei so warmherzig, dass Charlotte ihr Dinge erzählen wollte, über die sie sonst nicht sprach.
    Wie zum Beispiel ihre Vermutung, dass ihre Mutter noch lebte.
    Seit Spencers erste Ehe publik geworden war, glaubte Charlottes mehr und mehr daran. Wenn der Mann einmal lügen konnte, warum dann nicht auch zweimal?
    Obwohl sie über ihre Gedanken sprechen wollte, war es ihr sogar bei Jillian schwergefallen, das Thema auf den Tisch zu bringen, denn es erforderte ein Maß an Vertrauen, das Charlotte eigentlich niemandem entgegenbrachte.

    Sie schüttelte den Kopf über ihre abschweifenden Gedanken. „Sieh zu, dass du mit dem Umtopfen fertig wirst." Doch ihre Gedanken kehrten immer wieder zu dem einen Thema zurück, und sie wusste auch, warum. Weil sie aus Angst vor dem Ergebnis die Suche abgebrochen hatte.
    Ihr Leben könnte sich für immer ändern. Und allein und ohne Hilfe ins Ungewisse zu gehen, machte ihr Angst. Nach Jahren harter Arbeit hatte sie es geschafft, sich hier auf dem Anwesen, wo sie sich nie wirklich zu Hause gefühlt hatte, ihr eigenes kleines Paradies zu schaffen. Der Gedanke, dieses Gefühl der Sicherheit an die grausame Wahrheit zu verlieren, erschreckte sie.
    Alexandre Dupree hat sicherlich nie Angst gehabt und ist nie so ein Feigling wie ich gewesen, dachte sie. Ohne dass sie es wollte, kehrten ihre Gedanken immer wieder zu dem charmanten Franzosen zurück, der sie schon nach so kurzer Zeit faszinierte.
    Der Mann besaß Charisma, Sinnlichkeit und einen scharfen Verstand.
    Sie vermutete, dass er wegen seines Charmes von vielen als Playboy abgestempelt wurde. Das war er aber offensichtlich nicht. Nachdem er fort war, hatte sie im Internet ein paar Nachforschungen angestellt. Alexandre Dupree war einer der renommiertesten Winzer der Welt. Sie hatte seinen Namen nur noch nicht gehört, weil sie sich mehr für ihre Pflanzen als für Weinanbau interessierte.
    Er war aber nicht nur ein angesehener Winzer, sondern auch sehr wohlhabend. Er besaß ein sehr erfolgreiches kleines Weingut in Frankreich und war Besitzer mehrerer exklusiver Restaurants. Es
    passte schon zusammen, dass ein Mann, der berühmt für „Weine von erstaunlicher Komplexität" war, Restaurants besaß, in denen zu den kulinarischen Spezialitäten auch seine Weine gereicht wurden.
    Das Außergewöhnliche an ihm aber war, dass er seine Fachkenntnisse auch weitergab. Zum Beispiel an Trace, dessen Traum es war, einen ganz großen Wein zu kreieren.
    Und wenn Alexandres Reichtum und Können nicht ausreichten, Charlotte einzuschüchtern, dann waren es die Fotos, die ihn als Gast bei wichtigen Events zeigten. Er war mehrere Male bei den Filmfestspielen in Cannes fotografiert worden, immer in Begleitung von langbeinigen, eleganten Frauen in atemberaubenden Kleidern. Diese Frauen waren nicht nur einige Zentimeter größer als Charlotte, sondern schöner und
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