Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)

Titel: Im Bann der Drudel (Auf der Suche nach dem magischen Buch) (German Edition)
Autoren: Kim Kestner
Vom Netzwerk:
Wurzelbürste bewaffnet den Matsch aus dem Teppich rieb, der aus Loos Schnabelschuhen quoll.
    »Du bist permatiert?«, schnappte Loo, nachdem Timothy ihm und Avy in schnell gesprochenen Sätzen von den Geschehnissen berichtet hatte.
    »Vielleicht hat die Schlüsselblume noch gewirkt, die du vor dem Decertum geschluckt hast«, überlegte Avy laut, doch gerade als Loo zu einem Monolog über die maximale Wirkungszeit von magischen Pflanzen ansetzen wollte, kam Darius mit dem dampfenden Tee zurück.
    »Eins nach dem anderen«, sagte er entschieden. »Erst der Tee, und dann würde mich brennend interessieren, welchen Weg ihr aus der Grotte gefunden habt, dass eure Umhänge dreckiger sind als jeder Mummatsch.«
    Auch Timothy schenkte sich nach und lauschte mit offenem Mund Avys Erzählungen.
    »Kurz nachdem Timothy wie von Hexen Hand verschwunden war, kam Zyracc durch den Spalt zurück in die große Höhle. Er schien unermesslich wütend und hat die verbliebenen Gefangenen ohne weiteren Aufhebens kristallisiert. Einen nach dem anderen! Wir dachten, auch Timothy wäre –« Avy schniefte und Loo reichte ihr ein bunt getupftes Taschentuch, dass sie sich vor das Gesicht drückte, um ihre Tränen zu verbergen.
    »Was dann passiert ist, wissen wir nicht«, berichtete Loo statt ihrer weiter. »Ein Dan ist auf uns aufmerksam geworden. Ich nehme an, er hat unsere Gedanken, unsere Sorge um Timothy gelesen, na ja, eben gemerkt, dass wir keine Homorden sind. Er hat uns nicht mehr aus den Augen gelassen und mit seinem Nachbar getuschelt, auf uns gezeigt.«
    »Sein Fluchtinstinkt ist mit ihm durchgegangen«, bemerkte Avy trocken, und Loo sah betreten zu Boden. »Mir blieb also nichts anderes übrig, als ihm zu folgen, und als ich unseren Coloren bis zu den Schultern im Sumpf stehend wieder fand, hab ich uns den Weg gebahnt und wir sind so schnell es ging hierher, um den Ältesten der Dan um Hilfe zu bitten.«
    »Du hast den Sumpf verdrängt. Beachtlich! Eine so träge Masse ist selbst für Niptraden schwer zu bewegen.« Darius nickte anerkennend.
    In diesem Moment hustete es unüberhörbar und alle Blicke schnellten zu dem Buch, das prustend die letzten Tropfen Wasser ausspie. Anscheinend war es erwacht.
    Timothy beugte sich sofort vor und griff nach ihm. »Wenn Hartlef Recht hatte, müssten uns diese Seiten verraten, wo Enola die Drudel versteckt hat«, sagte er nervös und fuhr mit dem Finger über die beachtliche Seitenzahl. »Sollte Zyracc Zeit gefunden haben, das Buch zu lesen, wird er nicht warten, es zu holen.«
    »Da bin ich ganz deiner Meinung, Timothy«, sagte Darius und auch seine Spannung war nicht zu übersehen. Seine Aura leuchtete stärker denn je und erhellte die Seiten, die Timothy eben aufgeschlagen hatte. Auf erstaunlich gut erhaltenem Pergament reihten sich dicht gedrängt Striche und Bögen aneinander, von denen keiner einen Sinn für Timothy ergab. Ratlos blickte er zu Darius.
    »Na los. Sprich mit ihm«, sagte der aufmunternd.
    »Sprechen?«, echote Timothy.
    »Nun, es ist ein Hexenbuch. Mit Glück ist es ausgeschlafen und antwortet dir«, erwiderte Darius.
    Timothy räusperte sich und starrte auf die scheinbar sinnlos beschriebenen Seiten. »Hchm, also Buch«, setzte er an und kam sich maßlos dämlich vor. »Hast du gut geschlafen, Buch?«
    Plötzlich schoss eine knubbelige Nase hervor, sandfarbend wie das Pergament, aus der die Hieroglyphen rannen. Ein lautes Niesen schloss sich an, dann zogen sich zwei schwungvolle Linien zu steilen Falten zusammen und zornige Augen sahen Timothy zusammengekniffen entgegen.
    »Das habe ich nicht! Um genau zu sein, geht es mir miserabel! Ich bin nass, friere und jede meiner Seiten tut weh«, spie das Buch ihm entgegen. Timothy hätte es vor Schreck fast fallen gelassen.
    »Es tut mir leid. Ich schätze, dass ich dafür verantwortlich bin«, gestand Timothy, der sich jetzt, da das Buch Augen, Mund und Nase hatte, nicht mehr ganz so töricht vorkam.
    »Kann es eine Zusammenfassung sein, oder muss ich schon wieder die ganze Geschichte erzählen?«, knurrte das Buch.
    »Es wäre nett, wenn Ihr ab dem Punkt berichten könnten, als Enola ihre Hexen-Seele in die Drudel bannte«, antwortete Timothy höflich, der das Buch nicht noch weiter verärgern wollte.
    »So so, schon wieder nur die letzten Seiten«, schnarrte das Buch, das Gesicht verzog sich, nur um den Großteil der Seiten nach links zu kippen und kurz vor dem Buchrücken wieder hervorzuschießen.
    »Schon wieder? Wer wollte
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher