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Igor der Schreckliche

Igor der Schreckliche

Titel: Igor der Schreckliche
Autoren: Papierfresserchens MTM-Verlag GbR
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Bille zu. Wie üblich nach dem Training packt Bille Laras Sachen ein. Laras Mama darf nichts vom Fußballspielen erfahren.
    Deshalb bat Bille ihre Mutter, die Sachen zu waschen. Begeistert war Billes Mama nicht, Laras Mama zu hintergehen. Aber sie versteht die Mädchen. Und außerdem, so sagt sie, solle man ihnen die Freude am Sport nicht verwehren.
    Ausgelassen und fröhlich kehrt Lara nach Hause zurück, pünktlich zur Vesper. Sie öffnet die Stubentüre. Ihre Eltern und Brüder sitzen am Tisch.
    „Abend!“, begrüßt Lara die Familie. Jeder grüßt zurück. Mama nicht. Grimmig schaut sie Lara an.
    „Was ist?“, will Lara wissen. Die Brüder und der Papa stieren alle in ihren Teller. Oh, oh.
    „War’s schön heute mit Bille?“, fragt Mama mit einem säuerlichen Unterton.
    „Weltklasse!“
    „Und was habt ihr gemacht?“
    Diese Frage kommt Lara arg verdächtig vor. „Dies und das!“
    „Soso. Dies und das. Lara, ich habe dir verboten, Fußball zu spielen!“ Lara schluckt. Woher weiß sie …
    „Da staunst du, was? Ich hatte heute einen interessanten Anruf. Von deiner Ballettlehrerin. Sie hat dich gesehen. Fußball ist nichts für angehende Ballerinen! Fußball ist nichts für dich!“
    „Pah! Und woher willst du wissen, was mir guttut? Ich spiele super! Und Fußball ist viel besser als diese fürchterliche Tutuhüpferei!“ Ihre Brüder pfeifen, um ihrer Zustimmung Ausdruck zu verleihen, hören aber jäh auf, als sie den Blick von Mama sehen.
    „Du spielst nicht mehr Fußball! Haben wir uns da verstanden?“
    „Lass sie doch, Mama. Es macht ihr Spaß!“, sagt Laras ältester Bruder.
    „Sie ist eine Ballerina. Mit dem Fußball ruiniert sie ihre Beine!“
    „Ich bin keine Ballerina. Du willst, dass ich eine werde. Mein Herz schlägt für den Fußball!“
    „Nein, das tut es nicht!“
    „Und wie es das tut!“
    „Henriette, lass doch das Mädchen!“ Stille erfüllt die Stube. Nie, wirklich nie widerspricht Laras Papa Hinrich seiner Frau. Er meidet Streitereien. Es war das erste Mal, dass er sich für Lara eingesetzt hat. Henriette lässt die Gabel auf den Teller fallen. Zeit zur Flucht.
    Lara verschwindet in ihrem Zimmer, sperrt zu und schaut zum Friedhof hinauf. „Ich bin keine Ballerina und ich pfeife auf den Ballettunterricht! Da geh ich nicht mehr hin! Das schwör ich!“, denkt Lara beide Hände zur Faust geballt.
    Unruhig geht sie im Zimmer auf und ab. Normalerweise hilft es, sich den Kummer von der Seele zu schreiben. Dafür ist es zu spät. Auf den Friedhof kann sie nicht mehr. Sie schnappt sich ihr Handy und wählt Billes Nummer.
    „Diese verdammte Tratsche!“, motzt Lara ins Telefon.
    „Was? Wen meinst du?“, fragt Bille.
    „Die Ballettlehrerin hat mich beim Bolzen gesehen und gleich Mama angerufen. Bestimmt krieg ich jetzt Hausarrest und wahrscheinlich fährt sie mich höchstpersönlich ins Balletttraining!“
    „So eine Gemeinheit!“, pflichtet Bille bei.
    „Bille, ich will da nicht mehr hin. Diese Tussen sind unfassbar tussig und schrecklich! Letztes Mal haben sie sich total über mich lustig gemacht: weil ich den Spagat nach wie vor nicht beherrsche und bei den Sprüngen aussehe wie ein fliegendes Trampeltier. Und ich sei ein Fettsack. Das hat dieses Klappergestell gesagt.“
    „Maya? Sei froh, dass du nicht gleich umfällst, sobald der Wind ein bisschen weht! Und noch was, Lara. Du bist alles andere als dick. Du bist normal! Lass dir bloß keinen Quatsch einreden!“
    Lara nickt. „Keine Bange! Ich esse viel zu gerne! Weißt du, das Schlimmste ist, dass die alte Schrulle das alles mitbekommt und mich nicht verteidigt!“ Lara seufzt. „Im Fußball ist alles anders. Da käme keine auf die Idee, über die andere zu lästern. Und keine von uns …“
    Bille unterbricht sie: „… schaut die Topmodelshow!“
    Jetzt muss Lara lachen. „Dem Himmel sei Dank sind wir normal!“
    „Und weißt du, was das Beste ist?“, fragt Bille.
    „Dass Jungs Fußball cool finden und kein Spiel verpassen?“
    „Genau!“
    „Ich bin und bleibe eine Fußballerin! Das lasse ich mir nicht nehmen! Von niemandem! Das verspreche ich bei meinem signierten Fußball!“

Kapitel 5
Ein Verbündeter
    Erleichtert stößt Igor einen Seufzer aus. Es ist Onkel Temerar. Igor starrt ihn an, bringt kein Wort über die Lippen.
    „Keine Bange! Ich verpetz meinen Lieblingsneffen nicht!“
    Igor strahlt ihn an und begrüßt ihn mit einer herzlichen Umarmung. Bei den Menschen macht man das so. Vampirische
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