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Ich will ja nur dich!

Ich will ja nur dich!

Titel: Ich will ja nur dich!
Autoren: Carly Phillips
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das getan?«
    Dare lächelte düster. »Das hat mich dein Bruder auch schon gefragt.«
    »Und? Was hast du darauf geantwortet?«
    Dare atmete tief durch. »Die kurze, simple Antwort lautet wohl, dass ich es für dich getan habe. Der Versuch, deinen Bruder zur Vernunft zu bringen, war das Mindeste, das ich tun konnte nach all den furchtbaren Dingen, die ich dir neulich an den Kopf geworfen hatte.«
    An seiner Wange zuckte ein Muskel, ansonsten war seine Miene nach wie vor ausdruckslos. Cara hatte also recht gehabt: Er hatte ein schlechtes Gewissen wegen der Szene, die er ihr gemacht hatte.
    Liza schluckte schwer. Die Sehnsucht in ihr war noch nicht gestillt – sie wollte etwas anderes hören. »Versteh mich nicht falsch; ich bin dir dankbar, und das werde ich immer sein. Aber du bist mir nichts schuldig.« Er sollte sich ihr gegenüber auf keinen Fall zu irgendetwas verpflichtet fühlen. Wenn ihr das Einzige, was sie von ihm wollte – seine Liebe – verwehrt blieb, dann wollte sie auch sonst nichts von ihm. »In derartigen Situationen wirft man eben mit allerhand Gemeinheiten um sich. Dafür habe ich vollstes Verständnis.«
    Der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht. »Danke, aber du sollst wissen, wie leid es mir tut, dass ich dich so verletzt habe, noch dazu vor deinen Freunden und meiner Familie …« Er wandte beschämt den Blick ab und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
    »Ist schon in Ordnung«, erwiderte sie versöhnlich und erteilte ihm damit die erhoffte Absolution. »Du warst unheimlich gestresst wegen Tess und hast es einfach am nächstbesten Menschen ausgelassen. Vergessen und vergeb…«
    »Nein«, unterbrach er sie, um sie zu korrigieren. »Ich habe es an dem Menschen ausgelassen, der mir am nächsten stand – und damit ist nicht die räumliche Nähe gemeint.«
    Liza kniff die Augen ein wenig zusammen. »Was willst du damit sagen?«
    »Warte, ich … muss erst die richtigen Worte finden.« Er schüttelte stöhnend den Kopf. »Hab Geduld mit mir, okay?«
    Sieh an, sieh an – Dare Barron war verunsichert und um Worte verlegen. Das war neu. Liza nickte gerührt und wartete gespannt ab.
    Schließlich sah er sie an. »Ich habe Brian nicht ausfindig gemacht, um Wiedergutmachung an dir zu leisten. Ich habe es für mich getan. Ich wollte einen Schlussstrich ziehen.«
    Sie nickte. »Das kann ich nachvollziehen.«
    »Ich hatte erwartet, dass die Fetzen fliegen würden, wenn Brian und ich aufeinandertreffen. Jahrelang hatte ich mir ausgemalt, wie es sein würde.«
    »Habt ihr euch etwa geprügelt?«, fragte Liza erschrocken.
    Dare musste lachen. »Dazu war er weiß Gott nicht in der Verfassung. Und als ich ihn sah; als ich zum ersten Mal richtig hingesehen habe … da wollte ich es auch nicht mehr. Ich habe ihn jahrelang gehasst, aber als ich dort in diesem Motelzimmer stand, habe ich erkannt, dass ich ihn nicht mehr hassen konnte.«
    In seiner Stimme schwang genauso viel Verblüffung mit, wie Liza empfand, und zum ersten Mal kam in ihr so etwas wie Hoffnung auf. Wenn er Brian nicht hasste, bedeutete das dann, dass sie eine Chance hatten?
    »Warum nicht?«, fragte sie.
    Dare fixierte sie mit einem ungetrübten, konzentrierten Blick. »Weil Brian sich selbst so abgrundtief gehasst hat, dass es für uns beide reichte. Er hat sich jahrelang Vorwürfe gemacht, hat versucht, seinen Kummer im Alkohol zu ertränken und mit allerlei Süchten zu verdrängen.«
    »Es war nicht einfach, es mit anzusehen«, flüsterte sie.
    »Aber mir ist jetzt klar, warum du dich verpflichtet gefühlt hast, ihm zu helfen.«
    »Im Ernst?«, fragte sie ungläubig.
    Doch Dare sah auch die Hoffnung in ihren Augen. Als sie ihm ins Gesicht blickte, hoffte und betete er, dass sie die Bedeutung dessen, was geschehen war, in seiner ganzen Tragweite erfasste. Dass der Schaden, den er angerichtet hatte, nicht von Dauer war und dass es noch nicht zu spät war.
    »Du, Liza McKnight, hast ein riesengroßes Herz, und ich hatte kein Recht, dir diesen Umstand zum Vorwurf zu machen.« Er trat näher, streckte den Arm aus und ließ einen Finger über ihre samtig weiche Wange gleiten.
    Bei seiner Berührung riss sie die Augen auf. Solange ihr Körper noch so auf ihn reagierte, bestand vielleicht doch noch eine Chance, sie für sich zu gewinnen.
    »Danke«, sagte sie leise.
    »Wofür? Dafür, dass mir etwas klar geworden ist, das ich von Anfang an wusste?« Er schüttelte den Kopf. »Bedank dich nicht bei mir, weil ich so ein Trottel
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