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"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

"Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)

Titel: "Ich laufe, um zu laufen ...": Eine Frauen-Laufen-Anthologie (German Edition)
Autoren: Susanne Mahlstedt
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traf ich gegen 14.23 Uhr ein. Ich hatte noch gute sechs Kilometer zu laufen. In Wettkämpfen hatte ich sechs Kilometer in 36 min zurückgelegt. Aber da hatte ich auch noch keine 36 Kilometer hinter mir. Die freundlichen Helfer fragten mich, ob alles in Ordnung sei. Ich bejahte dies, jetzt war schließlich nicht die Zeit, um aufzugeben. Das war den ganzen Lauf hindurch nie eine Option für mich. Allerdings nahm man mir auch die Illusion, esbis zum Zielschluss um 15.00 Uhr schaffen zu können. „Sie werden nicht mehr gewertet.“ Das saß wie ein Hammer und das bei meinem ersten Marathon. Das durfte nicht sein, nein. Ich „jagte“ weiter, auch wenn jetzt wieder ein Anstieg kam und ich lieber gegangen wäre. Plötzlich fuhr neben mir ein Fahrrad. Der Mann begleitete mich ein Stück, fragte mich nach meinem Alter und sagte: „Wenn man nicht wüsste, wie lange Sie unterwegs sind. Also, Sie laufen noch gut.“ Das erheiterte mich.
    Jetzt endlich kamen die Kilometer-Marken, die rückwärts zählten, noch 5 Kilometer. Jeder Kilometer ging jetzt einfacher. Endlich kam die große Wiese. Vom Halbmarathon wusste ich, es ist nicht mehr weit bis ins Ziel. Da stand der Fotograf. Also Klamotten und Startnummer gerade gerückt, gewinkt, gelächelt und weiter. Gleich muss ich das Ziel sehen. Meine Uhr zeigte drei Minuten nach drei. Leider schaff ich es nicht mehr, aber egal. Im Ziel standen meine Familie und Lauffreunde. Sie jubelten mir zu, als wäre ich erste geworden. Ja, ich habe es geschafft! Glücklich nahm ich meine Medaille entgegen. Die beiden Männer, die kurze Zeit nach mir ins Ziel kamen, fragten: „Hast du es noch geschafft unter sechs Stunden drin zu sein?“ „Nein“, antwortete ich, „aber sie haben trotzdem auf uns gewartet.“ Danke an alle Organisatoren und Helfer. Es war Spitze bei Euch! Ich komme gern wieder.

Ulrike Laabs
Frauenlauf im Wolkenbruch
    6.8.2011: Endlich war es soweit, meine Schwiegertochter Daniela und ich auf dem Weg zur Rostocker Marathonnacht. Daniela wollte unbedingt ihren ersten Halbmarathon unter zwei Stunden laufen und mir passte der Lauf in meine Vorbereitung auf den Berlin-Marathon. Bei diesem Lauf sollte ich als „Hase“ dienen. Nach kurzer Fahrt bei angenehmem Wetter nahmen wir unsere Unterlagen in Empfang und bejubelten den Start der Marathonis in der Innenstadt.
    Pünktlich zum Start 20 Uhr am Warnow-Tunnel trübte sich der Himmel bedenklich ein. Als der Startschuss ertönte, waren wir noch guter Hoffnung, dass das Wetter es mit uns doch noch gut meint! Aber wir sollten uns irren. Nach etwa einem Kilometer, kurz nach Durchlaufen des Tunnels, öffnete der Himmel im wahrsten Sinne seine Schleusen. Es goss, als ob jemand eine Dusche aufgedreht hätte. Wir konnten es nur noch mit Humor nehmen. Unsere anvisierte Zeit hatten wir schon aufgegeben. Die Uhr war sowieso kaum noch zu erkennen. Wir liefen also nach Gefühl. Erstaunlicherweise kamen wir trotz des Regens recht gut voran. Die Pfützen umliefen wir schon lange nicht mehr, denn trockene Stellen gab es auf dem Weg sowieso keine. Bei Kilometer 14 sahen wir von weitem schon Feuerwehren stehen. Das konnte nichts Gutes bedeuten… Ca. 20 Meter wateten wir daraufhin knietief durch eine Pfütze, besser gesagt durch einen „See“, der durch das Unwetter entstanden war. Damit kam unser Zeitziel in noch weitere Ferne.
    Bei nachlassendem Regen und mit etwas trockenerer Kleidung erreichten wir die Rostocker Innenstadt. Es hellte etwas auf und die Uhr war wieder zu erkennen. Und welche Freude, wir lagen gut im Zeitlimit und das zwei Kilometer vor dem Ziel.
    Ich signalisierte Daniela, dass wir es schafften und das gab ihr den nötigen Antrieb für das letzte Stück. Nach 1:57:58 waren wir völlig durchgeweicht, aber glücklich im Ziel. Obwohl es sicher schönere Wettkämpfe gibt, werden wir diesen „Kampf“ nie vergessen.

Carola Lehr
Nicht „Schluss mit lustig“
    Da bekommt man nun mit 62 Lebens- und nach zehn schönen Wettkampfjahren seinen MRT-Befund, weil das Knie geschmerzt hat - nachdem man immer den Spaß am Laufen genießen konnte, weil man gegen alle gewonnen hat, die zu bequem, zu wenig gesund oder auch zu schlecht informiert waren, um die Beine (und dabei manchmal auch ihr Schicksal) in die Hand zu nehmen und einfach loszulaufen. Und auch als medizinischer Laie begreift man aus dem Papier schnell, dass jetzt eigentlich „Schluss mit Lustig“ ist, weil dieses Knie zwar noch zum Gehen sehr gut taugt, aber die Belastung des
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