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Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Ich leg dir die Welt zu Fuessen

Titel: Ich leg dir die Welt zu Fuessen
Autoren: CATHY WILLIAMS
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lege ich es lieber in meine eigenen Hände als in Ihre.“
    Er wartete, bis der Junge sich hinter ihn gesetzt hatte, dann gab er Gas und genoss den satten Klang des dröhnenden Motors. Es war lange her, seit er zum letzten Mal auf einer Maschine wie dieser gesessen hatte. Er hatte ganz vergessen, wie frei und stark man sich darauf fühlte. Es würde eine angenehme Fahrt werden, auf der er ganz nebenbei seinen Beifahrer etwas aushorchen konnte.
    Von Nicholas hörte er in letzter Zeit nur noch Lobgesänge auf das Sharp-Mädchen, gespickt mit ein paar dürftigen Fakten über das Anwesen. Dieser Junge aber war hier zu Hause und konnte ihm sicher etwas über die Familie Sharp erzählen. Klatsch und Tratsch war doch das Lebenselixier der Leute auf dem Land.
    „Nun“, rief er aufmunternd über die Schulter, um den Lärm des Motors zu übertönen, „wenn Ihnen Crossfeld House ein Begriff ist, dann kennen Sie sicher auch den neuen Verwalter, Nicholas Talbot.“
    „Schon möglich.“ Lizzy, die sich an ihm festhielt, spürte seine harten Muskeln unter dem Mantel, den er notdürftig hochgeschoben hatte. Die Leichtigkeit, mit der er die Maschine manövrierte, verriet, dass er kein Anfänger war. „Warum?“
    „Ich bin hier, um ihm auf die Finger zu sehen. Seine Berichte fielen in letzter Zeit recht dürftig aus.“
    „Sind Sie sein Boss?“
    „Sozusagen.“
    „Und Sie wollen ihn kontrollieren? Wie abscheulich von Ihnen. Nicholas arbeitet wirklich hart.“
    „Das heißt, Sie kennen ihn?“
    „Nicht direkt, aber er ist … Ich meine, dies ist eine Kleinstadt. Nicholas hat sich hier gut eingelebt.“
    „So, hat er das?“
    „Ich glaube, er hat sich mit einem der Mädchen hier angefreundet.“ Lizzy musste gegen den Lärm und den Fahrtwind anschreien, um sich verständlich zu machen. Ihr fiel auf, dass sie nicht einmal den Namen des Mannes kannte, an dem sie sich hier festklammerte. Aber er schien keine Gefahr darzustellen, zumindest nicht für sie. Für Nicholas schon eher. Würde der Ärmste seinen Job verlieren, nur weil er seinem Boss, diesem Kontrollfreak, nicht täglich Bericht erstattete?
    „Stimmt, er erwähnte etwas in dieser Richtung …“, erwiderte Louis freundlich interessiert in der Hoffnung, seinem Beifahrer dadurch weitere Informationen entlocken zu können.
    Lizzy überlegte, wie sie Nicholas beistehen konnte. Nicholas war sanft und gutmütig, würde verlegen herumdrucksen und damit seinen eigenen Untergang besiegeln. Dieser Mann war der Typ, der andere auflaufen ließ. Falls er überhaupt befugt war, hier den großen Boss zu markieren.
    „Was hat er Ihnen denn erzählt?“ Sie fuhren jetzt langsamer, sodass sie nicht mehr schreien musste. Die nassen, unbeleuchteten Straßen waren tückisch für jemanden, der sie nicht kannte.
    „Er bildet sich ein, verliebt zu sein“, kam die Antwort, von einem harten, spöttischen Lachen begleitet, das Lizzy maßlos ärgerte. Nicht, dass sie selbst die Liebe und die Ehe für das größte Glück auf Erden hielt, aber ihre Schwester tat es. Ihre Schwester war heiß und innig in Nicholas Talbot verliebt. Und Lizzy schäumte vor Wut auf diesen Fremden, der sich anmaßte, etwas zu verurteilen, wovon er nicht die geringste Ahnung hatte.
    „So?“, erwiderte sie mühsam beherrscht.
    „Ja. In ein Mädchen, das nur hinter seinem Geld her ist.“ Louis nahm mit Absicht kein Blatt vor den Mund. Die Leute im Ort sollten ruhig wissen, dass Nicholas keine leichte Beute darstellte.
    Louis hatte genug von geldgierigen Glücksjägerinnen. Als Neunzehnjähriger war er auf eine Fünfundzwanzigjährige hereingefallen, weil er sich eingeredet hatte, er sei in sie verliebt.
    Die Erinnerung an Amber Newson und ihre tränenfeuchten blauen Augen versetzte ihn noch heute in höchste Alarmbereitschaft. Während seine Altersgenossinnen an der Uni nur herumalberten, hatte ihn Amber mit ihrer Selbstsicherheit fasziniert. Eine Weile lang hatte er viel Spaß mit ihr gehabt, doch als es dann zu Ende war, wollte sie ihn nicht gehen lassen. Als sie ihre Felle davonschwimmen sah, hatte sie ihm weisgemacht, sie sei schwanger, nur um sich das erhoffte Vermögen nicht durch die Lappen gehen zu lassen.
    Damals hatte er noch nicht gewusst, dass es klüger war, die Tatsache, Erbe eines riesigen Vermögens zu sein, nicht an die große Glocke zu hängen.
    Für seine Unerfahrenheit hatte er einen hohen Preis bezahlt. Drei Monate lang hatte er in der Angst gelebt, eine Frau heiraten zu müssen, die er
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