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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee
Autoren: Jack McDevitt
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draußen jemand in schwarzen Schiffen herumfliegt?«
    »Allmählich sieht es ganz so aus.«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie sich das anhört, Wolfie?«
    »Habe ich. Das heißt aber nicht, dass nicht trotzdem etwas dran sein könnte. «
    »Das ist alles ein riesiger Schwindel! Wir haben eine Kombination aus schleimigen Firmenvertretern, die wollen, dass die Regierung mehr Geld in die Raumfahrt pumpt, und einer Durchschnittsbevölkerung, die bereit ist, alles zu glauben. Aber machen Sie nur weiter! Glauben Sie daran! Und sehen Sie zu, was Sie noch herausfinden können.«
     
    Es passte perfekt zu der Idee für ein neues Buch, einer Geschichte über die Leichtgläubigkeit der Menschen. In sechsundachtzig Bänden. Wie die einen sich irgendetwas ausdachten und die anderen es kauften. Organisierte Religionen. Die Vorstellung nationaler oder rassischer Überlegenheit. Politische Parteien. Ökonomische Tölpelhaftigkeit. Ganze Armeen, beispielsweise solche des Mittelalters, die sich einbildeten, sie würden sich einen Ablass verdienen, indem sie Araber töteten. Oder die Briten des siebzehnten Jahrhunderts, die beschlossen hatten, Gott habe sie ausersehen, Seine Wahrheit den Unwissenden zu überbringen. Oder die wahnsinnigen Djihadisten des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts. Die Leute glaubten immer noch an Astrologie. Und an Heilverfahren, von denen die medizinische Wissenschaft sich wünschte, sie hätten nie davon gehört.
    MacAllister war auf einer Promotion- Tour für sein gerade erst erschienenes Buch Mumm, Ehre und Hühnersuppe. Die Reise hatte sich bis jetzt als recht profitabel erwiesen. In vierzehn Städten, kreuz und quer über die Nordamerikanische Union verteilt, hatten die Leser Schlange gestanden, um sein Buch zu kaufen und ihm zu sagen, sie teilten seine Ansichten über Politiker, College-Professoren, Bischöfe, die Medien, Schulämter, firmeneigene Kundendienste, professionelle Sportler und über die Wählerschaft. Nun ja, manche taten das. Andere kamen, um ihn anzubrüllen, ihn als Volksverhetzer zu beschimpfen, als Atheisten und Bedrohung für das Wohl der Nation. In Orlando hatte man ihm am Vorabend erklärt, seine Mutter müsse sich für ihn schämen (was sie, seltsamerweise, auch tat) und dass kein anständiger Mensch seine Bücher lese. Eine Frau hatte sich erboten, für ihn zu beten.
    Aber sie kauften Mumm und Ehre. Es sprang förmlich aus den Regalen in ihre Hände. Ich selbst würde so etwas ja nicht lesen, aber mein Bruder ist geisteskrank genug. Manchmal brachten sie Sahnetorten mit in der Hoffnung, nahe genug an ihn heranzukommen, um einen gezielten Wurf anzubringen. Aber die Buchhändler wussten, dass die Emotionen hochkochten, wenn er in der Stadt war, also entwaffneten sie jeden, der zur Tür hereinkam.
    In Houston hatte der Bürgermeister in Erwartung von MacAllisters Ankunft ein Interview gegeben, in dem er erklärt hatte, kein Mensch könne so verrufen sein, dass er in seiner schönen Stadt nicht willkommen sei. Der Boston Herald riet allen Lesern, die vorhatten, an der Autogrammstunde bei Pergamos teilzunehmen, sie sollten ihre Kinder zu Hause lassen. In Toronto hatte eine kirchliche Gruppe vor der Buchhandlung demonstriert und Schilder hochgehalten, die MacAllister mitteilten, er sei beim Gottesdienst willkommen, sollte er seine Seele retten wollen.
    MacAllister war daran gewöhnt. Und er genoss es.
    Das Taxi sank tiefer. MacAllister stellte fest, dass er hungrig war. Es war schon Vormittag, und er hatte bisher weiter nichts als Toast und Orangensaft zu sich genommen. Er sollte als Gast in Marge Dowlings Up Front auftreten, ehe er später am Nachmittag zu einer Autogrammstunde bei Arrowsmith erscheinen musste. Die Show begann um zehn.
    Es war ein strahlend schöner Tag. Im Februar war Florida immer strahlend und schön. MacAllister hasste schönes Wetter. Ein bisschen war ja noch erträglich, aber er mochte Stürme und Schnee, heftige Winde und Regen. Er konnte nicht verstehen, warum die Einheimischen nicht weiter nach Norden zogen.
    Das Taxi setzte auf dem Dach von Cee Square Broadcasting auf. MacAllister zahlte und stieg aus. Einer der Mitarbeiter des Senders tauchte in einer Tür auf und hastete auf ihn zu, um ihn willkommen zu heißen. Schön, Sie zu sehen, Mr. MacAllister. Wie war Ihr Flug? Wir freuen uns schon darauf, Sie in unserer Show begrüßen zu dürfen.
    Der Junge war nicht einmal imstande, Aufrichtigkeit vorzuspiegeln. Er hatte Angst vor MacAllister, und seine
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