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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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selig
entrückt zu ihr auf.
    »Und? Hast du's schon hinter
dir?«, fragte Serena Blair in dem vertraulich-knappen Code, in dem sich beste
Freundinnen verständigen.
    »Hmm-hmm.« Blair nickte. »Ich
hab aber nicht viel gesagt, weil Nate mich voll belauscht hat.«
    »Hab ich überhaupt nicht!«,
protestierte Nate.
    »Ich bin eigentlich hier, um
Blair ein bisschen abzulenken«, sagte Serena zu ihm. »Wenn ich gewusst hätte,
dass du da bist, hätte ich mir keine Sorgen gemacht. Du schaffst es irgendwie
immer, sie zu beruhigen.«
    Blair trank einen Schluck Limo.
»Hast du schon was gehört?«
    Serena nahm ihr die Dose aus
der Hand. »Zum fünfzigsten Mal heute - nein, ich hab noch nichts gehört.« Nachdem sie getrunken
hatte, wischte sie sich mit dem Ärmel ihrer rosa Bluse von Tocca über den Mund.
»Du etwa?«
    Blair schüttelte den Kopf.
Plötzlich leuchteten ihre Augen. »Hey, ich hab eine Idee! Wir gucken nicht
sofort in die Briefe rein, wenn wir sie bekommen, sondern treffen uns und
machen sie dann alle gleichzeitig auf, okay? Dann können wir kollektiv
ausrasten.«
    Serena nahm noch einen Schluck
aus der Dose. Das klang nach der schlechtesten Idee, die sie je gehört hatte,
aber wenn es Blair glücklich machte, ging sie sogar das Risiko ein, sich von
ihr die Augen auskratzen zu lassen. »Wenn du willst«, stimmte sie widerstrebend
zu.
    Nate sagte nichts. Er wollte
bei dieser kleinen Party auf keinen Fall dabei sein. Er hielt Serena
seinen Flachmann hin. »Auch einen Schluck?«
    Serena zog ihre vollkommene
Nase kraus und wackelte mit ihren unlackierten Zehen. »Nein, danke. Ich muss
los - ich komme sonst zu spät zur Pediküre.« Sie drehte sich um und
schlenderte, die halb leere Limonadendose in der Hand, in Richtung Südausgang
davon.
    Serena hatte die Angewohnheit,
gedankenlos das ein oder andere mitgehen zu lassen. Limonadendosen, Jungs...

 
    d rettet v - oder umgekehrt
    Vanessa wartete geduldig, bis
Chuck Bass das rote Halsband seines schneeweißen Äffchens so hingedreht hatte,
dass das ins Leder geprägte »S« sichtbar war. Chuck war angeschlendert
gekommen, nachdem Blair ihren Platz am Brunnen verlassen hatte. Er hatte noch
nicht einmal »Hallo« gesagt, sondern sich wortlos mit seinem Affen auf das
Badetuch gesetzt und losgeredet.
    »Ich hoffe mal schwer, dass die
Säcke an der NYU mich aufnehmen, dann kann ich nämlich in dem Apartment wohnen
bleiben, das meine Eltern mir gerade gekauft haben, und Sweetie und ich müssen
uns nicht trennen.« Der goldene Siegelring an seinem kleinen Finger blitzte im
Sonnenlicht, als er dem Äffchen über das kurze weiße Fell streichelte. »Ich
weiß, dass er bloß ein Affe ist, aber er ist mein bester Freund.«
    Vanessa zoomte das Prada-Logo
auf Chucks schwarzen Herrensandalen heran. Seine Zehennägel glänzten poliert
und um sein solariumgebräuntes Fußgelenk hing ein zartes Goldkettchen. Vanessa
hatte schon seit Januar eine feste Studienplatz-Zusage von der NYU. Die Vor-
    Stellung, dass sie und Chuck
möglicherweise bald an derselben Uni studierten, war ziemlich verstörend.
    »Natürlich würde ich sowieso
nie in ein Studentenheim ziehen, sondern mir immer was Eigenes mieten, egal wo
ich lande«, stellte Chuck klar. »Aber ich hatte gerade erst einen
Einrichtungsberater von Armani Casa da, der mir das Apartment komplett
durchgestylt hat... und außerdem, wer will schon auf eine Uni wie die Brown,
wo man dann nach Rhode Island in ein Kaff wie Prov-ms-idence ziehen müsste?«
    Daniel Humphrey warf die
aufgerauchte Camel in den zusammengerechten Haufen nassen grünen Laubs, der die
Allee säumte. Zeke Freedman und ein paar andere aus seiner Klasse an der
Riverside-Knabenschule spielten in der Nähe Roller-Hockey, und für den
Bruchteil einer Sekunde kam ihm der Gedanke, mitzumachen. Immerhin war Zeke
sein bester Freund gewesen - früher, bevor Dan mit Vanessa Abrams
zusammengekommen war, seiner bis vor kurzem besten Freundin. Mittlerweile war
er mit beiden nicht mehr befreundet und das alles schien unheimlich lang her
zu sein. Er wandte sich ab, zündete sich die nächste Camel an und setzte seinen
einsamen Nach- Schulschluss-Spaziergang durch den Park fort, der für ihn
mittlerweile zu einem Ritual geworden war.
    Die Szene, die sich an sonnigen
Nachmittagen rings um den Bethesda-Springbrunnen traf, war auch nicht wirklich
nach seinem Geschmack - zu viele zugekiffte Sportsfreunde mit nackten
Oberkörpern, zu viele gebräunte Mädels in Missoni-Bikinis mit
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