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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Knie und ließ
sie dort liegen.
    O ja, sie würde lieb sein.
Sehr.

 
    j
reist mit ganz großem tross
    Dan erkannte seine Schwester
kaum wieder. Sie und Serena sahen in ihren türkis-schwarz gestreiften
Leggings, spitzen weißen Stiefeletten und türkisfarbenen Lederwesten wie
Filmstars aus. Ihre Haarewaren hochtoupiert, ihre Wimpern künstlich verlängert
und auf ihren Lippen glänzte knallpinker Lippenstift.
    Sehr Eighties-Bikerschlampe
gepaart mit »The Mod Squad«.
    Es kam aber noch besser. In
ihrem Gefolge traf ein ganzer Trupp Models und Modeleute auf der Party ein, die
sie vom Shooting mitgebracht hatten. Außerdem hatten sie die Raves - eine
extrem hippe neue Band - im Schlepptau. Auch Elise fehlte natürlich nicht. Sie
führte stolz einen knallorangen Catsuit vor, den Jonathan Joyce ihr geschenkt
hatte, weil sie beim Shooting so ein Schatz gewesen war.
    Jenny schlängelte sich durch
die Menge der Feiernden zu Dan durch und küsste ihn auf die Wange. »Alles Gute
zum Geburtstag!«, krähte sie, obwohl sie natürlich genau wusste, dass nicht er
Geburtstag hatte. Sie amüsierte sich so gut wie noch nie und in ihren Adern
pulsierte reinstes Adrenalin. »Wo steckt Vanessa?«
    Dan schob sich die neunzigste
Zigarette des Abends zwischen die Lippen und zündete sie an. »Im Bad«, stieß er
verbittert hervor. »Sie lässt sich gerade piercen.«
    »Wow!« Jenny gab ihm noch einen
Kuss. »Was für eine geile Party!«
    Inzwischen begann die Band im
Wohnzimmer, ihre Instrumente aufzubauen. Elise kam und fasste Jenny am Ellbogen,
»'tschuldigung, Dan, ich muss Jennifer was zeigen.« Sie zog sie mit sich
davon. »Hier, im Wandschrank. Das musst du dir anschauen.«
    Womöglich zwei putzig poppende
Pelztierchen?
    Dan fragte sich plötzlich,
wieso er sich überhaupt Sorgen gemacht hatte. Jenny ging es prächtig.
Vielleicht war das der Altersunterschied. Mit vierzehn hat man im einen Moment
das Gefühl, das Ende der Welt wäre gekommen, und im nächsten ist alles schon
wieder vergessen. Mit achtzehn ist man dem Ende schon um einiges näher.
    Also bitte. Dabei ist er noch
nicht mal achtzehn!
    Die Band legte los, und die
Gäste begannen sofort, ekstatisch zu tanzen. In der vergangenen Stunde war ein
steter Strom Neuankömmlinge eingetroffen und inzwischen drängelten sich in der
kleinen Wohnung die Schüler sämtlicher exklusiver Privatschulen Manhattans. So
kurz vor dem Schulabschluss spielte es keine Rolle mehr, ob man Vanessa kannte
oder nicht - den Leuten war jeder Anlass recht, die Sau rauszulassen.
    Dan wollte weder tanzen noch
die Sau rauslassen. Er be- schloss, sich stattdessen voll laufen zu lassen.
Also schob er sich durchs Gewühl, zog eine Flasche Grey Goose aus Tiphanys halb
geleertem Seesack und lehnte sich so an die Wand, dass er die Band im Blick
hatte. Chuck Bass zappelte mit einem der Georgetown-Girls herum. Über dem
frisch durchstochenen Bauchnabel der Blondine klebte ein Heftpflaster, und bei
jeder Bewegung schlug ihr eine silberne Trillerpfeife, die an einer Kette um
ihren Hals hing, gegen die Stupsnase.
    Bei dem Tanzpartner würde sie
die Trillerpfeife vielleicht tatsächlich noch brauchen.
    Eine junge Soldatin in Uniform
samt Stahlhelm und Erkennungsmarke marschierte auf Dan zu und salutierte. »Ist
eine Blair Waldorf hier?«
    Dan schüttelte den Kopf und
goss sich den Wodka in die Kehle. Auch wenn er sich noch nicht ganz sicher war,
wie es sich äußern würde, hatte er irgendwie das dumpfe Gefühl, dass er heute
Nacht vielleicht doch noch die Sau rauslassen würde.

 
    s
kriegt ihre Jungs nicht mehr auf die reihe
    Serena groovte mit den beiden schwulen
Stylisten, deren grelle bananengelbe Anzüge sich derart achtzigerjahre- mäßig
mit ihren türkis-schwarzen Leggings bissen, dass sie sich daran gar nicht satt
sehen konnte.
    »Serena?« Ein hoch gewachsener
Nickelbrillenträger bewegte sich in ihr Blickfeld und griff nach ihrer Hand. Serena
blieb sofort stehen. Ihr Herz schlug schneller. Hey, das war doch Drew... aus
Harvard. Oder ging er auf die Brown?
    »...hallo«, begrüßte sie ihn
etwas verspätet und zwinkerte nervös mit ihren falschen Wimpern. Sie zeigte
auf ihre absurden Streifenleggings und die spitzen Stiefel. »So laufe ich also
normalerweise rum.« Sie wollte bloß Zeit schinden, um Drew richtig einzuordnen.
War er der Xylo- fonspieler oder der Maler?
    Drew lächelte etwas verkrampft.
Er sah aus, als würde er sich in seiner knitterfreien, braven J.-Crew-Montur
und den braunen
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