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Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)

Titel: Ich kann so nicht mehr arbeiten!: Freude und Sinn statt Seeleninfarkt (German Edition)
Autoren: Martina Violetta Jung
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als nötig in sich hineinstopfe und einige Kilos zu viel auf die Waage bringe, sei akzeptiert. Berufskrankheit sozusagen. Die ständige Fliegerei treibe seinen Blutdruck in die Höhe, sagt sein Internist, und jeder Jetlag störe den Biorhythmus des Körpers empfindlich. Er brauche sich also nicht zu wundern, wenn die Leistungsfähigkeit seines bewegungsfaulen Körpers stetig abnehme, seine biologische Uhr schneller ticke, als sein Lebensalter es aussage, und er ein deutlich erhöhtes Risiko trage, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu bekommen oder an Diabetes zu erkranken.
    Hans-Günther befindet sich seit dieser ärztlichen Warnung in einer Art innerem Alarmzustand. Er weiß nicht, wie er aus dem Hamsterrad aussteigen oder zumindest auf andere Weise arbeiten kann, ohne seinen Selbstwert, sein gutes Einkommen und sein Ansehen zu verlieren. Also macht er erst einmal weiter wie bisher. Mulmig sei ihm dabei schon. Ein vierzigjähriger Kollege, Vater von drei kleinen Kindern, tolle Frau und traumhaftes Haus in bester Lage, habe vor Kurzem einen schweren Schlaganfall erlitten. Halbseitig gelähmt verbringe er nun den Rest seines Lebens im Rollstuhl in einem Pflegeheim. Das habe ihn schon schockiert und ihm gezeigt, dass es auch ihn jederzeit treffen könne. Und um ganz ehrlich zu sein, mache ihm seine Arbeit auch schon seit einiger Zeit keinen rechten Spaß mehr. Die Marktbedingungen seien mit den Jahren immer härter, brutaler und unmenschlicher geworden. Fressen oder gefressen werden. Als Verkäufer müsse man stets auf der Hut sein, sagt er. Selbst auf jahrelange Beziehungen zu Kunden sei kein Verlass mehr in diesem mörderischen Verdrängungskampf.
    Warum tue ich mir diese Arbeit überhaupt noch an? Warum mache ich nicht etwas, das mir guttut? Wer gibt mir endlich den Spaß an der Arbeit zurück? So viele Menschen stellen sich diese Fragen. Daran schließt sich die noch schwierigere nächste Frage an: »Was würde ich am liebsten tun, wenn ich angenehm davon leben könnte?« Ihnen geht es wahrscheinlich ähnlich. Sonst hätten Sie dieses Buch nicht in die Hand genommen oder es von jemandem in die Hand gedrückt bekommen.
    Zwingen Sie sich schon länger aus finanzieller Notwendigkeit zu einer Arbeit, die Ihnen keinen Spaß mehr macht, Energie raubt oder deren Sinn Sie nicht mehr erkennen? Fehlt Ihnen die Perspektive, stockt Ihre Karriere oder ist sie sogar unerwartet zu einem Ende gekommen? Klemmt es, hakt es, tut es körperlich, geistig oder seelisch weh? Hat Arbeiten einen ernsten und leidvollen Beigeschmack erhalten? Verteidigen Sie eine erworbene Position, Verantwortungsbereiche, eine Hierarchiestufe oder einen erarbeiteten Status mit aller Hartnäckigkeit? Halten Sie nur irgendwie bis zur Rente durch? Zwingen Sie sich mit Disziplin, Ihre Arbeit zu erledigen? Opfern Sie sich auf? Machen Sie gute Miene zu einem bösen Spiel, in dem Sie sich ausgebeutet fühlen, aber aus dem es kein Entkommen zu geben scheint? Denken Sie tief in Ihrem Innersten »Ihr könnt mich alle mal« und warten darauf, dass ein Wunder geschieht?
    Ein lieber Freund schenkte mir das Buch 1000 Glücksmomente des Unternehmers Florian Langenscheidt. Das Buch listet eintausend Momente auf, für die es sich nach Meinung des Autors zu leben lohnt und von denen man lange zehren kann. Als ich das Buch las, öffnete sich mein Herz und Erinnerungen strömten durch meinen Körper, Bilder aus meinem eigenen Leben. Es fühlte sich an wie eine warme, wohltuende Welle, belebend und beruhigend zugleich. Mit allergrößtem Wohlwollen habe ich unter den 1000 Glücksmomenten nur achtzehn gefunden, die mit Beruf und Arbeit zu tun haben oder haben könnten, darunter beispielsweise: »Lob vom Chef«, »die lang erwartete Beförderung bekommen«, »eine ordentliche Gehaltserhöhung« und »bei einer wichtigen Ausschreibung vor harter Konkurrenz den Zuschlag bekommen«. Alle haben damit zu tun, dass sich in der Außenwelt etwas ereignet, das ein kurzfristiges Gefühl des Wohlbefindens auslöst. Es gibt unter den achtzehn genannten beruflichen Glückmomenten nur drei, die sich auf den eigentlichen Inhalt der Arbeit beziehen. Lassen Sie das bitte mal eben sacken. Ein Buch über Glücksmomente und drei von tausend haben mit dem Inhalt der Arbeit zu tun. Wie sähe Ihre Bilanz aus?
    Die meisten Menschen, die ich im Laufe meiner Berufstätigkeit kennengelernt habe, verbringen rund ein Drittel ihrer Zeit bei der Arbeit, seien sie nun angestellte Fachkräfte, Experten oder
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