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Ich bin Zlatan Ibrahimović

Ich bin Zlatan Ibrahimović

Titel: Ich bin Zlatan Ibrahimović
Autoren: Lagercrantz David
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dass ich das Spiel beherrsche. Ich habe mich schon früher von meiner harten Seite gezeigt, das könnt ihr mir glauben. Aber umso weniger durfte ich jetzt die Vorbereitungen schleifen lassen, und deshalb sprach ich natürlich mit Mino. Wir planen die smarten und die weniger feinen Tricks immer zusammen, und dann rief ich die Kumpel an.
    Ich wollte die Sache aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten, und Herrgott, ich bekam alle möglichen Ratschläge. Die Jungs aus Rosengård wollten runterkommen und Sachen kaputt schlagen, und natürlich war das gut gemeint von ihnen, schien aber in der gegebenen Lage nicht ganz die richtige Strategie zu sein, und natürlich diskutierte ich die Sache mit Helena. Sie ist ja aus einer anderen Welt. Sie ist wunderbar. Sie kann auch tough sein. Aber jetzt munterte sie mich auf.
    »Du bist auf jeden Fall ein besserer Vater geworden. Wenn du keine Mannschaft hast, in der du dich wohlfühlst, schaffst du bei uns ein Team«, sagte sie, und das machte mich froh.
    Ich kickte eine ganze Menge mit den Kindern herum und versuchte, dazu beizutragen, dass alle sich wohlfühlten, und natürlich saß ich vor meinen Computerspielen. Das hat Züge einer Sucht bei mir. Ich gehe völlig darin auf. Aber seit den Jahren bei Inter, als ich bis vier, fünf Uhr am Morgen davor sitzen und mit nur zwei, drei Stunden Schlaf im Körper zum Training fahren konnte, habe ich mich selbst ein wenig diszipliniert: Keine Xbox oder PlayStation nach zehn Uhr abends.
    Ich darf die Zeit nicht einfach verschwinden lassen, und in diesen Wochen in Spanien versuchte ich wirklich, mich der Familie zu widmen und in unserem Garten zu entspannen, und manchmal trank ich sogar ein Corona. Das war die gute Seite. Aber nachts, wenn ich wach lag, oder im Training, wenn ich Guardiola sah, erwachten die dunkleren Seiten zum Leben. Der Zorn hämmerte in meinem Kopf, und ich ballte die Fäuste und plante meine Gegenzüge und meine Revanche. Nein, mir wurde immer klarer, dass es jetzt kein Zurück mehr gab. Ich musste aufstehen und wieder ich selbst werden.
    Denn eins darf man nicht vergessen: Du kannst einen Typen aus dem Ghetto holen, aber du holst niemals das Ghetto aus einem Typen.

2
    A LS ICH KLEIN WAR , bekam ich von meinem Bruder ein BMX -Rad. Ich nannte es Fido Dido.
    Fido Dido war eine witzige Comicfigur, der die Haare zu Berge standen und die ich supercool fand. Aber das Fahrrad wurde mir vor dem Rosengård-Schwimmbad geklaut, und mein Vater kam mit offenem Hemd und aufgekrempelten Ärmeln an. Er ist der Typ, der sagt: Niemand rührt meine Kinder an! Keiner nimmt ihre Sachen! Aber auch ein harter Bursche wie er konnte nichts daran ändern. Fido Dido war weg, und ich war völlig verzweifelt.
    Danach fing ich an, selbst Fahrräder zu klauen. Ich schlug die Schlösser auf. Darin war ich spitze. Einfach bang , bang , und das Teil gehörte mir. Ich war der Fahrraddieb. Das war mein erstes krummes Ding. Es war ziemlich unschuldig. Aber manchmal lief es aus dem Ruder. Einmal kleidete ich mich in schwarze Sachen und ging in schlimmster Rambomanier in die Dunkelheit hinaus und schnitt mit einem riesigen Bolzenschneider ein Militärfahrrad los, und gar keine Frage, das Teil war cool. Ich liebte es. Aber es war mehr der Kick beim Klauen als das Rad. Ich legte richtig los. Ich schlich im Dunkeln umher, warf einen Haufen Eier an Fensterscheiben und solche Sachen, und ich wurde nur ganz selten dabei geschnappt.
    Da war diese eine peinliche Geschichte in Wessels Kaufhaus draußen in Jägersro. Aber ich hatte es verdient, ehrlich gesagt. Ein Kumpel und ich trugen mitten im Sommer dicke Daunenjacken, völlig idiotisch, und darunter hatten wir vier Tischtennisschläger und anderen Kram, den wir eingesteckt hatten. »Und womit wollt ihr das alles bezahlen?«, fragte der Wachmann, als er uns erwischte. Ich holte sechs Zehnörestücke aus der Hosentasche und sagte: »Na ja, hiermit.« Aber der Kerl hatte keinen Humor, und ich beschloss, in Zukunft professioneller zu sein, und ich vermute, dass ich am Ende ein ziemlich geschickter Ganove wurde.
    Ich war ein kleiner Kerl mit einer großen Nase und lispelte und bekam Sprachtraining. Eine Frau kam zu mir in die Schule und brachte mir bei, » s « zu sagen, und ich fand es erniedrigend und nehme an, ich hatte es nötig, mich zu behaupten. Außerdem zuckte es in meinem Körper. Ich konnte keine Sekunde still sitzen und sauste die ganze Zeit herum. Es kam mir vor, als könnte mir nichts Schlimmes zustoßen,
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