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Im Bann Der Herzen

Im Bann Der Herzen

Titel: Im Bann Der Herzen
Autoren: Jane Feather
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mehr über Ihre persönliche Situation und über den Typ Frau, der Ihnen vorschwebt, erfahren, ehe wir wissen, ob wir Ihnen bei der Suche behilflich sein können.«
    »Ja, natürlich«, pflichtete er ihr bei. »Aber es sind eigentlich nur zwei Eigenschaften, die ich bei einer Frau voraussetze.« Während er sprach, zog er die Handschuhe aus und steckte sie in seine Manteltaschen. »Hoffentlich haben Sie in Ihrer Kartei jemanden, der dem entspricht. Von diesen zwei wichtigen Punkten abgesehen, bin ich nicht wählerisch.« In kühlem, sachlichem Ton ging er daran, die Situation näher zu erklären, wobei er bei jedem einzelnen Punkt mit einem Finger gegen die Fläche der anderen Hand tippte.
    »Wie in meinem Brief erwähnt, bin ich Arzt. Ich bin erst vor kurzem von Edinburgh, wo ich studierte und ein paar Jahre praktizierte, in London eingetroffen. Ich habe die Absicht, eine Praxis in der Harley Street zu eröffnen, die mir mit Sicherheit ein stattliches Einkommen einbringen wird, sobald ich mir in der Londoner Gesellschaft einen Namen gemacht habe.«
    Chastity, die keine Antwort gab, faltete die behandschuhten Hände im Schoß und betrachtete ihn durch ihren Schleier hindurch. In ihr regte sich ein schlechtes Gefühl, was dieses Gespräch betraf, und ihre Intuition trog sie nur selten.
    Der Arzt wickelte seinen Schal auf. Trotz der unzureichenden Heizung schien es ihm in dem runden Saal zu warm zu sein. Chastity, die von ihrem Weg im kalten Dezemberwind noch durchfroren war, beneidete ihn. Ein so großer Mensch erzeugt vielleicht zusätzlich Körperwärme, überlegte sie.
    »Jedenfalls«, fuhr er fort, »muss ich eine Frau finden, die vor allem reich ist.«
    An diesem Punkt wurde Chastity klar, dass ihre Intuition sie tatsächlich nicht getrogen hatte. Sie erstarrte unmerklich und hüllte sich weiterhin in Schweigen.
    »Die Einrichtung einer solchen Praxis ist eine kostspielige Angelegenheit, wie Sie sich denken können«, fuhr er in unverändert gleichmütigem Ton fort. »In der Harley Street sind die Mieten hoch, zudem erwarten reiche Patienten ein entsprechendes Ambiente, eines, das den Eindruck erweckt, dass sie sich einem Arzt anvertrauen, der nur Patienten behandelt, die das Beste gewöhnt sind und es sich auch leisten können.«
    Chastity glaubte, einen Anflug von Sarkasmus in seinem Ton zu entdecken. Distanziert sagte sie: »Meiner Erfahrung nach verdienen Ärzte, die in der Harley Street praktizieren, sehr gut. So gut, dass sie eine Frau erhalten können, würde man meinen.«
    Er zuckte mit den Achseln. »Ja, sobald sie sich gut eingeführt haben. Aber so weit bin ich noch nicht, doch ist es mein Ziel. Um dies zu erreichen, brauche ich Starthilfe. Verstehen Sie jetzt?«
    »Ich gelte im Allgemeinen nicht als beschränkt«, sagte sie.
    Falls ihr eisiger Ton den Doktor in Verlegenheit brachte, ließ er sich nichts anmerken und fuhr gelassen fort: »Ich brauche eine Frau, die eine gewisse finanzielle Sicherheit in die Ehe einbringt und zusätzlich über gesellschaftliche Talente und Verbindungen verfügt, die meiner Praxis zugute kommen. Kurzum, eine Dame, dank deren Überredungskunst die ...«, innehaltend suchte er nach dem passenden Wort und schürzte leicht die Lippen, »... Damen mit Migräne zu mir kommen, Frauen mit eingebildeten Leiden, die daher rühren, dass sie an nichts denken müssen und im Leben nichts Vernünftiges zu tun haben, sowie Herren mit Gicht und anderen Wehwehchen, wie eine träge und üppige Lebensweise sie mit sich bringt. Ich brauche eine Frau, die diese Patienten quasi angelt und ihnen blindes Vertrauen in die ärztliche Kunst ihres Mannes einflößt.«
    »Kurz gesagt, M'sieur, Sie brauchen nicht so sehr eine Frau als vielmehr eine Geldgeberin und Kupplerin«, zog Chastity ein Resümee, momentan besorgt, ob sie ihrer Entrüstung nicht zu unverhüllt Ausdruck verliehen hatte, doch konnte sie unbesorgt sein.
    »Genau«, stimmte er ihr ungerührt zu. »Sie erfassen die Situation genau. Ich ziehe es vor, die Dinge beim Namen zu nennen.« Er schaute sie durchdringend an. »Wäre es möglich, Ihr Gesicht zu sehen, Madam?«
    »Absolument pas, M'sieur. Ganz ausgeschlossen.«
    Er zog die Schultern hoch. »Natürlich - wie Sie wollen. Aber ganz abgesehen davon, dass ich lieber mit jemandem verhandle, dessen Identität ich kenne, erscheint mir diese Geheimnistuerei unnötig. Könnten Sie wenigstens diesen falschen Akzent ablegen?«
    Chastity biss sich hinter dem Schleier auf die Lippen. Sie
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