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Hyänen

Hyänen

Titel: Hyänen
Autoren: Tom Epperson
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bist …?»
    «Etwas östlich von Albuquerque.»
    Auf Staten Island bellte ein Hund. Ter Horst hörte ein «Sei still, Smitty!».
    «Wann schickst du nun den Ersatz für Toddo?»
    «Ich arbeite dran.»
    «Armer Toddo. Das war schon ’nen Typ. Konnte echt Spaß vertragen. Er wird uns fehlen.»
    «Dieser Vollidiot. Noch schlimmer hätte er den Auftrag wirklich nicht versauen können.»
    «Wir müssen reden, Pat.»
    «Worüber denn?»
    «Meinen Vertrag.»
    «Was ist damit?»
    «Wir müssen neu verhandeln. Das ist viel mehr Arbeit, als ich gedacht habe.»
    «Du kriegst jetzt schon viel zu viel.»
    «Sagen wir mal so, ich bin die einzige Verbindung zu Gina und Luke. Ich sage, was läuft. Entweder ihr sagt ja, oder
adiós

    «Könnte dir so passen, du Schwanzlutscher.»
    «Okay, das war’s.»
    Er drückte den roten Knopf. Sog an seinem Zigarillo. Das Handy klingelte wieder.
    «Hallo.»
    «Dir ist wohl nicht klar, mit wem du redest.»
    «Da irren Sie sich. Ich habe den größten Respekt vor Ihnen, Mr. Cicala. Sie sind eine Legende Ihrer Zeit. Ein Vorbild für junge Drecksäcke überall auf der Welt.»
    «Was verlangst du?»
    «Die Steine, und zwar alle.»
    «Du kriegst die Hälfte.»
    «Meinetwegen. Also bis bald.»
    Eine halbe Stunde später merkte er, dass etwas nicht stimmte. Das blaue Auto bewegte sich nicht mehr, aber laut Anzeige fuhr es noch immer mit 109  Stundenkilometern. Ein paar Minuten lang tat sich nichts auf dem Display, dann verschwand das Auto und die Karte gleich mit. Eine Meldung wurde angezeigt:
Die Anwendung MobileTracker reagiert nicht, Vorgang beendet.
    Den SpyTown MobileTracker hatte er aus dem Internet. Nachdem er eine Weile geflucht hatte, rief er die Hotline an. Ein fröhlicher Mensch mit starkem ausländischem Akzent war am Apparat. Er behauptete, sein Name sei Ted. Ted erklärte ihm, der Fehler könne durch Sonnenflecken ausgelöst werden, aber in neunzig Prozent der Fälle würden die Probleme durch falschen Einbau verursacht. Meistens sei die GPS -Antenne nicht richtig angebracht.
    «Okay, Ted, und was soll ich jetzt machen?»
    «Am besten überprüfen Sie die Antenne und sehen nach, ob Sie sie richtig angebracht haben.»
    «Dazu hätte ich allerdings eine Frage.»
    «Ja, bitte?»
    «Wie zum Teufel soll ich überprüfen, ob ich die Antenne richtig angebracht habe, wenn ich nicht weiß, wo das Auto ist, an dem die Antenne nicht richtig angebracht wurde?»
    «Hm, ich verstehe, was Sie sagen wollen. Vielleicht gibt es noch eine andere Ursache.»
    «Ich bin ganz Ohr.»
    «Die Stromversorgung kann deaktiviert worden sein.»
    «Das heißt, jemand entdeckt das Teil und zieht den Stecker?»
    «So ist es.»
    «Dann danke ich für Ihre Hilfe. Es war mir ein Vergnügen, mich von Ihnen verarschen zu lassen.»
    Ted klang erfreut.
    «Keine Ursache, mein Herr.»
    Wenn sich das System nicht wieder aktivieren ließ, hatte er ein Problem, daran wollte er lieber gar nicht denken; er widerstand auch dem Impuls, seinem Computer eine runterzuhauen. Stattdessen gab er Gas, als ob das irgendetwas nützen würde. Er spürte ein starkes Brennen im Magen und hielt an der nächsten Raststätte, um zu tanken und Tabletten zu kaufen. Er bezahlte alles mit einem von Toddos Geldscheinen. Er fuhr weiter nach Westen, kaute ein paar Tabletten, und mit einem Mal funktionierte das System wieder! Das kleine blaue Auto ruckelte die Interstate  40 entlang. Näherte sich Ash Fork in Arizona. Er seufzte und sagte «Hallelujah».
     
    Sie überquerten den Colorado River nach Kalifornien. Die Sonne stand kurz über dem Horizont, und sie musste die Sonnenblende verstellen, um richtig sehen zu können. Im Norden leuchteten einige Felsen, die aussahen wie Nadeln.
    Die Mojave-Wüste umgab sie und dann die Nacht. Luke schlief ein, atmete schwer mit offenem Mund. Als ob zu wenig Sauerstoff im Auto wäre. Sie sah die roten Lichter, denen sie folgte, und die weißen, die ihr auf der anderen Straßenseite entgegenkamen, und fühlte sich wie ein Teil eines riesigen Systems des Kommens und Gehens, das sie nicht verstand. Es war schwer zu glauben, dass in all diesen Autos wirklich Menschen saßen. Selbst in diesem Auto, dem Honda Accord. Sie glichen eher zwei müden Gespenstern, die sich schon bald in Luft auflösen würden.
    Luke setzte sich auf und blickte voller Angst um sich.
    «Wann halten wir endlich an? Warum müssen wir immer weiter fahren? Wo fahren wir hin?»
     
    Er saß auf den Dünen und sah zu, wie die Sonne unterging und die
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