Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen
Autoren: Jack McDevitt
Vom Netzwerk:
Luftdrucks, rasten um den gesamten Globus. Die Sonne war verschwunden. Überall herrschte tiefe Nacht.
    Felsen und Eis fielen vom Himmel. Ihre feurigen Spuren beleuchteten ein allumfassendes Chaos. Die meisten Bruchstücke waren klein – zu klein, um selbst die relativ dünne Atmosphäre Deltas vollständig zu durchdringen. Andere kamen durch und schlugen in Eisfelder oder verdampften beim Aufprall Seen und Sümpfe.
    Vulkane brachen aus.
    Draußen in der Ebene duckten sich Hutch, Angela und Frank in der Fähre zusammen und warteten. Warteten auf die weltenspaltende Kollision, die der Kern des Drachen bei seinem Aufprall auf Deltas Oberfläche verursachen würde. Es mußte so kommen. Angela war – obwohl sie den anderen das Gegenteil versicherte – fest davon überzeugt, daß es so kommen mußte.
    Aber es geschah nicht.
    Der Wind hämmerte auf sie ein, und die Ebene wankte. Schwarzer Regen prasselte nieder, vermischt mit dickem Hagel aus gefrorenem Ethanol und Asche.
    Die Nacht lärmte und wurde von Feuern erhellt.
    Nach und nach kamen sie zu der Überzeugung, daß das Schlimmste überstanden war. Die Orkane wurden schwächer. Sie würden überleben; sie brauchten bloß aus dem Zentrum der Stürme zu fliehen. Sie wurden beinahe geschwätzig. Eine Atmosphäre machte sich breit, die am besten mit nervöser Hochstimmung zu beschreiben ist. Noch immer knallten und explodierten und schmetterten Gegenstände durch die Nacht. Aber die drei Forscher lebten noch. Im Stillen gratulierten sie sich bereits zu ihrem Glück, und irgendwann besserte sich ihre Stimmung noch weiter, als sie dachten, Janets Stimme im Meer des statischen Rauschens zu erkennen, das sich aus den Empfängern ergoß.
    Die Fähre trug an beiden Seiten der Hülle, unter den Stummelflügeln und hinter dem Cockpit Scheinwerfer. Von Zeit zu Zeit blies Angela den Schnee von der Frontscheibe und schaltete die Lichter ein. Um sie herum türmten sich Hügel aus Asche und Schnee auf.
    »Ich schlage dir eine Wette vor, Frank«, sagte Hutch.
    »Die lautet …?«
    »Wenn wir beginnen, die Geschichte der Monument-Erbauer zu rekonstruieren, werden wir feststellen, daß ein großer Teil von ihnen ausgewandert ist.«
    »Wie meinst du das?«
    »Sie haben die Galaxis verlassen. Wahrscheinlich sind sie zu den Magellanschen Wolken gezogen. Irgendwohin, wo es diese Drachen nicht gibt.«
    »Kann sein. Ich glaube aber eher, daß sie sich ein Vergnügen daraus machten, diese Dinger auf die Köpfe von unschuldigen Primitiven herunterzusenden, wo immer sie sie fanden. Ich glaube nicht mehr, daß die Monument-Erbauer anständige Wesen waren.«
    »Ich denke, da liegst du falsch.«
    »Inwiefern?«
    Sie nahm Carsons Hand. »Oz diente zur Ablenkung«, sagte sie.
    Er beugte sich vor. »Sag das noch mal!«
    »Frank, das waren alles Attrappen! Die kubischen Monde. Die Oz-Strukturen im Quraqua-System und in Beta Pac. Sie sollten diese Dinger ablenken!«
    »Nun, wenn es wirklich so ist … dann hat es jedenfalls nicht funktioniert.«
    »Nein. Ich schätze, sie taten alles, was sie konnten. Aber du hast recht, es funktionierte nicht. Am Ende konnten die Monument-Erbauer nicht einmal sich selbst schützen.«
    Er hockte sich hinter ihrem Sitz auf das Deck. »Du meinst – sie selbst wurden von so einem Ding heimgesucht?«
    »Ich glaube, sie wurden sogar zweimal getroffen. Wahrscheinlich wurde die interstellare Zivilisation dabei vernichtet. Sie brach zusammen. Vielleicht flohen sie auch, ich weiß es nicht. Vielleicht packten sie zusammen und wanderten zur Kleinen Magellanschen Wolke aus. Rannten weg, weil sie mit diesen Dingern nicht fertigwurden. Sie nicht ablenken konnten. Und erst recht nicht stoppen.«
    »Was ist mit der Raumstation?« fragte er. »Was glaubst du, was mit der Raumstation geschehen ist?«
    »… Überlebende. Irgendwie haben sie sich erholt. Aber beim zweiten Mal waren sie noch nicht wieder so weit. Sie hatten keine zweite interstellare Raumfahrt entwickelt. Vielleicht war es auch eine ganz andere Art von Zivilisation. Kann sein, daß sie einfach zu viel verloren hatten. Sie standen eben am Beginn des Weltraumzeitalters, als die Welle erneut kam.« Hutch war jetzt froh über die sie umgebende Dunkelheit. »Frank, überleg mal, wie weit fortgeschritten ihre Technologie auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung gewesen sein muß! Und wieviel Vorwarnzeit sie gehabt haben! Vielleicht Jahrtausende! Sie wußten, daß diese Dinger da draußen lauerten, und sie versuchten zu helfen, wo
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher