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Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)

Titel: Ich liebe dich, aber nicht heute: Roman (Piper Taschenbuch) (German Edition)
Autoren: Gaby Hauptmann
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du?«, fragte Liane, die die Reisetasche mit ans Bett nahm, »von unserer gemeinsamen Nacht oder von dem Geldsegen?«
    »Beides.« Er warf einen Blick auf das Bett. »Wo ist er überhaupt?«
    »Noch immer auf Ibiza, lebt gerade einen Traum. Was hättest du gemacht, wenn er da gewesen wäre?«
    Riley zuckte die Achseln und zog sein T -Shirt aus. »Ich hätte ihn weggeschickt«, sagte er. »In deinem Leben kann es nur einen geben.«
    Sie lagen nebeneinander, ganz wie in Rom. Er beugte sich leicht über sie. »Keine Lust?«, fragte er einfach.
    Sie dachte ein paar Stunden zurück, an genau dieses Bett, genau diese Matratze.
    »Zwei Männer an einem Tag …«
    »Holla!« Er stippte mit seinem Zeigefinger auf ihr Brustbein. »Wer war der andere?«
    »Er ist nach Zürich zurückgefahren, als du aus Zürich gekommen bist. Ihr seid euch auf der Strecke begegnet.«
    Riley ging nicht darauf ein. »Bist du in ihn verliebt?«
    Der Einfachheit halber hätte sie jetzt »ja« sagen können. Verliebte Frauen sind für jeden anderen verloren, das weiß jeder Mann. Verliebte Frauen fokussieren ihre Gefühle nur noch auf den einen, die Nähe jedes anderen ist ihnen lästig. Verliebte Frauen können nicht lügen. Das ist das große Handicap beim Fremdgehen. Aber war sie verliebt?
    »Nein, ich bin nicht verliebt«, sagte sie. Dieses Gefühl wollte sich allen Bemühungen zum Trotz nicht einstellen. »Ich warte immer noch auf die Schmetterlinge im Bauch, das Gefühl, auf Wolken zu gehen.«
    »Kannst du dich nicht ein bisschen in mich verlieben?«
    »Ich könnte mit dir schlafen …«
    »… das wäre doch schon mal was …«
    »… aber es wäre wenig enthusiastisch und schon gar nicht ehrlich. Wenn ja, dann eigentlich nur für dich.«
    Er ließ sich zurücksinken. »Für mich brauche ich das nicht. So etwas hinterlässt kein gutes Gefühl.«
    Er richtete sich wieder auf und beugte sich über sie. Im Halbdunkel der Nacht sah sie sein gut aussehendes Gesicht und dachte, vielleicht tut sich ja doch noch was? Vielleicht springt der Funke doch noch über?
    »Was ist an mir, dass ich dich nicht anmache?«
    Das konnte sie nicht beantworten. War es die Chemie? War es irgendetwas in ihrem Kopf? »Ich kann es dir nicht sagen, es ist einfach nicht da.«
    »Gut«, er ließ sich wieder sinken, »dann schlaf wenigstens in meinem Arm. Es gibt mir die Illusion, ich hätte dich nah an mir dran, näher, als du es zulässt.«
    Liane nickte und kuschelte sich an ihn, ihr linkes Bein zwischen seine Beine gelegt. Sie spürte, wie seine Erektion nachließ, und als er leise zu schnarchen anfing, dachte sie, dass es ein unglaublicher Tag gewesen war und dass sie vielleicht morgen früh anders empfinden würde.
    Es klingelte an der Haustür, und der Glockenton riss Liane aus dem Schlaf. Ihr erster Blick galt dem Fenster. Hinter den zugezogenen Vorhängen schimmerte Tageslicht. Was war für ein Tag? Und wie spät war es? Dann entdeckte sie Riley neben sich, der sich auf die andere Bettseite gerollt hatte. Gleichzeitig hörte sie nun an der Wohnungstür ein Geräusch, das sie aufspringen ließ. Irgendjemand machte sich am Türschloss zu schaffen. Sie griff nach dem Polokleid, das sie sonst als Nachthemd trug, und zog es sich über den Kopf. Erschrocken blieb sie im Türrahmen stehen, die Haustür war bereits geöffnet, und während sie das Kleid nach unten zog, erkannte sie auch den Mann, der dort im dunklen Eingangsbereich stand: Marius.
    »Ich habe geklingelt«, sagte er entschuldigend. »Ich hab schon befürchtet, du seist nicht da.«
    »Ich musste erst mal aufwachen.«
    »Mich hat es nach Hause gezogen. Ich habe heute Morgen den ersten Flieger genommen.«
    Nach Hause, wie er das sagte.
    Er ließ seinen Koffer stehen und kam auf sie zu. Schon wieder einer mit Gepäck, dachte Liane, und dann fiel ihr Riley in ihrem Schlafzimmer ein.
    »Ich bin nicht allein«, sagte sie.
    »Dachte ich mir schon.«
    »Du hättest mich vorwarnen können.«
    »Du liest deine Nachrichten nicht. Ich habe dir heute Nacht eine lange SMS geschickt.«
    Stimmt, dachte sie. Seit gestern Mittag hatte sie wohl größere Informationslücken.
    »Bekomme ich trotzdem einen Morgenkaffee?«
    »Geh schon mal auf den Balkon, ich komme gleich nach.«
    »Seit wann sitzt du morgens auf dem Balkon?«
    »Seit wann habe ich zwei Männer im Haus?«
    »Jochen?«
    »Nein, aber da hast du mir auch noch etwas zu erklären.«
    »Wer dann?«
    »Riley.«
    »Da hast du mir was zu erklären.«
    Sie konnten nicht
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