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Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)
Autoren: Ben Berkeley
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bei San Diego stutzig geworden. Sam wusste, zu was das Unterbewusstsein in der Lage war. Das Gehirn speichert viel mehr Informationen, als man regulär abrufen kann. Die Synapsen ordnen das Denken wie Straßen. Die viel befahrenen Highways gelten den Menschen, mit denen wir täglich zu tun haben. So vermeidet ein gesunder Geist, aufgrund der Informationsflut verrückt zu werden. Aber die Nebenstraßen existieren immer noch, auch die alten, auf denen man seit Jahrzehnten nicht mehr gefahren ist. Donyos Meditation hatte ihm dabei geholfen, die alten, längst vergessenen Pfade wiederzuentdecken. Einer davon führte zu einem Seminar in San Diego. Und das war die Liste, mit der er anfangen würde. Vierzig Namen. Sam wusste, wonach er suchen musste. Nach dem jungen Mann in der ersten Reihe. Er suchte nach einem Vornamen mit T, denn die Anfangsbuchstaben blieben bei Pseudonymen oft dieselben. Selbst die CIA wählte so die Decknamen ihrer Agenten, weil sich das Gehirn besser damit identifizieren kann und nicht so leicht Gefahr läuft, den echten Namen zu verwenden. Drei Namen. Thomas Wood, Terence Arco und Trent Bently. Thomas konnte er ausschließen. Während das Flugzeug sank und der Druck in seinen Ohren stieg, versuchte Sam, sich an Terence Arco und Trent Bently zu erinnern. Er versuchte, die Gasse wiederzufinden, die zu dem Seminar in San Diego führte. Er schloss die Augen. Ein vages Bild entstand in seinem Kopf. Terence Arco. Ein junger athletisch wirkender Mann mit einem sehr breiten Gesicht. Trent Bently, ein hübscher, schüchterner Junge mit einem kantigen Gesicht. Trent. Ein zweites Bild von Trents Gesicht schob sich in seinen Kopf. Eine Begegnung, die nur kurze Zeit zurücklag. »Natürlich kennen wir sie. Sie ist die Barkeeperin hier.« Er sprach von ihr im Präsenz. Er war nicht auf seine Falle hereingefallen. Der Dirigent war Trent Bently. »Hallo, Tom«, murmelte Sam und griff zum Telefon.
    »Der verdammte Dreckskerl hat uns gegenübergesessen, Shirin!«, schrie Sam. »In dieser Oyster Bar. Kommt zum Flughafen! Sofort!«, sagte Sam. »Und findet sein Haus!«

Kapitel 66
    Brooklyn, New York
    Freitag, 19.   Oktober
    Klara Swell stand vor ihrem Haus in Brooklyn. Die Lichter waren aus, Sam war nicht da, vermutlich in Quantico. Er hatte in der letzten Zeit weder mit Pia noch mit Stein gesprochen, er arbeitete rund um die Uhr an dem Fall, in den sie ihn genötigt hatte. Als sie die Haustür mit ihren Picks öffnete – ihre Schlüssel hatte sie bei ihrer Leiche lassen müssen –, fragte sie sich, ob es das wert gewesen war. Jetzt, da sie die Vorgänge in Hyannis Port aufgeklärt hatten und der Gouverneur zurücktreten würde, fühlte sie sich leer und einsam.
    Sie vermisste Gandhi und ihre Wohnung, ein Glas Wein am Fenster, Hühnchen mit Curry aus Pappschachteln mit Sam. Sein Lachen, seine viel zu zynischen Witze. Zumindest Gandhi hatte ihr verziehen und erschien im Flur, um sich von ihr den Nacken kraulen zu lassen. Vielleicht sollte sie einfach hier auf Sam warten? Vielleicht kam er heute Abend zurück? Es war erst Viertel nach sechs, möglicherweise saß er schon im Zug. Und dann? Würde er ihr vergeben wie Gandhi und ihr um die Beine schleichen, als wäre nichts gewesen? Nein, Sam durfte sie nicht sehen. Noch nicht. Nicht bevor er Tom gefasst hatte. Was sollte sie tun? Zurück in ihr Hotel? Ihr wurde schlecht bei dem Gedanken an eine weitere Nacht in dem anonymen Kasten mit den langen Fluren und dem Kabelfernsehen. Sie musste arbeiten, sonst würde sie noch verrückt werden. Und in ihrem Fall gab es nur noch ein loses Ende, das sie bisher nicht verknoten konnten: den Mann hinter der Geldspritze für die Stiftung. Der Awley um diese Spende gebeten hatte. Offenbar hatte er nichts mit Adrians Eltern zu tun, was Pias erste Vermutung gewesen war. Dass sie ihn doch unterstützten, aber über einen Mittelsmann. Aber Adrian hatte den Namen noch nie zuvor gehört. Laut dem Gouverneur ein Investmentbanker aus Watch Hill, den er bei einem Marcus Dwight, dem Direktor von One Nation for America, auf einer Gartenparty kennengelernt hatte und mit dem er über die Jahre in flüchtigem Kontakt gestanden hatte. Offenbar hatte er ihn auch nicht direkt um die Spende ersucht, sondern ihn nur darum gebeten, sich die Lost Souls Foundation einmal anzuschauen. Den Rest hatte Marcus Dwight erledigt. Klara beschloss, den letzten losen Faden dieses Falls noch heute Abend zu vernähen. Sie stand auf und schüttete etwas Futter in
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