Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)

Titel: Ich bin dein Mörder: Thriller (Sam Burke und Klara Swell) (German Edition)
Autoren: Ben Berkeley
Vom Netzwerk:
Service, was Sams verschwörungstheoretisch geschultem Verstand nur logisch vorkam.
    »Ich vertrete ihn, wie ich es ihm versprochen habe«, sagte Thibault.
    »Natürlich«, sagte Sam und griff nach einem Vanillehörnchen. »Von wem kam eigentlich das Stiftungskapital? Habt ihr das abschließend klären können? Und müsst ihr es zurückzahlen? Da gab es doch eine Klausel, oder nicht?«
    »Also, manchmal glaube ich, Sie kennen mich nicht«, sagte Thibault Stein und grinste.
    »Da haben Sie natürlich auch wieder recht«, meinte Sam und hob das Glas.
    »Das Geld kam von Allistair Awley«, sagte Pia. »Aber du hattest trotzdem recht mit dem Meisterdirigenten. Er ist nämlich nur auf uns aufmerksam geworden, nachdem er Bently bei einem dieser Sommerfestivals an der Küste kennengelernt hatte.«
    »Also hat Trent das von Awleys Sohn gewusst, und das hat Awley die perfekte Gelegenheit geboten, sein Gewissen mit einem dicken Batzen Geld ein wenig zu beruhigen«, murmelte Sam und griff nach einem weiteren Stück Gebäck. Das bedeutete, dass Trent ihn von Anfang an im Visier gehabt hatte. Und Klara. Er hatte gewollt, dass ihn das beste Team des FBI jagte. Sam und Klara. Und Trent hatte gewonnen. Auf ganzer Linie. Und sie hatten versagt.
    Sam schluckte und biss in das Hörnchen, um sich abzulenken. Er wollte heute nicht an die Zukunft denken. Oder an die Vergangenheit.
    Um Viertel vor zwölf trat er auf die Straße. Seine Augen tränten in der Kälte und vom vielen Wein. Er zog seinen Mantel etwas linkisch über das Jackett und trottete in Richtung ihres Hauses. Seines Hauses, korrigierte er sich. Dann sah er sie. Sie lehnte an einem knallorangefarbenen Mustang Boss mit Chromfelgen und sah aus wie immer. Sam schloss die Augen, verscheuchte die Geister aus seinem alkoholbenebelten Kopf und öffnete sie erst, als er sich sicher war, dass es vorbei war. Aber da stand Klara immer noch. Mit ihrem leicht spöttischen Blick und ihrem Lockenkopf. Sam starrte. Ein Wagen hupte, als er die Straßenseite wechselte, und brauste dann so nah an ihm vorbei, dass er den Luftzug spüren konnte.
    »Hallo, Sam«, sagte die Illusion.
    »Hallo, Klara«, sagte Sam. Was sollte man auch sagen. Dann trat sie ihm entgegen, und er schloss sie in die Arme. Sam wunderte sich zum zweiten Mal in zwei Wochen darüber, dass Illusionen den Geruchssinn an der Nase herumführen können.
    »Was machst du hier?«, fragte Sam.
    »Ich habe auf dich gewartet«, sagte Klara.
    »Die ganze Zeit?«, fragte Sam das Trugbild.
    »Nein, erst seit fünf Minuten. Pia hat mich angerufen.«
    Das klang sehr nach seiner Klara Swell. Fast zu sehr, um ein Trugbild zu sein. Er roch an ihrem Locken. Sie dufteten vertraut, nach ihrem Shampoo und ihrer Lederjacke.
    »Sam«, sagte Klara leise.
    Sam schwieg, um das Trugbild nicht zu verscheuchen. Er wollte wissen, was sie zu sagen hatte.
    »Es tut mir leid.«
    Das war einmal ein Satz, dachte Sam und taumelte ein Stück rückwärts. Er rieb sich mit den Handflächen durchs Gesicht. Es tat ihr leid. Sie stand hier, und es tat ihr leid. Klara machte einen Schritt auf ihn zu. Einfach so? Zurück aus dem Jenseits, als wenn nichts gewesen wäre.
    »Bringst du mich nach Hause?«, fragte Klara.
    In Sams Kopf drehten sich die Urne und der Wein und das brennende Autowrack umeinander wie Planeten in einem viel zu komplizieren Sonnensystem. Erst langsam ordneten sich ihre Bahnen zu einem logischen Zusammenspiel aus Anziehung und Fliehkraft. Sam wusste nicht, ob die Ordnung jemals in ihr System zurückkehren würde. Aber er wollte wissen, was sie zu sagen hatte.

 
    TY!
     


    Das zweite Buch ist das Schwerste, sagt man gemeinhin. Glücklicherweise hatte ich tatkräftige Unterstützung. Danke an: meine Kollegen und Freunde Anne, Deborah, Lalit, Martin, Susan und Will. Casey vom Little Café für ebenjenen, Renzo für die schönen Anekdoten über Harvard und dafür, dass er mir seinen Campus gezeigt hat und all die absurden Rückfragen beantwortete, die nur ein Autor stellen kann, dem Mitarbeiter der Amtrak Station Boston, der mich den Acela inspizieren ließ, den zahllosen Stopps auf meinen Recherchereisen, die allesamt für sich alleine den Trip wert wären, von Brooklyn bis Cape Cod, natürlich dem Team vom Piper Verlag für das Vertrauen und die professionelle Unterstützung. Und zu guter Letzt – wie immer – meinen Leserinnen und Lesern, eure positiven (aber auch kritischen) Rückmeldungen sind die beste Motivation!
    Herzlich,
    Euer Ben
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher