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Ich knall euch ab!

Ich knall euch ab!

Titel: Ich knall euch ab!
Autoren: Ravensburger
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Mittelschule, mit der ich gut befreundet bin, hat eine erstaunliche Antenne für Kinder, die, wenn sie keine individuelle Unterstützung erhalten, irgendwann zurückbleiben. Brendan war eins der Kinder, die sie erwähnte, und daher behielt ich ihn im Auge. Eines Tages ließ ich ihn zu mir ins Büro kommen, aber außer Ja und Nein hatte er nicht viel zu sagen. »Ja, alles bestens.« »Nein, ich habe keine Probleme mit irgendwem.« Aber man konnte den Schmerz und die Wut in seinen Augen sehen. Andererseits hatte ich fünfzig solcher Jungen und Mädchen wie ihn, die alle mehr oder weniger die gleichen Gefühle hatten. Und ich war für weitere 350 verantwortlich. Was hätte ich da schon tun können?
    Beth Bender, Vertrauenslehrerin an der Middletown Highschool
    Langsam wurde Brendan als einer bekannt, der sich einfach nicht einfügen wollte. Er kuschte nicht vor den Football-Spielern. Es war Herbst, und da spielten wir in Sport Flag-Football. Normalerweise gingen wir einfach raus und tobten rum. Es gab zwei Spiele: das Gewinnerspiel und das Loserspiel. An diesem Tag hatte Bosco sich vorgenommen, uns Losern zu zeigen, wie man einen Passempfänger »richtig« zu decken hat. Und ich sag’s noch einmal, wir haben bloß Flag-Football gespielt, ein paar Idioten in T-Shirts und Shorts.
    Um uns die Sache vorzuführen, hat Bosco sich Sam Flach und Brendan rausgesucht. Natürlich war allen gleich klar, dass das kein Zufall war. Bosco konnte Brendans »Einstellung« nicht ausstehen. Jedenfalls sagte er: »Sam und Lawlor, vorne rein und in die Mitte.« Sportler haben Vornamen. Mutanten wie wir haben nur Nachnamen.
    Und ich denke noch, Sam ist ja vielleicht gebaut wie ein Schrank, aber Brendan ist schlank und schnell, also wird er versuchen, gleich an der Linie von ihm wegzukommen. Ja, toll, was Ryan so für Träume hat. Unsere große Chance, die Muskelheinis zu überrumpeln und ihnen zu zeigen, dass auch solche Volltrottel wie wir in der höchsten Liga spielen können.
    Brendan baut sich an der nicht vorhandenen Linie auf, und Sam kauert fünf Meter vor ihm und grinst ihn höhnisch an. Komm schon, du Loser, zeig mir, was du draufhast. Und ich bin auch noch so blöd und feure Brendan an. »Wir sind hier nicht in der Halle, Flach. Hier ist viel mehr Platz.«
    Bosco macht den Quarterback. Er schreit: »Los!« Brendan macht drei Schritte, täuscht nach links an, rennt nach rechts, und ZACK haut Sam ihn um. Brendan hat gar nicht gewusst, was ihn umgehauen hat. Er hat auf dem Rücken gelegen und wahrscheinlich Sternchen gesehen.
    Ich sehe mich um. Die Sportler johlen lauthals. Und wer hat das breiteste Grinsen im Gesicht? Bosco natürlich. »He, Sam«, sagt er, »wir spielen hier Flag-Football. Also: Kein Körperkontakt.«
    Sam grinst bloß blöd zurück. »Oh, Entschuldigung, Trainer.« Brendan war noch ganz benommen, als er wieder aufgestanden ist. Sie glauben doch nicht, dass Bosco ihn gefragt hat, wie’s ihm geht? Von wegen, er musste sich ja schon das nächste Opfer aussuchen. Ich hatte mich inzwischen ganz nach hinten geschlichen, zu den restlichen Losern, die da zitternd hockten und beteten, dass Bosco sie nicht als Nächsten drannehmen würde.
    Ryan Clancy
    Sam Flach soll ganz langsam sterben. Erst zerschieße ich ihm das eine Knie, dann das andere, dann kriegt er einen Bauchschuss, damit er auch wirklich kapiert, wohin die Reise geht. Und dann wird er mich ansehen, mit einer Angst in den Augen, wie er sie noch nie zuvor gekannt hat, und dann drücke ich ihm den Lauf an die Stirn und sage: »Oh, Entschuldigung, Sam«, und puste ihm das Hirn aus dem Schädel.
    E-Mail von Brendan an Gary
    Das Ganze von außen zu beobachten, war schon erstaunlich. Obwohl entsetzlich eher das richtige Wort dafür ist. Zum innersten Kern gehörten die meisten Football-Spieler und ein paar Jungen aus den anderen Mannschaften, dazu noch die Cheerleader und ein paar andere hübsche Mädchen. Zu neunzig Prozent Blondinen, falls Ihnen das nicht aufgefallen sein sollte.
    Als Nächstes kamen die übrigen Sportler und ein paar Designerklamottenträger, zwar keine Sportler, aber doch ganz sympathisch, und ein paar von den hübschen Mädchen, die auch noch von den Cliquen akzeptiert wurden und sich für Sport interessierten. Und dann kamen wir anderen, nur dass es bei uns keine Rolle spielte, wer oder was wir waren. Wir waren eben die Außenseiter. Und das haben nicht nur wir so gesehen. Alle haben das so gesehen. Auch die Lehrer und die Leute von der
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