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Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Ich und Earl und das sterbende Mädchen: Roman (Heyne fliegt) (German Edition)
Autoren: Jesse Andrews
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und rufe an, um dich aufzuheitern.
    Vermutliche Antwort:
    Rachel: Warum sollte dein Anruf mich aufheitern können?
    Greg: Naja, darum! Äh … keine Ahnung!
    Rachel: Das erinnert mich bloß an damals, als du kein einziges Mal mit mir abhängen wolltest.
    Greg: O Mann.
    Rachel: Und jetzt versaust du mir auch noch die letzten Tage meiner Existenz. Genau das machst du.
    Greg:
    Rachel: Die wenigen Tage, die mir noch zum Leben bleiben, musst du mir auch noch mit deiner Scheiße zumüllen.
    Greg : Fuck, ich probier’s noch mal.
    Einstiegssatz:
    Hey, ich bin’s, Greg. Du und ich macht zwei, plus Pasta macht drei.
    Vermutliche Antwort:
    Rachel: Hä?
    Greg: Ich lade dich gerade auf ein Date ein. Ein Date à la Greg.
    Rachel: Was?
    Greg: Hör zu. Uns bleiben nur noch wenige gemeinsame Tage, und sie sind kostbar. Lass uns nachholen, was wir versäumt haben. Lass uns zusammen sein.
    Rachel: O mein Gott, das ist ja so romantisch.
    Greg:
    Greg: Verdammt.
    Es gab einfach keine ideale Lösung. Mom verlangte von mir, eine Freundschaft zu erneuern, die nie eine richtige Grundlage gehabt und die in unsäglicher Peinlichkeit geendet hatte. Wie soll man so was hinkriegen? Unmöglich.
    »Hallo? Wer ist da?«, fragte Rachels Mom am Telefon. Sie klang aggressiv und bellend, ein bisschen wie ein Hund. Das war für Mrs. Kushner aber ganz normal.
    »Oh, hi, ich bin’s, Greg«, sagte ich. Dann fragte ich aus irgendeinem Grund – anstatt mich nach Rachels Nummer zu erkundigen: »Wie geht es Ihnen?«
    »Gre- e-e -g«, säuselte Mrs. Kushner. »Mir geht es gu- u-u t.« Rumms. Ihr Tonfall hatte innerhalb einer Sekunde eine komplette Kehrtwende vollzogen. Diese Seite an ihr hatte ich bisher weder gekannt noch damit gerechnet, sie je kennenzulernen.
    »Das freut mich«, sagte ich.
    »Greg, wie geht es d-i -i-r?« Sie sprach jetzt in diesem Singsang, den sich Frauen normalerweise für Katzen aufheben.
    »Äh, gut«, sagte ich.
    »Und was macht die Schu- u-u -u-u-le?«
    »Ich versuch einfach, sie hinter mich zu bringen«, sagte ich. Dann fiel mir schlagartig ein, wie absolut bescheuert es war, das zu einer Frau zu sagen, deren Tochter Krebs hatte, und fast hätte ich aufgelegt. Aber sie sagte: »Greg, du bist so witzig. Du warst schon immer so ein witziger Kerl.«
    Es klang, als würde sie es ehrlich meinen, obwohl sie kein bisschen lachte. Das Ganze wurde noch schräger, als ich befürchtet hatte.
    »Ich hab angerufen, weil ich dachte, Sie könnten mir vielleicht Rachels Nummer geben«, sagte ich.
    »Sie. Würde. Sich. Unheimlich freuen . Von dir zu hören.«
    »Genau«, bestätigte ich.
    »Sie sitzt gerade in ihrem Zimmer und wartet.«
    Ich hatte keinen Schimmer, wie ich diesen Satz verstehen sollte. Sie sitzt gerade in ihrem Zimmer und wartet. Auf mich? Oder auf den Tod? Mein Gott, war das deprimierend. Ich versuchte, der Sache einen positiven Dreh zu geben.
    »Wie das pralle Leben«, sagte ich.
    Zum zweiten Mal innerhalb von etwa dreißig Sekunden hatte ich etwas Ultrahirnverbranntes von mir gegeben und wieder erwog ich, einfach mein Handy zuzuklappen und es zu verschlucken.
    Aber: »Greg, du hast so einen köstlichen Sinn für Humor«, bescheinigte mir Mrs. Kushner. »Lass ihn dir von denen nicht nehmen, hörst du? Bewahr dir deinen Sinn für Humor.«
    »Von ›denen‹?«, fragte ich besorgt.
    »Den Leuten«, sagte Mrs. Kushner. »Der ganzen Welt.«
    »Aha«, sagte ich.
    »Die Welt versucht immer, einen kleinzukriegen, Greg«, verkündete Mrs. Kushner. »Die wollen immer nur das Leben aus einem rausquetschen.« Dazu fiel mir keine Antwort ein, und sie sagte: »Ach, ich weiß auch nicht, was ich da sage.«
    Mrs. Kushner war komplett von der Rolle. Mir blieb nur die Wahl, auf der Welle mitzureiten oder in einem Strudel des Wahnsinns zu ersaufen.
    »Halleluja«, sagte ich. »Amen.«
    »Amen«, krähte sie. Sie gackerte regelrecht. »Greg!«
    »Mrs. Kushner!«
    »Du kannst Denise zu mir sagen«, sagte sie zu meinem Entsetzen.
    »Spitzenmäßig«, sagte ich.
    »Das ist Rachels Nummer«, sagte Denise und gab sie mir, und damit hatte es sich, Gott sei Dank. Inzwischen empfand ich es fast als Erleichterung, jetzt mit meiner Irgendwie-naja-nicht-richtigen-Exfreundin über ihren unmittelbar bevorstehenden Tod sprechen zu dürfen.
    »Hi, hier ist Rachel.«
    »Hey, hier ist Greg.«
    »Hi.«
    »Yo.«
    »…«
    »Ich hab beim Doktor angerufen, und er meinte, du brauchst ein Rezept für Greg-omol.«
    »Was ist das denn?«
    »Das bin ich.«
    »Oh.«
    »Äh,
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