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Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner

Titel: Ian Yery & der Hardcore Absolute Beginner
Autoren: Kooky Rooster
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waren von guter Qualität. Das Beste aber war,
wie
er Nils und Mo getroffen hatte. Er hatte offenbar auf den Auslöser gedrückt, als sie sich über die Qualität der Fotos ausgelassen hatten – und die Art wie sie einander anlächelten – Wow.
    „Jetzt tut mir fast leid, dass ich sein Foto so vermasselt hab!“, murmelte Nils.
    „Er wird es verkraften!“, meinte Mo und lächelte in sich hinein. Das war perfekt. Es würde eine wunderbare Erinnerung an diesen Tag werden.
    „Was ist denn?“, fragte Nils. „Warum lächelst du so?“ Nils wirkte wegen dieses Vorfalls überraschenderweise gar nicht bedrückt! Mo neigte sich zu ihm runter und küsste ihn stürmisch. Nils stöhnte auf. Mo zog sich zurück, legte einen Arm um die Schultern seines Freundes und raunte:
    „Hunger!“
     
    … Literweise …
    Seit dem Vorfall mit dem Fan war Mo streichelweich. Während des Essens sah er Nils immer wieder so verlangend, intensiv, liebevoll an, dass diesem das Blut in den Schritt schoss. Obwohl Mo eben noch behauptet hatte hungrig zu sein, rührte er seinen Teller kaum an, vergnügte sich lieber damit, seinem Freund beim Essen zuzusehen. Wenn Nils ihn darauf ansprach, zuckte Mo zurück, als würde er aus einem Traum gerissen. Er fuhr dann mit den Stäbchen ein paar Mal wild auf dem Teller herum, zwang sich ein oder zwei Bissen runter und fiel dann wieder in diese Schwärmerpose. So euphorisch er daheim noch gewesen war – so einsilbig wurde er jetzt. Aber nicht auf negative Art – er wirkte vielmehr aufgeregt, nervös.
    „Du bist schön“, murmelte Mo selbstvergessen. Als hätten ihn seine eigenen Worte geweckt, riss er sich von den sinnlichen Betrachtungen los und tastete nach dem Wasserglas, um es in einem Zug zu leeren. Wenige Minuten später wiederholte er diese Prozedur, nur dass er dabei ganz verklärt säuselte: „Du bist so unglaublich.“ Auf diese Art stürzte er insgesamt gewiss zwei Liter Wasser runter.
    Als sie auf dem Heimweg, Hand in Hand, am Springbrunnen vorbei schlenderten, bekam Mo auf einmal das nostalgische Seufzen. Er riss Nils an sich, drückten ihn so fest, als hätte er Angst ihn zu verlieren, hauchte ihm Küsse auf den Hals, den Kiefer, die Schläfen, bedeckte das ganze Gesicht damit. Kaum berührte er Nils' Lippen, drängte er auch schon die Zunge in dessen Mund und raubte seinem Freund mit diesem stürmischen Kuss fast den Verstand. Mit Erfolg. Nils wurde ganz wuschig davon. Wenn Mo sich weiterhin so verhielt, würde das eine berauschende, geile, wilde Nacht werden. Sie würde auf
jeden Fall
ganz besonders werden, denn Nils wurde in diesen Sekunden klar, dass er diesen Mann in sich spüren wollte. Beim bloßen Gedanken daran, dass er sich Mo heute Nacht anbieten würde, stöhnte er erregt auf. Mo löste sich aus der Umarmung, nahm Nils' Hand, funkelte ihn an und ohne ein Wort – überhaupt war er so schweigsam wie nie – zog er seinen Freund weiter. Oh ja, schnell, schnell nach Hause, die Kleider vom Leibe reißen und …
    Nachdem sie einige Meter zurückgelegt hatten blieb Mo abrupt stehen. Nils warf ihm einen irritierten Blick zu. Wow.
Noch
sanfter,
noch
weicher
konnte
Mo gar nicht mehr dreinschauen. Über Nils' Körper kroch Gänsehaut, sein Bauch kitzelte und die Knie wurden ganz weich. Mo blickte einmal, als wolle er Nils damit auf etwas hinweisen, durch die Nacht, den Himmel, die Häuser, die Straße, sah ihm dann so intensiv in die Augen, als … als könne er bis mitten in Nils' Herz hineinsehen.
Hier
hatten sie sich das erste Mal geküsst!
Deswegen
war Mo so seltsam drauf. Es war heute genau ein Jahr her, dass sie sich hier … dass Nils seinen ersten Kuss erhalten hatte!
    „Nils“, stieß Mo leise hervor und musste danach tief Luft holen, als hätte er ein Shakespeare-Werk in einem Atemzug rezitiert. Er zog Nils zu sich, streichelte liebevoll seine Wange, das Kinn, neigte sich zu ihm herunter und küsste ihn zahm. Er ging so zärtlich und sanft vor, als hielte er Nils für eine Seifenblase, die sich jederzeit in nichts auflösen könnte, wenn er nicht genug achtgab. Behutsam wurde Mo fordernder, kostet diese zarten Berührungen aus, ließ sich Zeit, genoss. Er tastete nach Nils' Hand, und als dieser nach ihr greifen wollte, schob Mo langsam etwas auf den Ringfinger. Nils' Herz setzte für einen Schlag aus, hämmerte dann umso heftiger drauflos. Das war … hatte ihm Mo etwa einen Ring auf den Finger gesteckt? Nils wankte, rang um Luft. Er wollte sich dessen vergewissern,
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