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Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein

Titel: Ich kann jederzeit aufhören - Drogen - der gefährliche Traum vom Glücklichsein
Autoren: Ruth Omphalius
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Patient erhofft sich von diesen Medikamenten Hilfe gegen negative Gefühle wie Angst, Traurigkeit oder Ärger, ohne dabei im Alltag eingeschränkt zu werden. Mit dem guten Gewissen, dass man ja keine Droge, sondern ein Medikament zu sich nimmt, konsumieren viele Patienten Benzodiazepine. Eltern verabreichen sogar ihren Kindern Tranquilizer, wenn diese Angst haben oder traurig sind. Wissenschaftler schätzen, dass in Deutschland weit über eine Million Menschen von Benzodiazepinen abhängig ist. Wie viele Jugendliche betroffen sind, lässt sich schwer sagen, denn die Medikamente werden vielfach den Erwachsenen verschrieben und dann weitergegeben.
    Ritalinverbrauch in Deutschland
    Ritalin ist ein Medikament, das Kindern bei Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörungen (ADS/ ADHS) verabreicht wird. Der Stoff ähnelt den Amphetaminen und ist verschreibungspflichtig. Vor 20 Jahren wurden noch 35 Kilogramm Ritalin pro Jahr verschrieben, heute sind es 2.000 Kilogramm pro Jahr.
    Rund 80% der Medikamentensüchtigen sind abhängig von Beruhigungs- und Schlafmitteln. Den meisten von ihnen ist allerdings nicht klar, dass sie süchtig sind. Wer nach langem Missbrauch ein Medikament absetzen möchte, hat genauso unter Entzugserscheinungen zu leiden wie andere Drogenabhängige. Zwar spricht man bei Medikamenten von „Absetzerscheinungen“. Tatsächlich gleicht das Absetzen dem Entzug anderer Drogen durchaus. Die ursprünglich behandelten Gefühlslagen treten in der Regel noch ausgeprägter zutage, aber auch Angstzustände, Halluzinationen, Wahrnehmungsstörungen und Erinnerungslücken können auftreten.
    Eine ungewollte Abhängigkeit kann man vermeiden: Medikamente sollten nur bei einer klaren Diagnose eingenommen werden und wenn sie vom Arzt verschrieben wurden. Eigendiagnose – auch durch Eltern – ist nicht sinnvoll. Vor allem sollte man nie Medikamente einnehmen, die anderen verschrieben wurden.

    Koffein – Kaffee und andere Wachmacher
    Koffeinhaltig sind über 60 Pflanzenarten aus dem tropischen und subtropischen Raum. Kaffee- und Kolabaum enthalten es ebenso wie Tee- und Matestrauch. Da es zum ersten Mal aus der Kaffeefrucht isoliert wurde, nennt man es umgangssprachlich Koffein. Für den Chemiker allerdings heißt es 1,3,7-Trimethylxanthin. Unvermischt ist es ein weißes, kristallines Pulver, das keinen Geruch hat und bitter schmeckt. Neben Kaffee, Tee und Cola enthalten auch Energydrinks, kakaohaltige Nahrungsmittel und Schmerztabletten Koffein.
Produkt
Verpackungsgröße
Koffeinmenge in Milligramm
Kaffee
0,15l (1 Tasse)
40–170mg (je nach Sorte und Zubereitung)
Halbbitterschokolade
100-g-Tafel
90mg
Energydrinks
0,25 l
80mg
Tee
0,15 l
50mg
Schmerzmittel
1 Tablette
50mg
Cola
0,33l
40mg
Kakao
0,15 l
5mg
    Kaffein beeinflusst nach den heutigen Kenntnissen das Belohnungssystem im Gehirn nicht, daher ist mit einer Suchtgefahr wie bei anderen Drogen nicht zu rechnen. In hohen Dosierungen wirkt es jedoch als Gift. Es ruft zum Beispiel Symptome wie Schweißausbrüche, Zittern der Hände, Ohnmachts- und Krampfanfälle hervor.
    Insgesamt gilt Koffein als die harmloseste der legalen Drogen. Früher angenommene Langzeitschädigungen, zum Beispiel am Herzen, konnten bislang nicht bewiesen werden. Allerdings steht Koffein im Verdacht, durch seine Wirkung auf die Arterien den Körper zu schädigen. Koffein kann Blutgefäße erweitern oder verengen. Dadurch können Kopfschmerzen und Migräne manchmal verschwinden – oder eben überhaupt erst auftreten.
    Kopfschmerz durch Cola
    Cola-Trinken kann bei Kindern und Jugendlichen Kopfschmerzen verursachen. Kopfschmerz-Patienten im Alter zwischen sechs und 18 Jahren hatten täglich mindestens 1,5 l Cola getrunken. Während einer Behandlung wurde die Dosis jeden Tag ein wenig abgesenkt und schon nach zwei Wochen waren 33 von 36 Kindern völlig beschwerdefrei.
    Auf Kaffee verzichten sollten vor allem Menschen, die Medikamente oder andere Drogen nehmen. Medikamente, vor allem Schlaf- und Beruhigungsmittel, können ihre Wirkung verlieren. Der gleichzeitige Konsum von Kaffee und Zigaretten kann dazu führen, dass man nach dem Tabakentzug bei jedem Kaffee auch Lust auf eine Zigarette bekommt. Spitzensportler mussten bis 2004 auf ihren Koffeinkonsum achten. Das Internationale Olympische Komitee führte Koffein mehrere Jahre auf seiner Liste der Dopingmittel. Ein Grenzwert legte genau fest, wie viel Koffein ein Sportler zu sich nehmen durfte. Mit mehr als sechs Tassen Kaffee galt ein
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