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Im Bann der Sinne

Im Bann der Sinne

Titel: Im Bann der Sinne
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anzunehmen, in der Villa der Ashtons zu wohnen. Er hatte es für sinnvoll gehalten, weil er in den kommenden Wochen viel Zeit auf dem Weingut der Ashtons verbringen würde.
    Seine Ankunft am späten gestrigen Abend war unspektakulär verlaufen. Die elegante Lilah Jensen Ashton hatte ihm das protzige Haus gezeigt und dafür gesorgt, dass er gut untergebracht war. Spencer Ashton hatte sich nicht blicken lassen. Doch Alexandre, der den Mann erst kurz zuvor kennengelernt hatte, war darüber nicht traurig gewesen. Der Patriarch der Ashtons war ein arroganter Kerl, für den Alexandre nicht viel übrig hatte.
    Er lief durch die Reihen zwischen den Reben. Die Pflanzen, noch feucht von dem Regen, glitzerten in der Morgensonne. Der Boden war dunkel und schwer, der ganze Weinberg voller Leben. Frische grüne Blätter bedeckten die alten Reben. Alexandre blieb einen Moment stehen, um einige der Blüten genauer zu betrachten. Schon bald würden daraus Trauben entstehen. Doch auch der Gedanke konnte ihn nicht lange von seinem Problem mit der Unterkunft ablenken.
    Obwohl er ein Frühaufsteher war, hatten ihn heute Morgen laute Stimmen auf dem Flur der zweiten Etage geweckt. Kurz darauf, er war mittlerweile hellwach, knallte eine Tür, und der heftige Streit ging hinter verschlossenen Türen weiter. Doch das, was er gehört hatte, hatte gereicht. Um die Ehe von Lilah und Spencer war es offensichtlich nicht zum Besten bestellt. Anschließend war Spencer in mörderischem Tempo davongerast.
    Nun, Alexandre hatte schon schlimmere Ehen in diesen Kreisen erlebt. Aber es ließ darauf schließen, dass die Atmosphäre im Haus während seines Aufenthalts nicht besonders angenehm sein würde.
    Seine zweite Sorge war, dass er in die unangenehmen Familiengeschichten der Ashtons hineingezogen werden könnte, woran er überhaupt kein Interesse hatte.
    Schließlich war er hier, um Trace im Weinanbau zu beraten - mehr nicht. Er verzog das Gesicht und ging in die Hocke, um die Beschaffenheit des Bodens zu testen.
    Als Ausländer war er vielleicht nicht in der Lage, emotionale Strö-
    mungen im Haus zu erfassen, doch er konnte sich einiges zusammenreimen angesichts des Skandals, den es vor einem Monat in Zusammenhang mit Spencers erster Ehe gegeben hatte.
    Alexandre war Winzer, kein Gesellschaftslöwe, doch der Eklat war bis zu ihm durchgedrungen. Seine maman betrachtete es als ihre Pflicht, ihn über die Schwächen seiner Konkurrenten und Geschäftsfreunde zu informieren. Er lächelte bei dem Gedanken an die Frau, die trotz aller Fehler die einzige Konstante in seinem Leben gewesen war.
    Ein merkwürdiges Geräusch, gefolgt von einer plötzlichen Bewegung links von ihm, erregte seine Aufmerksamkeit und lenkte seine Gedanken von seinen problematischen Gastgebern ab. Er blieb in der Hocke und fragte sich, wer außer ihm zu dieser frühen Stunde wach sein könnte.
    „Warum gibst du diese komischen Geräusche von dir?", sagte eine angenehme weibliche Stimme. „Du bist doch erst gestern in der Werkstatt durchgesehen worden!"
    Alexandre richtete sich auf. Der Anblick, der sich ihm bot, machte alle Unannehmlichkeiten auf dem Gut wett.
    Sie war klein und zierlich, aber mit Kurven an den richtigen Stellen. Verführerisch sah sie aus, wie sie auf dem Boden kniete und das Vorderrad ihres Fahrrades betrachtete. Die langen, glatten schwarzen Haare fielen ihr über den Rücken bis zum Po.
    Plötzlich erwachte sein Interesse, heiße Begierde, die im scharfen Gegensatz zu der stumpfsinnigen Langeweile stand, die ihn seit einem Jahr begleitete. „Brauchen Sie Hilfe, mon amie ?"
    Charlotte drehte sich so schnell um, dass sie fast ihr Fahrrad umgeworfen hätte. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass irgendjemand zu dieser Zeit schon unterwegs sein könnte. Und dieser Jemand war auch noch der attraktivste Mann, den sie je gesehen hatte.
    Die dunklen Augen des Fremden funkelten amüsiert, als er die Hand ausstreckte.
    „Entschuldigen Sie. Ich wollte Sie nicht erschrecken."
    Sie ließ sich von ihm auf die Füße helfen. Seine Hand war stark und warm. Ihr wurde heiß, und das Blut stieg ihr in die Wangen. Kaum stand sie, entriss sie ihm ihre Hand.
    Ihre heftige Reaktion auf die Berührung brachte sie total aus dem Gleichgewicht.
    „Wir kennen uns noch nicht", sagte er mit seinem charmanten französischen Akzent.
    „Ich bin Alexandre Dupree."
    Alexandre. Der Name passte zu ihm.
    „Charlotte", stellte sie sich vor.
    „Charlotte", wiederholte er, und aus seinem Mund
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