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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition)
Autoren: Mari Hannah
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dringend zu sein. Einer von Ihren Golfpartnern?«
    »Welcher?« Bright atmete tief durch. Er bekam keine Antwort. »Ellen? Wer ist es, bitte?«
    »Ein Gentleman namens Adam Finch.« Ellen hatte es ihm gegeben. »Er hört sich äußerst beunruhigt an. Er sagte, es täte ihm leid, Sie zu stören, aber es könne wirklich nicht warten.«
    Die Verbindung klickte, und sie stellte durch.
    Bright hörte lange zu, sein Magen verkrampfte sich, als er die Nachricht vernahm. Nach einem kurzen Gespräch beendete er den Anruf. Er wollte gerade DCI Kate Daniels anrufen, als er sie durch sein Bürofenster sah, fünfzig Meter entfernt und soeben dabei, zu ihm zu laufen. Er legte den Hörer auf und wartete.
    »Wir haben ein Problem«, sagte er, sobald Daniels den Raum betrat.
    »Was du nicht sagst, Chef. Deshalb bin ich ja hier.«
    »Nein, ich meine ein anderes.«
    »Chef, ich stecke bis zum Hals in Arbeit.« Daniels war am Verdursten. Ihre Augen überflogen das Zimmer und fanden den Wasserspender. Als sie darauf zuging, hörte sie Schreie aus dem Büro nebenan. Es erinnerte sie an das letzte Mal, als sie in diesem Raum gewesen war, bevor Assistant Chief Constable Billings übernommen hatte. Sein Vorgänger, ACC Martin, hatte die Selbstbeherrschung verloren und sie rausgeworfen. Sie lächelte über die Erinnerung und spürte Brights Blick auf sich liegen. »Tut mir leid, Chef …« Sie stand immer noch mit dem Rücken zu ihm. »Aber unser einziger Zeuge will die Gegend verlassen. Ich habe dem armen Kerl gesagt, dass sein Urlaub unterbrochen ist, und ich will gerade seine Aussage aufnehmen, damit er loskann. Er ist ein ehemaliger Polizist. Kann es warten?«
    »Nein, kann es nicht. Die Tochter eines meiner engsten Freunde wird vermisst, und ich möchte, dass du dich persönlich darum kümmerst.«
    »Tut mir leid, das zu hören.« Das Wasser brauchte seine Zeit, um in den weißen Plastikbecher zu tröpfeln. »Kannst du keinen Uniformierten schicken?«
    »Sie ist Studentin an der Durham University, Kate.«
    Daniels drehte sich zu ihm herum, plötzlich aufmerksam.
    »Eins fünfundsiebzig groß. Blond. Grüne Augen. Kommt dir das bekannt vor?«
    »Mist!«
    »Ihr Name ist Jessica Finch. Ihr Vater, Adam, besitzt halb Nordyorkshire. Von ihm könntest du schon gehört haben.«
    »Kann ich nicht behaupten.«
    »Ich kenne ihn schon seit vielen Jahren. Er ist niemand, der leicht in Panik gerät. Bevor er mich angerufen hat, hatte er bereits die Universität angerufen und herausgefunden, dass Jess Vorlesungen versäumt hat. Die letzten zwei Nächte hat sie nicht im Wohnheim geschlafen. Niemand, mit dem er gesprochen hat, hat sie gesehen oder was von ihr gehört. Man hat ihm gesagt, sie könnte ausgezogen sein, aber er weiß nicht, wohin. Die Angestellten der Universität wissen auch nichts. Er ist verzweifelt, Kate. Sieh dir mal das hier an …«
    Bright drehte seinen Laptop um, sodass sie darauf schauen konnte. Auf dem Bildschirm stand eine E-Mail von Adam Finch mit einem gescannten Dokument als Anhang. Daniels beugte sich vor, öffnete den Anhang und fand einen hastig gekritzelten Zettel, der auf einen dunklen Hintergrund gelegt worden war, damit er sich besser abhob. Das Papier hatte keine Linien und war von einem viel größeren Blatt abgerissen worden. Sie las die Botschaft zweimal durch. Sie war kurz und unmissverständlich: BLEIBEN SIE IN DER NÄHE DES TELEFONS – WENN SIE DIE POLIZEI BENACHRICHTIGEN , SCHICK ICH IHNEN IHRE TOCHTER STÜCKCHENWEISE NACH HAUSE .
    »Wann hat er den bekommen?«, fragte Daniels.
    »Er war in der Morgenpost. Hat auf ihn gewartet, als er kurz nach zehn nach Hause kam. Er war geschäftlich unterwegs und ist erst heute zurückgekommen.«
    Daniels fixierte den Zettel.
    Zum zweiten Mal an diesem Tag schienen die Umstände eines Verbrechens nicht zusammenzupassen. »Das ergibt keinen Sinn«, sagte sie.
    Bright sah sie nur an.
    »Angenommen, unser totes Mädchen und Jessica Finch sind ein und dieselbe Person, warum sollte der Entführer dann sein Lösegeld riskieren, indem er sie umbringt?«
    »Vielleicht haben sie Panik bekommen …«
    » Bevor sie eine Lösegeldforderung gestellt haben?«
    Bright zögerte. »Möglicherweise hat sie versucht zu entkommen? Oder sie haben sie verprügelt und …«
    »Nein.« Daniels schüttelte den Kopf. »Stanton hat mir gesagt, all ihre Verletzungen stammten vom Sturz. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass sie gefesselt war, und auch nichts, was auf einen Kampf
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