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Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Ich will vergelten: Thriller (German Edition)

Titel: Ich will vergelten: Thriller (German Edition)
Autoren: Mari Hannah
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besonders in den Höhenlagen, waren stürmische Winde alltäglich; alles, was nicht niet- und nagelfest war, ging öfter mal auf Wanderschaft.
    Der hübsche Vorgarten war voller Frühlingsblumen in Töpfen, die aus alten Autoreifen gemacht waren. Im Garten gab es eine Kinderschaukel und einen Kiesweg, der zur Eingangstür führte.
    »Nicht schießen!«, rief Detective Sergeant Hank Gormley und nahm die Hände hoch.
    Daniels grinste, während die Mitglieder ihres Teams sich in dem Moment, als sie zur Tür hereinkam, die Brust hielten und zu Boden fielen, wo sie sich leidend wanden, als wären sie tödlich verwundet.
    »Steht auf, ihr Idioten. Wir müssen uns an die Arbeit machen«, sagte sie.
    Daniels stellte ihre Aktentasche auf den Boden und war sofort von Polizeibeamten umringt, die sich freuten, sie wieder bei der Arbeit begrüßen zu können. Obwohl sie gerührt war von ihrem Enthusiasmus und den Glückwünschen, wollte sie nicht unnötig Theater um sich selbst machen. Einem Menschen das Leben genommen zu haben, und sei es auch aus Notwehr, bereitete ihr immer noch Alpträume. Es war nichts, worauf sie je stolz sein würde – auch wenn der fragliche Mann ein gefährlicher Psychopath gewesen war.
    Daniels richtete ihre Aufmerksamkeit auf den aktuellen Fall und wies ihr Team an, wie es das Büro einrichten sollte. Die Detective Constables Maxwell und Brown fingen an, ein schweres Sofa in die hölzerne Garage hinter dem Haus zu tragen, um Platz für die Computertische zu schaffen. Detective Sergeant Robson holte ein Whiteboard aus seinem Auto und stellte es im Hintergrund des Zimmers auf. Es würde für die Dauer ihres Aufenthalts als behelfsmäßige Fallwand dienen. DC Carmichael brachte ihren Laptop herein und war Sekunden später eingeloggt.
    Es war eine Einsatzzentrale – beinahe.
    DC Gormleys Gesicht hellte sich auf, als Daniels auf ihn zukam. »Also haben wir’s wieder mit einem bösen Scheißkerl zu tun.« Sein Ton war düster.
    Daniels nickte, wobei sie ihm eine Handvoll Polaroids gab, die am Tatort geschossen worden waren.
    Er überflog sie, und ihm wurde übel bei dem, was er sah. »Wir sollten es wohl von der positiven Seite sehen … wenn die Leiche nicht zu dem Zeitpunkt gefunden worden wäre, zu dem sie gefunden wurde, hätte es am Tatort nur so gewimmelt von verdammten Touristen, die alle ihre eigenen Erinnerungsschnappschüsse mit nach Hause genommen hätten. Es wäre ein Alptraum gewesen. Was für ein Stück Scheiße wirft denn ein junges Mädchen aus einem Flugzeug?«
    »Darüber sind wir uns noch nicht sicher«, warnte Daniels. »Nicht bevor Stanton es bestätigt hat. Und wenn er das tut, behalten wir es für uns. Wir lassen es nicht an die Öffentlichkeit dringen – zumindest noch nicht. Das ist das Land Gottes, Hank. Die Leute hier schließen nachts nicht mal ihre Türen ab. Die würden nicht wissen, wie ihnen geschieht.«
    Gormley gab die Fotos zurück. Sie nahmen sich eine Tasse Tee, der von einem Hilfsbeamten der Gemeinde, der kurzfristig rekrutiert worden war, auf einem Plastiktablett angeboten wurde. Daniels dankte ihm, wobei ihre Augen den Raum überflogen und ihr Bewusstsein zurück in ihre Kindheit trieb, in der sie in einem ehemaligen Wildhüter-Cottage gewohnt hatte, das diesem sehr ähnlich gewesen war. Sie fühlte sich in High Shaw zu Hause und entschied sofort, dass sie so lange hierbleiben würde, wie sie das Anwesen nutzten. Es hatte keinen Sinn, jeden Tag aus der Stadt hin- und herzufahren. Es gab niemanden, der daheim auf sie wartete – schon seit Monaten nicht mehr.
    Der Schmerz in Daniels’ Herz ebbte ab, als DC Carmichael auf sie zukam, eine Materialliste in der Hand und ein Lächeln auf dem jungen Gesicht. Lisa hatte alle beeindruckt, seit sie zur Mordkommission gestoßen war, und hatte sich schnell zur hauseigenen technischen Expertin gemausert.
    »Es tut mir leid, Sie zu unterbrechen, Boss. Die Jungs von der Telefongesellschaft sind hier, um die Leitungen zu legen.«
    »Okay, Lisa, dann lassen Sie sie herein.«
    Carmichael verschwand in Richtung Eingangstür.
    Daniels nahm noch einen Schluck Tee und drehte sich zu Gormley um. »Das ist bestimmt die schönste Einsatzzentrale, in der ich je gearbeitet habe, Hank. Wie hast du das so schnell gefunden?«
    Gormley tippte sich an die Nase. »Ich kenne Leute, die Leute kennen. Ein Kumpel meines Schwagers ist Makler in Hexham. Dieses Haus wird normalerweise an Feriengäste vermietet. Haben kurzfristig abgesagt, laut
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