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Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)

Titel: Ich werde dich so glücklich machen: Roman (German Edition)
Autoren: Anne B. Ragde
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Größen, er beugte sich immer vor, um ihren Atem zu riechen, sie rochen fast immer gut mit nur wenigen Ausnahmen, und das waren ältere Frauen,
bei denen beugte er sich nicht vor. Und jetzt wollte er den Bürgersteig und den Weg zu Aufgang C abspritzen, schwarz und nass und sauber, wie er das regelmäßig machte. Jetzt im Frühling tauchte so viel Müll auf und Laub von den Bäumen und eine ganze Menge nicht identifizierbarer Dreck. Es tat gut, alles in den Abfluss zu spülen, es verschwinden zu sehen.
    Er legte die Garnbündel auf den Beistelltisch neben seinem Fernsehsessel. Im Sessel lag der angefangene Teppich und wartete mit der dicken krummen Nadel, die im Hanfstoff befestigt war.
    »Hast du den Wetterbericht gehört?«, fragte sie und hatte beide Kaffeetassen in den Händen und den Blick auf den Boden gerichtet, um nicht über den Flickenteppich aus Plastikstreifen zu stolpern. Echte Knüpfteppiche aus Wolle waren für einen Küchenboden nicht geeignet.
    »Ja, es soll heute Nacht regnen«, sagte er.
    »Dann wird es morgen viel Dreck auf der Treppe geben«, sagte sie und lächelte.

    Sie spülte die Kaffeetassen und ließ das Wasser im Spülbecken, ohne den Stöpsel herauszuziehen. Sie holte Fischpudding, Butter und Kartoffeln hervor, dann wusch sie sofort die Schüssel aus, in der die Kartoffeln gelegen hatten. Sie wollte jetzt beides braten und in das Wärmefach unter dem Backofen stellen, das Essen wurde davon nur saftiger, und dann war es auch schon getan, es war halb sieben. Sie heizte das Wärmefach ein und stellte die größte Kochplatte auf 3. Sie liebte ihren Herd, einen Delta-Konge-Herd, das Einzige, was sie sich nach der Hochzeit gekauft hatten, zusammen mit dem Doppelbett mit dem Kopfende aus Teak. Der Herd war jetzt zwar schon acht Jahre alt, aber er war Gold wert und noch so sauber wie damals. Sie schraubte regelmäßig die Schalter ab, wusch sie und schrubbte mindestens einmal
im Monat hinter ihnen, dazu benutzte sie die ausrangierten Zahnbürsten.
    Der Fischpudding roch gut, sie briet ihn in Butter und nicht in Margarine, das gab so ein wunderbares Gefühl von Luxus, und die Extrakosten konnte sie an anderen Stellen im Essensbudget einsparen. Sie aß eine ganze Scheibe Pudding direkt aus der Bratpfanne und leckte sich danach die Finger ab. Die Rohkost wollte sie erst kurz vor den Fernsehnachrichten machen, die musste frisch zubereitet werden, sonst fiel sie in sich zusammen. Sie entdeckte im Kühlschrank eine halbe Zwiebel und schnitt sie in feine Streifen, gab sie zu Pudding und Kartoffeln in die Pfanne und streute ein wenig mehr Salz und Pfeffer als sonst auf die Kartoffeln. Egil war immer begeistert von ihrem Essen. Wenn etwas von dem Fischpudding übrig blieb, könnte sie ihn am nächsten Tag in Aspik einlegen, als Brotaufstrich war das köstlich.
    Als alles fertig war und sie die Küche aufgeräumt hatte, spülte sie den Wischlappen in glühend heißem Wasser, wrang ihn aus, bis er fast trocken war, und ging ins Wohnzimmer.

    Sie ging mehrmals am Tag hinein, um die Neuanschaffung zu bewundern, auch wenn sie das Wohnzimmer tagsüber, wenn sie allein war und Egil bei der Arbeit, eigentlich nie richtig benutzte.
    Sie setzte sich auf den Puff daneben und strich vorsichtig mit der Hand über die glatten Flächen. Das Licht spiegelte sich ganz oben in dem kleinen Springbrunnen, dessen Wasser in zwei kleinen Stufen über das blanke Glas lief, ehe es sich unten in dem kleinen Becken sammelte, wo künstliche Seerosen schwammen, die jedoch ganz echt aussahen. Von hier aus wurde das Wasser zurück in den Springbrunnen gepumpt und sprudelte dann wieder heraus. Sie rückte die Topfblumen zurecht, die sie dicht neben
den angeleuchteten Wasserfall gestellt hatte. Sie brachte es nicht übers Herz, tagsüber den Springbrunnen abzustellen, das machte sie erst kurz vor dem Schlafengehen. Sie wusste, dass der Springbrunnen Strom verbrauchte, aber nicht zu viel. Sie schaltete ihn dann gleich nach dem Morgenkaffee wieder ein. Egil lachte über sie, aber auf eine fröhliche Weise, nicht um sich über sie lustig zu machen, er hatte den Springbrunnen doch für sie gekauft. Sie hatte in einer Illustrierten darüber gelesen, und er war an einem ganz normalen Donnerstag damit nach Hause gekommen, sie hatte keinen Geburtstag oder so. Sie hatten den ganzen Abend gebraucht, um ihn zu montieren und den besten Stellplatz im Wohnzimmer dafür auszusuchen. Jetzt stand er beim Teakbuffet. Es war ein wenig eng geworden, das
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