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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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ist doch gar
nichts passiert. Schlaf wieder ein.« Sie wiegte die Kleine, bis sie wieder
still war. Nach einer Weile legte sie das Baby in den Stubenwagen zurück und
steckte die Decke rings um sie fest. »Gut so. Schlaf weiter.« Sie sah Nate an.
    »Sie ist echt schön«, sagte er
gerührt. Er griff schweigend nach Blairs Hand und führte sie leise aus dem Zimmer.
Als sie die Tür schloss, nahm er sie fest in die Arme und presste seine Lippen
auf ihre. »Meine Eltern sind heute nicht zu Hause«, flüsterte er dann in ihr
Haar.
    Es war so still im Penthouse,
dass Blair beinahe ihr Herz schlagen hörte. Tyler und Aaron guckten in der Bibliothek
DVDs und ihre Mutter und Cyrus waren unterwegs. Aber sie konnte unmöglich mit
Nate schlafen, nicht wenn Yale so unschuldig im Nebenzimmer schlummerte. Sie
schloss die Augen und erwiderte Nates Kuss. Dann flüsterte sie. »Okay. Ich bin
bereit.«
    Endlich.

 
    j freut sich auf zukünftige Skandale
    Jenny war nie eine große
Tänzerin gewesen, aber wie hätte sie in diesen abgefahrenen spitzen weißen Stiefeln
etwas anderes tun können als tanzen? Und das Al- lertollste war, dass die
türkisfarbene Lederweste ihren Oberkörper so fest umspannte, dass alles an
seinem Platz blieb. Diesmal drohte ihr kein Busen-Schleudertrauma, nichts
wabbelte wild herum und Grabscher hatten keine Chance. Wobei sie sich auch ohne
ihre Weste wohl gefühlt hätte. Mehr als wohl.
    Die Raves hatten eine kleine
Pause eingelegt. Dafür kamen die Whiffenpoofs gerade erst in Fahrt.
    »Eins, zwei, drei, vier...«,
stimmten sie ihren traditionellen A-cappella-Gesang an. »Jennifer, oh, Jennifer«, sangen
sie dann. »Sie ist Serenas Schwesterlein. Die eine ist groß, die andere klein, sie sehen
unterschiedlich aus, doch rocken sie euch jedes Haus!«
    Serena legte Jenny einen Arm um
die Taille und die beiden schunkelten im Takt. Jetzt wo die Band nicht mehr
spielte, hatten sich die Gäste zerstreut und achteten nicht mehr auf den
Gesang.
    »Jennifer hat die größten
Möpse des Planeten, jeder will sie gerne kneten!«, grölte Chuck betrunken, wankte
mit dem Äffchen auf der Schulter und seinem Soldatenkäppi auf dem Kopf an den
beiden Mädchen vorbei und wackelte obszön mit dem Hintern. In einigen Ecken
des Raumes wurde leise gekichert.
    Oh-oh.
    »Die beiden haben es ja schon
miteinander getrieben, wusstest du das?«, flüsterte ein Mädchen von der Seaton-
Arms-Schule ihrer Freundin zu. »Letztes Jahr im Oktober sind sie auf einer
Party erwischt worden - auf der Damentoilette! Sie stand splitternackt auf der
Kloschüssel und Chuck hat es ihr besorgt.«
    »Was? Ich dachte, er wäre
schwul«, mischte sich ein Mädchen in einem brandneuen Vassar-T-Shirt ein.
    »Viele hätten sie gern geritten, Jenny mit den Riesentitten!«, sang
Chuck weiter.
    »Und Chuck, das Wrack, hat
keine Haare am Sack!«, konterte Serena lautstark. »Ignorier ihn einfach«,
empfahl sie Jenny leise.
    Aber statt vor Wut und Schmach
dunkelrot anzulaufen, kriegte sich Jenny vor Lachen kaum ein. Noch vor zwei
Wochen hätte Chucks kleine Gesangseinlage sie völlig fertig gemacht. Jetzt
lachten alle über ihn, nicht mit ihm. Dass sie einen Skandal - oder auch zwei oder drei -
unbeschadet überstanden hatte, hatte Jenny stark gemacht. Sie war jetzt ein
Mädchen mit Vergangenheit, mit Geschichte. Sie war ein Mädchen, über das jeder
etwas zu erzählen wusste. Vielleicht hatte sie große Titten, okay, aber auch
Aussicht auf eine große Karriere.
    Und falls in ihrem Leben doch
irgendetwas komplett schieflaufen sollte, konnte sie sich immer noch aufs Internat
schicken lassen, wie ihr Vater es ihr angedroht hatte, und sich dort neu
erfinden. Und dann konnte sie aus dem Internat zurückkommen und sich einfach noch mal neu erfinden, wie Serena es
getan hatte.
    Vielleicht würde sie sogar so viele Verehrer haben wie
Serena. Irgendwann.

 
    d
lotet ein neues talent aus
    Dan lehnte an der Wand, als
plötzlich Damian Polk, der Leadgitarrist der Raves und einer seiner Lieblingsmusiker,
vor ihm stand. »Hey, Bro, hast du vielleicht mal 'ne Kippe für mich?« Dan war
viel zu betrunken, um ehrfürchtig vor dem Star zu erstarren. Er hielt Damian
die zerknitterte, halb leere Packung Cameis hin, die er erst vor einer halben
Stunde aufgerissen hatte. Damian bediente sich und zündete die Zigarette mit
Dans gelbem Bic-Feuerzeug an. Er hatte eine Art braunen Leinen-Mi- litärmantel
an, auf dessen Rücken mit schwarzer Farbe irgendwelche Wörter in
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