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Hutch 05 - Odyssee

Hutch 05 - Odyssee

Titel: Hutch 05 - Odyssee Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack McDevitt
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kehrte ins Studio zurück, während ein virtuelles Publikum begeistert Applaus spendete. Sie hieß Tampa Bay nebst Umland und den ganzen Staat willkommen und rief erst Valya und dann MacAllister herein. Beide nahmen die ihnen zugewiesenen Plätze ein, während Marge sich den neuesten Informationen widmete, die besagten, dass die Heffernan immer noch vermisst werde. Danach lieferte sie dem Publikum Hintergrundinformationen über die Mission, warum das Schiff auf dem Weg nach Beteigeuze gewesen war, wie groß der Stern war und so weiter. MacAllister bekam einen glasigen Blick. Was er doch alles zu tun bereit war, nur um ein paar Bücher zu verkaufen!
     
    Die erste Frage ging an Valentina. »Wir betreiben schon seit mehr als zwei Generationen interstellare Raumfahrt. Gemeinhin gelten überlichtschnelle Schiffe als sichere Transportmittel. Sind sie das wirklich?«
    »Ja«, erwiderte die Akademiepilotin. »Ich weiß, wie sich das in Anbetracht des Ereignisses anhört, von dem Sie gerade berichtet haben. Trotzdem, und vor allem, wenn man die zurückgelegten Entfernungen bedenkt, gibt es keine sicherere Art zu reisen.«
    MacAllister verdrehte die Augen. »Ja, Mac?«, fragte Marge.
    »Sehen Sie sich die Statistiken genau an!«, sagte er. »Zu Beginn des Weltraumzeitalters im zwanzigsten Jahrhundert hat man die Sicherheit einer Fortbewegungsmethode anhand der Todesfälle pro Passagiermeile gemessen. Mit dieser Methode war 1972 das sicherste Transportgerät die Mondrakete der Saturnreihe. Uns kann nicht daran gelegen sein, die Distanz zu bemessen. Wenn sie schlicht und einfach die Anzahl der Todesfälle gemessen an der Anzahl der Flüge nehmen, sehen die überlichtschnellen Schiffe schon weniger gut aus.«
    Valentina seufzte. »Sie haben Recht, Gregory«, sagte sie, betonte seinen Namen aber auf eine Weise, die ihm sagen sollte, dass er nicht in ihrer Liga spiele. »Statistisch können Sie ziemlich viel beweisen. Seit ich den Kinderschuhen entwachsen bin, habe ich Akademieschiffe geflogen, und ich hatte nie Bedenken.« Sie lächelte. »Und ich habe nie jemanden verloren und kenne auch niemanden, der jemanden verloren hätte.«
    Ihr Erwachsenenleben umfasste, wenn’s hochkam, fünfzehn Jahre, aber er ging nicht darauf ein.
    »Wie schätzen Sie die Sache ein?«, fragte Marge. »Wie ernst ist diese Sache mit der Heffernan? Wie wird die Geschichte ausgehen?«
    »Ich bin überzeugt davon, dass wir sie finden werden«, erwiderte Valentina. »Wir müssen nur das Gebiet erreichen, in dem das Schiff verschwunden ist, und ein Funksignal auffangen. Man kann nie wissen, klar, aber das hier sollte kein Problem sein.«
    »Das hoffe ich«, mischte MacAllister sich ein. »Aber der springende Punkt ist doch eigentlich: Warum machen wir uns überhaupt die Mühe, dort hinauszufliegen? Zu welchem Zweck?«
    Marge reichte die Frage an Valentina weiter.
    »Das ist unser Hinterhof, unser Garten«, sagte sie. »Wir wären nachlässig, würden wir uns nicht umschauen, würden wir nicht nachsehen, was da draußen ist.«
    »Unser Hinterhof, wie Sie ihn nennen«, konterte MacAllister, »ist den Berechnungen der Wissenschaft zufolge ziemlich groß. Und ich kann Ihnen verraten, was er enthält: Steine und Wasserstoff. Und leeren Raum. Und das ist alles. Wir haben Milliarden für die Raumfahrt aufgewendet, und wir haben nichts dafür vorzuweisen. Null.«
    Valentina sah ihn an, als wäre er völlig verrückt. Er fing sich ein herablassendes Lächeln von ihr ein. »Vor einem Jahr«, sagte sie, »konnten wir eine Omega-Wolke abfangen, die irgendwann den Planeten zerstört hätte. Ich weiß, Mr. MacAllister meint, das wäre im Grunde kaum von Bedeutung, aber ich bin überzeugt, Ihre Zuschauer werden sich ihre eigene Meinung bilden.
    Und wir haben auch die Goompahs gerettet. Das haben Sie vermutlich vergessen, Gregory.« Wieder diese auffällige Betonung seines Namens. Armer Gregory. Sonderlich intelligent ist er nicht.
    »Den Planeten zu retten, ist eine gute Sache«, sagte MacAllister mit ungerührter Miene. »Aber das ist bereits Vergangenheit. Und selbstverständlich bin ich froh, dass wir dazu imstande sind, keine Frage. Das bedeutet aber nicht, dass wir ewig da draußen bleiben müssen, während die Kosten für den Steuerzahler explodieren. Schauen Sie: Es gibt Millionen von Menschen in unterentwickelten Ländern, die nie eine anständige Mahlzeit bekommen. Jedes Mal, wenn wir eine Seuche ausrotten, taucht eine andere auf. Derweil steigt der Meeresspiegel

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