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Ich töte lieber sanft (German Edition)

Ich töte lieber sanft (German Edition)

Titel: Ich töte lieber sanft (German Edition)
Autoren: George V Higgins
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unterhalten. Er wollte mir die Hose runterziehen, und ich wollte ihn daran hindern, mir die Hose runterzuziehen, das war alles. ›Halt mal kurz still, mein Süßer, dann schieb ich dir meine ganze Pracht und Herrlichkeit in deinen weißen Zuckerarsch.‹ Der Schwanzlutscher. Er hatte weißen Lippenstift aufgetragen.«
    »Am nächsten Abend war er nicht mehr da«, sagte Frankie.
    »Am nächsten Abend war ich nicht mehr da«, sagte Amato. »Und wenn ich noch da gewesen wäre, dann wäre dieser Scheißnigger nicht mehr da gewesen, das kann ich dir sagen. Ich hab Billy Dunn ein Stecheisen besorgt, und wenn ich noch da gewesen wäre, hätte er ihm auf dem Hof eins verpasst. Man kann sich eben nicht drauf verlassen, dass die bescheuerten Wärter zur Stelle sind, wenn man sie braucht, und wenn einer nicht aufpasst, lernt er es eben auf die harte Tour.«
    »Da warst du schon in Norfolk«, sagte Frankie.
    »Da war ich schon in Norfolk«, sagte Amato. »Ich hab den lieben langen Tag dagesessen und zugehört, wie irgendein Jüngelchen meinen verdammten Anwalt in der Luft auseinandergenommen hat, und die ganze Zeit daran gedacht, was Billy wohl mit dem Nigger anstellen wird, wenn ich wieder zurück bin, aber dann stellt sich raus, dass ich nach Norfolk komme. Und das einzige, was ich an dem Abend zu sehen gekriegt hab, war eine Nonne in einem grauen Kleid, die wissen wollte, ob ich vielleicht Gitarre lernen will.«
    »Die kenne ich«, sagte Russell. »Die ist überall. In Concord war die auch mal. Ich hab zu ihr gesagt: ›Schwester, wenn ich Gitarre spielen wollte, hätte ich mir eine verdammte Gitarre geklaut.‹ Von da an hat sie mich in Ruhe gelassen. Aber eine Menge von den anderen fanden sie sehr in Ordnung.«
    »An dem Abend war der Nigger in der Krankenabteilung«, sagte Frankie.
    »Gut«, sagte Amato. »Ich hoffe, da ist er dann krepiert.«
    »Nein«, sagte Frankie. »Aber ich hab ihn gesehen. Dem hat mindestens ein Meter Kopfhaut gefehlt.«
    »Ach ja?« sagte Amato.
    »Das war er«, sagte Frankie und nickte in Richtung Russell.
    »Ist nicht wahr«, sagte Amato.
    »Hat den Scheißer geschält wie eine Orange«, sagte Frankie.
    »War eher, als würde man die Rinde von einem Baum schälen«, sagte Russell. »Eine Haut hatte der, so was hab ich noch nie gesehen.«
    »Er wollte was von dir?« fragte Amato.
    »Sah so aus«, sagte Russell. »Sah so aus, als wäre er der größte schwarze Schwanzträger auf der Welt und als würde er was von mir wollen. Aber ich hatte eine Klinge, von einem Typen, den ich unterwegs kennengelernt hab, der hat gesagt, für einen Hunderter könnte er mir eine besorgen, und die könnte ich wahrscheinlich gut gebrauchen. Ich war noch keine zehn Minuten drin, da kam schon dieser Nigger und wollte was von mir. Allerdings nur dieses eine Mal.«
    »So war das«, sagte Frankie. »Er reißt das Maul zwar ziemlich weit auf, aber er weiß, wie so was geht.«
    »Ist er clean?« fragte Amato. »Seid ihr beide clean?«
    »
Frankie
«, sagte Russell, »hast du etwa was
genommen

    »Sei mal kurz still, Russell«, sagte Frankie. »Ja. Seit ich raus bin, hab ich bloß mal hin und wieder was getrunken. Meistens keine harten Sachen. Meistens Bier. Wenn ich wieder Geld hab, kauf ich mir ein paar Flaschen Whiskey und so.«
    »Du bist auf Tabletten«, sagte Amato. »Als du drin warst, warst du auf Tabletten. Vergiss nicht, ich hab dich gesehen. Du hast die gelben Dinger gefressen wie Bonbons.«
    »John«, sagte Frankie, »die gelben Dinger waren eben da. Bier hab ich da drin keins gesehen. Ich hab genommen, was ich kriegen konnte. Seit ich draußen bin, hab ich das Zeug nicht mehr angefasst.«
    »Und was ist mit dem da?« sagte Amato.
    »Mensch, Squirrel«, sagte Russell, »
ich
doch nicht. Ich habvielleicht ein paar Flaschen Wein getrunken und ein bisschen Gras geraucht, und vielleicht hab ich mir mal ein, zwei Briefchen gekauft, aber ich schnupfe es ja nur. Ist ja nicht so, als wär ich ein Junkie. Wusstest du, dass ich bei den Pfadfindern bin? Die kümmern sich um einen, und man lernt alle möglichen Knoten und so.«
    »Briefchen«, sagte Amato und sah Frankie an. Der zuckte die Schultern. »Ich sage dir, dass du einen auftreiben sollst und dass ich was vorhabe. Ich muss es nur noch tun, und für jeden von uns springt dabei ein hübsches Sümmchen raus. Ich brauche bloß zwei Leute, die ein einigermaßen einfaches Ding durchziehen können, ohne irgendwas in den Sand zu setzen, und das Beste, was du mir anbieten
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