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Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Hure in Gold ROTE LATERNE Band 12 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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Küchentisch gefunden hatte.
    »O ja!«, rief sie aus. »Ich finde es einfach hinreißend! Es ist herrlich hier!« Diese Worte waren nicht gelogen.
    »Und mich?«, fragte, er heiser und voll brennender Ungeduld. »Wie finden Sie mich? Ich meine, ist kein Gefühl der Sympathie für mich in Ihnen?«
    »Doch«, sagte sie kurz und wusste nicht genau, ob es der Wahrheit entsprach.
    »Stefano«, sagte sie. »Ich habe aus Santa Margarita nichts mitnehmen können. Ich wollte meine Bekannten nicht beunruhigen oder ängstigen. Ich müsste mir einiges kaufen. Ich meine, ich brauche doch etwas zum Anziehen, eine entsprechende Garderobe, nicht wahr? Dummerweise bin ich natürlich auch nicht mehr zur Bank gekommen. Ich meine, Sie ...«
    »Aber, Carmen, das ist doch absolut keine Frage!«, sagte er. »Wir gehen jetzt gemeinsam einkaufen. Ich kenne zauberhafte Läden in Rom. Sie wissen ja, unsere Mode ist sehr schick, elegant und leider auch teuer. Aber das letztere spielt überhaupt keine Rolle.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte sie und kraulte ihm sanft das Haar.
    »Ich danke Ihnen sehr, Stefano. Also, lassen Sie uns gehen.«
    »Haben Sie denn keinen Hunger? Meine Señora Emelda ist eine hervorragende Köchin ...«
    »Wir können doch unterwegs etwas essen«, meinte sie ein wenig ungeduldig. Es drängte sie in die Stadt. Ja, es trieb sie zu den Schaufenstern, zur Eleganz und zum mondänen Leben, so wie sie es von früher gewöhnt war.
    Als sie dann an Stefanos Seite die Geschäfte durchstreifte und sich hier und dort etwas kaufte, hatte sie Ricardo in Santa Margarita vergessen. Dies war das alte Leben! Alles war wieder gegenwärtig. Sie bewegte sich selbstsicher, voller Eleganz und vergaß die bitteren Enttäuschungen, die ihr das Dirnenleben gebracht hatte. Sie war wieder Dirne, war auf ihrem gewohnten Weg und ahnte nicht, dass sie wie in einem reißenden Strom auf den Wasserfall des Verderbens zutrieb.
    Stefano war unendlich großzügig. Er zuckte nicht einmal mit der Wimper, wenn er die Rechnungen bezahlte.
    In einem sehr schicken und teuren Restaurant aßen sie schließlich. Carmen fühlte sich wohl; sie räkelte sich wie ein Kätzchen.
    »Je mehr ich Sie betrachte«, log sie, »um so hinreißender finde ich Sie, Stefano. Ja, Sie sind richtig süß. Sie sind der süßeste Mann, der mir begegnet ist.«
    Dieses Kompliment warf Stefano Marinaro beinah um. Er sah sie mit weit aufgerissenen Augen an. Dann fuhren sie nach Hause, und an diesem Nachmittag schlief sie zum ersten Male mit ihm.
    Sie hatte den Eindruck, als wäre er ein wildes Tier - ja, ein ausgehungertes, wildes Tier. Sie war ja vieles gewohnt, und es machte ihr nichts aus, seine beinahe groben Zärtlichkeiten zu ertragen. Er kniff sie in die Brüste, wühlte in ihrem Haar, dass es beinah schmerzte, und nahm sie mit so ungeheurer Wucht, dass sie meinte, auseinanderzubrechen. Sie war froh, als es endlich vorüber war.
    »Du bist wundervoll, Carmen. Man hat wirklich nicht übertrieben, als man mir die Abenteuer mit dir schilderte. Du bist etwas wert, Carmen, dass muss ich dir versichern.«
    »Ich weiß es«, sagte sie. »Ich weiß, dass ich etwas wert bin.«
    Er wurde regelrecht abhängig von ihr und las ihr jeden Wunsch von den Augen ab. Carmen spielte mit ihm, machte mit ihm, was sie wollte.
    Wieder bewegte sie sich in den elegantesten Kreisen der Stadt. Sie ging auch ohne ihn aus, und er schmollte deshalb. Aber immer wieder verzieh er ihr und finanzierte ihren großzügigen Lebensstil.
    Dann jedoch kam der Tag, der Carmen mit der Wucht einer ungeheuren Erkenntnis niederschmetterte. Ein Arzt stellte fest, dass sie schwanger geworden war - aber nicht von Stefano. Der Vater des werdenden Kindes musste eindeutig Ricardo Romero sein.
    Angst erfasste Carmen Gonzales. Was würde geschehen, wenn Stefano von dieser Schwangerschaft erfuhr? Vielleicht würde es ihr gelingen, ihm dieses Kind als sein eigenes unterzuschieben. Doch ein solcher Betrug wollte ihr nicht gefallen. Er widerstrebte ihr. Und trotz aller Raffinesse wusste sie nicht, warum das so war. Sie war gepeinigt von einer namenlosen Furcht und von entsetzlichen Seelenqualen.
    Nachts schlief sie schlecht, und tagsüber war ihr übel. Oft musste sie Stefanos Liebeswerben abweisen. Das stimmte ihn begreiflicherweise missmutig, denn immerhin bezahlte er seine Geliebte außerordentlich gut.
    »Was ist eigentlich in der letzten Zeit mit dir los?«, wollte er eines Tages wissen. »Mir kommt es vor, als würdest du dich
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