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Ich hab dich im Gefühl

Ich hab dich im Gefühl

Titel: Ich hab dich im Gefühl
Autoren: Cecelia Ahern
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ich ihm auch dauernd«, grummelt Doris.
    Kurz darauf streckt Joyce die Hand ein zweites Mal aus, um das Händeschütteln zu Ende zu bringen. »Sorry, ich habe nur …«
    »Das ist schon okay, ich hab das auch«, lächelt er.
    »Schön, dass wir uns endlich kennenlernen«, sagt sie.
    Ohne die Hände wieder voneinander zu lösen, starren sie sich an. Doris, Justin und Al bilden eine Reihe, gegenüber haben sich Joyce und ihre beiden Freundinnen genauso ordentlich aufgestellt.
    Doris räuspert sich laut. »Ich bin Doris, seine Schwägerin.«
    Damit streckt sie den Arm diagonal über Justins und Joyce’ Hände zu Frankie hin.
    »Ich bin Frankie.«
    Auch sie schütteln sich die Hände, während Al ebenfalls diagonal Kate die Hand entgegenhält. Daraus entwickelt sich ein regelrechter Händeschüttelmarathon, und als alle sich geziemend begrüßt haben, lassen Justin und Joyce sich tatsächlich los.
    »Möchten Sie vielleicht heute Abend mit Justin essen gehen?«, platzt Doris vorlaut heraus.
    »Heute Abend?« Joyce macht ein langes Gesicht.
    »Das würde sie total gern«, antwortet Frankie an ihrer Stelle.
    »Aber ausgerechnet heute Abend?«, entgegnet Justin und wendet sich zu Doris um.
    »Oh, kein Problem, Al und ich würden sowieso viel lieber alleine essen«, ruft sie und knufft ihn in die Seite. »Kein Grund, das fünfte Rad am Wagen zu spielen«, fügt sie grinsend hinzu.
    »Wollen Sie nicht lieber das machen, was Sie ursprünglich geplant hatten?«, fragt Joyce verwirrt.
    »O nein«, wehrt Justin ab und schüttelt entschieden den Kopf. »Ich würde sehr gern mit Ihnen essen gehen. Es sei denn, Sie haben schon andere Pläne.«
    Joyce wendet sich an Frankie. »Heute Abend? Aber da ist doch …«
    »Ach, sei nicht albern. Das ist doch jetzt nicht so wichtig.« Sie reißt vielsagend die Augen auf. »Wir können genauso gut wann anders was trinken gehen«, meint sie und wedelt wegwerfend mit der Hand. »Wohin wollen Sie Joyce denn ausführen?«, fragt sie und lächelt Justin freundlich an.
    »Ins Shelbourne Hotel vielleicht?«, schlägt Doris vor. »Um acht?«
    »Oh, da wollte ich schon immer mal essen«, seufzt Kate. »Acht passt ihr gut«, antwortet sie.
    Justin grinst und sieht Joyce an. »Wirklich?«
    Joyce scheint nachzudenken, und ihre Gedanken ticken so schnell wie sein Herz klopft.
    »Sind Sie
absolut
sicher, dass Sie Ihre anderen Pläne für heute Abend absagen wollen?«, erkundigt sie sich stirnrunzelnd.
    Ihre Blicke begegnen sich, und Schuldgefühle überwältigen ihn, als er daran denkt, dass irgendjemand sich jetzt gerade darauf vorbereitet, mit ihm in die Oper zu gehen.
    Aber er nickt, einmal, und ist danach ganz unsicher, ob es überzeugend gewirkt hat.
    Doris merkt es sofort und zieht ihn weg. »Es war sehr nett, Sie alle kennenzulernen, aber wir haben noch jede Menge Einkäufe zu erledigen. War mir ein Vergnügen, alle zusammen!« Sie umarmt Joyce kurz. »Viel Spaß beim Essengehen. Acht Uhr. Shelbourne Hotel. Nicht vergessen.«
    »Rot oder Schwarz?«, fragt Joyce und hält Justin noch schnell die beiden Kleider hin.
    Er überlegt. »Rot.«
    »Dann nehme ich Schwarz«, lacht sie, in Anspielung auf ihr erstes und einziges Gespräch beim Friseur, ihrer ersten Begegnung.
    Er lacht ebenfalls und lässt sich von Doris wegzerren.

Achtunddreißig
    »Was zum Henker hast du dir denn bloß dabei gedacht, Doris?«, fragt Justin auf dem Rückweg zum Hotel.
    »Na ja, du schwafelst seit Wochen von dieser Frau, und jetzt hast du endlich ein Date mit ihr. Was ist daran auszusetzen?«
    »Ich habe Pläne für heute Abend! Ich kann doch meine Verabredung nicht einfach versetzen!«
    »Du weißt ja nicht mal, mit wem du verabredet bist!«
    »Egal, unhöflich ist es trotzdem.«
    »Justin, mal ganz im Ernst – hör auf mich. Dieses ganze Ding mit den Dankesbriefchen könnte sehr wohl ein übler Scherz sein.«
    Argwöhnisch kneift er die Augen zusammen. »Meinst du?«
    »Jedenfalls wär das eine plausible Erklärung.«
    »Keine Ahnung«, setzt Al achselzuckend hinzu. Unvermittelt beginnt er zu keuchen.
    Sofort gehen Doris und Justin langsamer, mit winzigen Schritten. Justin seufzt.
    »Möchtest du lieber riskieren, dass du dich mit jemandem triffst, von dem du keine Ahnung hast, statt mit einer hübschen Frau essen zu gehen, nach der du absolut verrückt bist und die dir seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf geht?«
    »Komm schon«, steuert Al bei, »Wann hattest du das letzte Mal einer Frau gegenüber solche Gefühle? Ich
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