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Ich lebe lieber hier und jetzt

Ich lebe lieber hier und jetzt

Titel: Ich lebe lieber hier und jetzt
Autoren: Cecily von Ziegesar
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Kopf etwas zur
Seite. Na gut, in Wahrheit gab es eine ganze Menge anderer Dinge, die sie außerdem
wollte. Aber neben den extrem fabulösen silbernen Echsenleder-Plateausandaletten
von Christian Louboutin waren dies ihre beiden Hauptwünsche.
    »Das hast du dir so gedacht, du
Loser!«, höhnte ein Typ neben ihr und schnappte seinem Kumpel die Fris-
beescheibe unter der Nase weg.

Blair schloss kurz die blauen
Augen und öffnete sie dann wieder. »Und falls ich nicht genommen werde...«, sie legte
eine theatralische Pause ein, »...dann wird jemand dafür büßen.«
    Oha. Vielleicht sollte man ihr
diese Woche lieber einen Maulkorb anlegen.
    Blair fuhr mit Daumen und
Zeigefinger seufzend unter den Kragen ihres Poloshirts und rückte einen
BH-Träger zurecht. »Von meinen Freunden sehen viele das mit den Bewerbungen
viel lockerer - Serena und Nate zum Beispiel. Aber bei denen hockt zu Hause
auch keine hochschwangere Mutter rum, die viel zu alt zum Kinderkriegen ist,
und die haben auch keinen fetten, nervtötenden Stielvater. Ich meine, das muss
man sich mal vorstellen: Ich hab noch nicht mal mehr ein eigenes Zimmer!« Sie
wischte sich eine Träne aus dem Augenwinkel und blickte mit trauernder Miene
direkt in die Kamera. »Das ist meine einzige Chance, glücklich zu werden, verstehst du? Und ich
glaub, das hab ich verdient.«
    Applaus aus dem Off.

 
    n
gelüstet es nach gloss
     
    Als Nate Archibald das Ende der
ulmengesäumten Allee erreichte, die zur Bethesda-Terrasse mit dem vorgelagerten
Springbrunnen führte, schnippte er den Stummel des eben gerauchten Joints auf
die Erde und schlenderte an seinen Frisbee spielenden Freunden vorbei, ohne sie
zu beachten. Keine vier Meter entfernt saß Blair im Schneidersitz am Brunnen
und redete in eine Kamera. Sie sah nervös aus und irgendwie unschuldig. Mit
ihren schmalen Händen gestikulierte sie fahrig vor ihrem fuchsartigen,
spitzen Gesicht herum. Ihr kurzer grauer Faltenrock bedeckte kaum ihre
durchtrainierten Oberschenkel. Nate schüttelte sich die honigbraunen Haare aus
den smaragdgrünen Augen und schob die Hände in die Taschen seiner Khakihose.
Blair war verdammt sexy, keine Frage.
    Natürlich dachte in diesem
Moment jedes einzelne weibliche Wesen im näheren Umkreis ganz genau dasselbe -
über ihn.
    Nate kannte das komische kahl
geschorene Mädchen hinter der Kamera nur flüchtig. Normalerweise gab sich Blair
nicht mit ihr ab, aber sie ergriff begierig jede Gelegenheit, über sich selbst
zu reden. Blair brauchte Aufmerksamkeit, und obwohl Nate nicht mehr mit ihr
zusammen war und mit diversen anderen Mädchen was gehabt hatte, war er immer
noch gerne bereit, ihr diese Aufmerksamkeit zu geben. Er tauchte eine Hand in
das Wasser des Brunnens, schlich sich von hinten an sie heran und schnalzte ihr
ein paar Tropfen auf den nackten Arm.
    Blair fuhr herum. Hinter ihr
stand Nate, unwiderstehlich wie immer, in einem blassgelben, offenen, über die
Hose hängenden Hemd mit hochgekrempelten Ärmeln, das seine gebräunten Muskeln
und sein hübsches Gesicht famos zur Geltung brachte. »Hast du etwa gehört, was
ich gesagt hab?«, fragte sie streng.
    Als er den Kopf schüttelte,
stand Blair auf, ohne Vanessa noch eines Blickes zu würdigen. Soweit es sie
anging, war der Dreh beendet.
    »Hey.« Nate beugte sich zu ihr
hinunter und küsste sie auf die Wange. Er roch nach Tabak und sauberer Wäsche
und neuem Leder - all den leckeren Jungsdüften. Mhmmm.
    »Hallo.« Blair zupfte an ihrem
Faltenrock herum. Verdammt! Wieso war die Zusage von Yale nicht heute gekommen?
    »Ich musste gerade daran
denken, dass du letzten Sommer total süchtig nach Sandwich-Eis warst.« Nate
überkam plötzlich das Bedürfnis, ihr das bonbonsüß duftende Lipgloss von den
Lippen zu lecken und mit der Zunge über ihre Zähne zu gleiten.
    Blair tat so, als müsse sie den
Sitz ihrer neuen Ohrringe überprüfen, damit Nate sie bemerkte. »Ich bin zu
gestresst, um was zu essen, aber was Kaltes trinken wär jetzt echt gut.«
    Als Nate lächelte, hakte sich
Blair bei ihm unter, wie sie es früher immer gemacht hatte, wenn sie irgendwo
hingegangen waren. Ein altvertrautes Kribbeln durchströmte sie. So war es
immer gewesen, wenn sie wieder zusammengekommen waren - vertraut und erregend
zugleich. Sie gingen zu dem Getränkestand an der Freitreppe, wo Nate zwei Dosen
Country Time kaufte. Dann setzten sie sich auf eine Bank und er zog einen
silbernen Flachmann aus seinem olivgrünen
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