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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)
Autoren: Peter Nowotny
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ein Schuss, und wieder splitterten Steinbrocken ab. Keiner von den dreien war getroffen worden.
    Verflucht noch mal, wer schoss auf sie und warum?
    Und blitzartig wurde alles klar: Diese Höhle war nicht nur das Versteck für Bruggers Steinschmuck gewesen, sondern jetzt auch das von Radomir Palić. Und sie waren ihm genau in die Falle gegangen. Sicher hatte er sie schon lange gehört, ihre Lichter gesehen und sich verstecken können.
    »Seid ihr okay?«, fragte Wanner flüsternd.
    Leise kamen bejahende Antworten.
    »Ja kein Licht machen! Nicht schießen! Wir müssen versuchen, von hier ein Stück wegzukommen, aber leise.«
    Aber das war schneller gesagt als getan! Sie schoben sich rückwärts, stießen aneinander, rissen sich an den scharfen Kalkspitzen und landeten in einer Pfütze.
    Der Schütze musste scharfe Ohren haben, denn wieder krachte ein Schuss, und die Kugel zischte nahe an ihnen vorbei. Zufall? Oder benutzte er ein Nachtsichtgerät?
    Mit den Händen hatte Wanner ein Felsstück ertastet, hinter das er schlüpfte. Von den beiden anderen war nichts zu hören. Er musste riskieren, den Schützen zu lokalisieren, denn irgendwie mussten sie ja hier wieder herauskommen.
    Auf gut Glück schrie er in die Dunkelheit: »Radomir Palić! Ergeben Sie sich, hier ist die Polizei. Sie kommen hier nicht mehr heraus.«
    Erst ertönte ein höhnisches Gelächter, dann schrie Palić: »Oder ihr nicht, verdammte Bullen!« Gleichzeitig krachte wieder ein Schuss.
    »Palić, geben Sie auf! Sie verschlimmern nur noch Ihre Lage.«
    Doch aus dem Dunkeln ertönte wieder die Stimme von Palić: »Was sollte ich da noch verschlimmern? Die Zick geht auf mein Konto, und der Brugger auch. Haha, der Hund! Ich hab ihn zufällig auf Schneiderküren gefunden, als ich auf dem Weg hier herauf war und hab ihm einen Feuersteindolch ins Herz gerammt. Das war für Radja! Dann erst war er wirklich tot. Aber ihr habt ja wunderbarerweise seine Mörderin überführt, hahaha!« Seine Stimme klang schrill und warf das Echo von den Wänden zurück. »Und nicht mich, denn mich hat keiner gesehen, und ihr drei kommt aus diesem Loch nicht mehr heraus. Dafür werde ich jetzt sorgen. Hört ihr das Rauschen? Oben hat’s zu regnen begonnen, es wird nicht mehr lange dauern, und die Höhle füllt sich mit Wasser. Hoffentlich könnt ihr gut schwimmen, denn sie läuft voll bis zur Decke. Auf Wiedersehen in der Hölle!«
    Und wieder krachte ein Schuss, doch diesmal hatte Wanner aufgepasst und seine Pistole gezogen. Und als er das Mündungsfeuer sah, schoss er dreimal hintereinander in dessen Richtung. Doch es ertönte nur das irre Gelächter von Palić, dann war es still.
    Jetzt hörten sie es deutlich: Es war ein gleichmäßig anschwellendes Rauschen, das von draußen kam. Das Regenwasser lief trichterförmig in die Doline, dann stürzte es durch Risse, Spalten, Löcher und Kamine in die Höhle. Schon konnten sie es an den Füßen spüren.
    »Wir müssen sofort hier raus!«, rief Wanner und knipste die Lampe an. Er hielt sie so weit wie möglich vom Körper weg, damit Palić, falls er noch da war, nicht gleich treffen konnte. Aber nichts geschah. Er schien verschwunden zu sein.
    Berger leuchtete an die Decke. Aus unzähligen Rissen begann Wasser herunterzuträufeln, dann spritzte es, und schließlich kamen dünne Bäche hereingeschossen und begannen langsam, die Höhle zu füllen.
    »Paul! Wir müssen weg! Wo geht es zurück?«, rief Eva voller Angst.
    Berger wies mit dem Licht seiner Taschenlampe den Weg. »Dort müssen wir hin! Schnell, bevor auch die Platte nicht mehr passierbar ist.«
    Sie stolperten durch die Höhle zurück in den Gang und folgten ihm bis zum Schuttkegel, der zum Durchlass hinaufführte. Auf allen vieren krochen sie aufwärts, und Berger machte sich sofort daran, unter der Platte durchzukriechen.
    Aber er kam gleich wieder zurück. »Wir kommen nimmer raus! Der Hund, der verreckte, hat auf der anderen Seite Steinplatten davorgewälzt. I bring sie ned weg!«
    Wanner packte seine Taschenlampe mit den Zähnen und schob sich in den schmalen Spalt. Im Lichtkegel sah er, dass der Ausgang mit einem Felsen zugeschoben war. Er versuchte ihn wegzudrücken, aber auch ihm gelang dies nicht. Er kroch zurück.
    »Hier kommen wir nicht mehr raus. Wir müssen versuchen den Weg zu finden, den Palić genommen hat. Es muss einen zweiten Ausgang geben, der Mistkerl ist ja nicht durch den Gang zurück.«
    Eva Lang begann zu zittern. Wanner legte beruhigend einen Arm
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