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Hutch 01 - Gottes Maschinen

Hutch 01 - Gottes Maschinen

Titel: Hutch 01 - Gottes Maschinen
Autoren: Jack McDevitt
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Schutz des Lebens ist.«
    Carson Augenbrauen zogen sich zusammen. »Indem es Leben auslöscht? Ist das dein Ernst?«
    »Indem es den Aufstieg dominanter Spezies verhindert. Vielleicht ist es ein Effekt, der ein Gleichgewicht herzustellen sucht? Kann doch sein, daß das Universum Orte wie New York nicht gutheißt, oder …?«
    Im Westen flackerten Blitze auf. Aus dieser Richtung würde es kommen.
    »Der Luftdruck sinkt plötzlich«, meldete Angela. Der Boden bebte, aber es war nur ein leichtes Zittern, ein Schwanken. »Vielleicht sollten wir wieder aufsteigen?«
    »Nein.« Carson sank in seinen Sitz und versuchte, sich zu entspannen. »Wir sind hier unten sicherer.«
     
    Montag. 0400 Uhr.
     
    Die Ashley Tee beschleunigte. Aber was auch immer geschah, es wäre bereits lange vorüber, bevor sie wieder bei Delta eintreffen würde. Janet hatte einen guten Teil ihrer Zeit damit verbracht, eine Unterhaltung mit Emory in Gang zu halten, aber schließlich waren die Signale im elektromagnetischen Sturm des Drachen untergegangen. Auf den Schirmen verschmolzen Delta und das Ding miteinander. Drafts stand kurz davor, durchzudrehen. Sein Zustand verschlimmerte sich noch, nachdem der Drache Delta erreichte hatte. Der Verlust der Kommunikationsmöglichkeiten trug sein übriges dazu bei – genau wie die frustrierende Tatsache, daß Drafts hilflos mit dem Sicherheitsnetz an seinen Sitz gefesselt war.
    Janet versuchte, Optimismus zu verbreiten. Hutch und Angela Morgan gemeinsam! Sie wußte: Wenn es einen Weg gab, dieses Abenteuer zu überleben, dann würde eine der beiden Frauen ihn finden.
     
    0027 Uhr.
     
    Der Himmel raste vorbei, wirbelte durcheinander und explodierte. Schwere Blitze zerrissen die Nacht, und der Wind heulte um sie herum. Schnee und Eis prasselten auf die Fähre.
    Die Ebene bebte. Die Monitore der Fähre fielen einer nach dem anderen aus.
    Carson klammerte sich zwischen den beiden Frauen im Durchgang nach hinten fest und meinte: »Es geht uns gut.«
    »Ging uns niemals besser«, stimmte Hutch ihm zu.
    »Darauf könnt ihr wetten«, sagte Angela mit gespielter Heiterkeit. »Wir sitzen hier herum, und Gott ist hinter uns her.«
    »Es wird nichts geschehen«, sagte Carson.
    Man konnte zu keiner Zeit sagen, daß der Drache wirklich mit Delta in Kontakt getreten wäre. Er besaß keine definierten Grenzen mehr, sondern hatte sich geöffnet. Fasern, die Zehntausende von Kilometer lang waren, hatten schon vor Stunden begonnen, Deltas Atmosphäre zu durchdringen. Carson und die Frauen wußten, daß sich der Mond fest in der Umklammerung seines grimmigen Besuchers befand.
    Die Luft war voller Asche und Schnee. Die Flocken trieben auf den Boden, und eine schwarze Kruste begann sich zu bilden.
    »Vielleicht hat es wirklich keinen festen Kern«, sagte Angela.
    »Hoffentlich haben Sie recht«, erwiderte Carson. Er wollte eben optimistisch hinzufügen, daß das ganze Ereignis vielleicht nicht schlimmer werden würde als ein heftiger Sturm, als über ihnen weißes Licht explodierte und ein Feuerball aus dem Himmel raste. Er schlug in der Ebene ein.
    Nicht sehr nahe, aber sie zuckten dennoch alle zusammen.
    »Was war das?«
    »Ein Meteor?«
    »Ich weiß nicht …«
    »Verdammt!« sagte Hutch.
    Carson atmete tief durch. »Angela, was denken Sie, wie lange das hier dauert?«
    »Schwer zu sagen. Das Schlimmste sollte in einem oder zwei Tagen vorüber sein. Die Wolke bewegt sich noch immer recht schnell, und sie verfolgt nicht Deltas Orbit. Also sollten wir bald wieder herauskommen.« Sie hörten, wie Angela in der Dunkelheit schwer atmete. »Trotzdem, das Wetter in dieser Gegend wird meiner Meinung nach in der nächsten Zeit noch schlechter sein als gewöhnlich.«
    »Ich habe Angst«, gestand Hutch.
    Genau wie Carson. Aber er wußte, daß es ein Fehler wäre, seine Angst vor den anderen zuzugeben. Einer mußte Stärke zeigen. »Uns wird schon nichts geschehen«, sagte er. Er wünschte, daß sie Bilder von den Bodenkameras empfangen könnten. Was geschah mit den Tafelbergen?
     
    Der Kopf des Drachen hatte sich aufgelöst. Wogen von Materie schossen wie Springbrunnen hervor, expandierten, brachen zusammen, flogen davon. Streiften umeinander wie große Katzen. Bruchstücke von Felsen und Eis, die in der undurchdringlichen Atmosphäre verborgen gewesen waren, wurden ausgestoßen.
    Auf Delta explodierten die in der Nähe der Tafelberge liegenden Methanseen. Tornadoähnliche Stürme, hervorgerufen durch die sprunghaften Änderungen des
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