Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition)
Autoren: Mari Hannah
Vom Netzwerk:
bat ihn, dem Rest des Teams die Informationen weiterzuleiten.
    »Ich werde eine Weile von der Bildfläche verschwinden«, sagte sie. »Wenn es Probleme gibt, schickt mir eine SMS .«
    Robson sagte ihr, dass es oben in High Shaw absolut nichts zu tun gäbe. Er fragte, ob es nicht etwas Nützlicheres für ihn zu tun gäbe, wobei seine Verärgerung sogar durch die Leitung hindurchklang.
    »Haben Sie Geduld, Robbo. Lassen Sie es uns Schritt für Schritt angehen, in Ordnung?«
    Sie legte auf.
    Sie legte den ersten Gang ein, verließ das Hauptquartier und fuhr auf die Hauptstraße hinaus in Richtung Etal Lane in Westerhope, Bezirkskommando für den Bereich Newcastle. Es war nur eine kurze Fahrt, etwas mehr als sieben Kilometer. Als sie am Flughafen vorbeikam, fragte sie sich, wie viele Detailinformationen die Flugverkehrsüberwachung wohl über den Verkehr leichter Flugzeuge hatte.
    Sie stellte den Toyota auf dem Parkplatz ab, der für den Bezirkskommandanten reserviert war, stieg aus und schloss ihn ab, in der Hoffnung, dass er nicht zugeparkt sein würde, wenn sie zurückkam. Während sie in das Gebäude eilte, gingen ihr viele Fragen zur Todesursache des Opfers durch den Kopf. Der Mann, der sie gefunden hatte, war in einem Streifenwagen zur Polizeistation gefahren worden, wo man ihn über eine Stunde lang hatte warten lassen.
    Er sah gelangweilt aus, als sie den Vernehmungsraum betrat.
    »Mr Bull, es tut mir so leid, Sie aufgehalten zu haben …« Daniels streckte die Hand aus. »Ich bin Kate Daniels, Senior Investigating Officer. Ich hatte keine Ahnung, dass ich so lange brauchen würde.«
    »Schön, Sie kennenzulernen.« Frank Bull saß zurückgelehnt auf seinem Stuhl und gähnte. Er hob einen Fuß, der in einem dicken grünen Socken steckte, und erklärte, dass die Spurensicherung sich seiner Schuhe bemächtigt hätte, um einen Abdruck der Sohle zu nehmen und sie mit den beiden Abdrücken zu vergleichen, die am Tatort gefunden worden waren. Er war rot im Gesicht und zum Wandern angezogen, mit viel zu vielen Schichten Kleidung, um in einem Bürohaus mit Zentralheizung eingesperrt zu warten. »Es war nicht klug von mir, ihre Leiche zu finden, oder, DCI Daniels? Ich hätte einfach weitergehen sollen, stimmt’s? Stattdessen soll ich mich jetzt erinnern.« Er gähnte wieder. »Entschuldigen Sie! Ich bin nicht mehr daran gewöhnt, lange drinnen rumzusitzen. Früher, als Polizeibeamter, habe ich viele Stunden in Räumen wie diesem hier zugebracht.«
    Daniels’ Telefon klingelte: BRIGHT .
    Bull sah, wie ein Ausdruck von Frustration über ihr Gesicht huschte, bevor es ihr gelang, ihn zu verstecken.
    »Dann sollte ich wohl besser Mittagessen bestellen.« Er lächelte, nahm an, dass sie ihn bitten würde, noch länger zu warten. »Ist der Fraß immer noch so schlecht wie früher?«
    »Es tut mir so leid. Ich wünschte, ich könnte an zwei Orten gleichzeitig sein, aber es geht nicht. Ich rufe Hank Gormley an, meinen Detective Sergeant. Ich bitte ihn, Ihre Aussage sofort aufzunehmen. Dann können Sie los, wenn Sie mir eine Kontaktnummer dalassen, unter der ich Sie erreichen kann.«
    Der Besichtigungsraum eines Leichenschauhauses ist selbst zu besten Zeiten grausig. Für Adam Finch war dies die schlimmstmögliche Zeit. Sein beinahe perfektes Leben war in den letzten Stunden mit einem Paukenschlag auseinandergefallen. Er sah klein und unscheinbar aus, wie er da stand neben einer Leiche, die mit einem grünen Tuch bedeckt war, flankiert von Bright und Daniels.
    Daniels sprach leise, wollte ihn nicht drängen. »Sind Sie bereit, Mr Finch?«
    Finch nickte. Er sah aus, als hätte ihn die Sorge innerhalb von Minuten altern lassen. Daniels hob das Laken an, deckte das Gesicht des toten Mädchens auf und trat einen Schritt zurück, als Finch sich über die Leiche beugte. Er schloss die Augen, sagte aber nichts. Sie dachte, er betete, und gestattete ihm einen Augenblick der Stille. Als er die Augen öffnete, floss eine einzige Träne aus seinem Auge und tropfte von seiner Nasenspitze auf die Wange des Mädchens, wodurch es aussah, als weine auch sie. Dann verlor er die Kontrolle.
    Daniels wechselte einen besorgten Blick mit Bright. Der legte eine feste Hand auf die Schulter seines Freundes und führte ihn aus dem Raum und auf den Flur dahinter.
    »Es tut mir so leid, Adam«, sagte Bright, als sie den Raum verließen.
    »Nein …« Es war beinahe ein Schluchzen. »Sie ist es nicht. Es ist nicht Jessica.«

7
    Der Jaguar raste davon, dicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher