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HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)

Titel: HUNGER & LUST: Das erste Buch zur Kulinarischen Körperintelligenz (German Edition)
Autoren: Vito von Eichborn , Uwe Knop
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überbewertet. Zu jeder Studie findet sich alsbald eine Gegenstudie.“ Die folgende Darstellung zahlreicher, in den Medien veröffentlichter Studienergebnisse hat daher nur ein Ziel: Sie sollen zum unabhängigen Nachdenken und kritischen Hinterfragen angeregt werden, um anschließend selbst zu entscheiden, was Sie persönlich zur „gesunden Ernährung“ glauben oder eben nicht . Viel Spaß auf Ihrem weiteren Weg zum „mündigen Essbürger“!
    „Was ist gesunde Ernährung?“ Fragen Sie die Menschen auf der Straße, so antworten sicher die meisten gebetsmühlenartig: viel Obst und Gemüse essen, reichlich Vollkornbrot (soll gelerntermaßen gesünder sein als Weißbrot), besser weißes Fleisch als rotes, ab und zu Fisch essen und viel Wasser trinken. Wasungesund ist, wissen wir auch, wir haben es oft genug gehört und gelesen: zu viel Fett, zu viel Zucker, zu viel Alkohol. Somit scheinen die millionenschweren Ernährungskampagnen à la „Fünf am Tag“ (Obst und Gemüse) ihren Zweck erfüllt zu haben: Die Deutschen wissen so gut wie nie zuvor über „gesunde Ernährung“ Bescheid. Doch wissen wir es wirklich?
    Warum sind dann laut „erster gesamtdeutscher Verzehrsstudie 2007“ knapp sieben von zehn Männern und mehr als die Hälfte aller Frauen zu dick? Und warum wird das deutsche Volk von Jahr zu Jahr schwerer? Laut Statistischem Bundesamt waren 2003 „erst“ 58 Prozent der erwachsenen Männer und 41 Prozent der Frauen übergewichtig, 1999 lagen die Werte noch ein paar Prozent niedriger. Wieso scheint Übergewicht keine Frage des Geldes zu sein, denn je geringer der Verdienst, desto höher der Anteil an Fettleibigen? Und warum verursachen „ernährungsbedingte Erkrankungen“ mehr als ein Drittel der Kosten im Gesundheitssystem, satte 70 Milliarden Euro jährlich ? Die Gesundheitspolitiker und Ernährungsgesellschaften haben wahrscheinlich keine adäquate Antwort parat, denn deren erzieherische „Fünf am Tag“-Bemühungen waren bislang eher zum Scheitern verurteilt. Am Rande erwähnt: Der pragmatischen Empfehlung, täglich fünf Portionen Obst und Gemüse zu essen, auf der die gleichnamige Kampagne basiert, fehlt der wissenschaftliche Beweis. Warum gerade fünf? Mit Sicherheit weiß es keiner , auch nicht der Deutsche Fruchthandelsverband (DFHV), der die Aktion mit beträchtlichem Aufwand unterstützt(e). Trotzdem trommelte dessen Vizepräsident Thomas Bittel im Februar 2010 noch die Warnung ins Land: „In Deutschland wird nach wie vor viel zu wenig Obst und Gemüse verzehrt.“ Doch wozu eigentlich „mehr, mehr“ pflanzliche Kost? Nur zwei Monate später kam die bittere Ernüchterung in Form der Endergebnisse der größten Ernährungsstudie EPIC: Ein Krebsschutz durch Obst- und Gemüseverzehr ist de facto nicht nachweisbar. Andere gesundheitsfördernde Effekte sind rein spekulativer Natur. Da erscheint es nicht weiter tragisch, dass sich fast niemand an die Fünfer-Fantasie-Vorgaben hält – beispielsweise nur etwa 10 Prozent der Deutschen und Österreicher essen fünfmal am Tag Obst und Gemüse. Fazit: Kein Nutzennachweis und keine Unterstützung in der Bevölkerung – die „Fünf am Tag“-Pflanzenkost-Marketingkampagne ist damit wohl reif für den Kompost …

Nach der Kampagne ist vor der Kampagne
    Aber ohne die zahlreichen Aufklärungskampagnen, wenn auch nur pseudowissenschaftlich untermauert, aber stets verstandesgesteuert, hätten viele Leute keinen Beruf und manche keine Berufung mehr. Und für irgendetwas muss auch das Präventionsbudget der Bundesregierung eingesetzt werden. So läuft neben „Fünf am Tag“ und dem anschließenden Fünf-Punkte-Paket „Fit statt Fett“ seit Mitte 2008 bereits die nächste Kampagne: Mit dem „Nationalen Aktionsplan IN Form für gesunde Ernährung und mehr Bewegung“ möchten unsere bundesrepublikanischen Minister für Gesundheit und Landwirtschaft/ Verbraucherschutz dem Übergewicht zahlreicher Deutscher zu Leibe rücken. Beide Ministerien speisen die bis 2020 laufende Aufklärungsaktion zur „Vorbeugung von Fehlernährung, Bewegungsmangel, Übergewicht und daraus resultierenden Erkrankungen“ zusammen mit jährlich zehn Millionen Euro. Diese Summe soll dafür sorgen, „Prävention als einen gesellschaftlichen Wert zu verankern“. Ob weniger als 0,02 Prozent der Kosten, die pro Jahr für die Behandlung ernährungsbedingter Krankheiten aufgewendet werden, dafür ausreichen?
    Unabhängig von der vergleichsweise geringen Höhe des
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