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Hundekuchen zum Fruehstueck

Hundekuchen zum Fruehstueck

Titel: Hundekuchen zum Fruehstueck
Autoren: Elsa Watson
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verdient, wie sie sich erträumt haben – sie können sogar einen Generator kaufen. Und das Wuff! Magazine besucht uns und schreibt eine Geschichte über Jessica und mich. Sie wollen auch Fotos machen, und Jessica hat gesagt, dass wir uns dann mit Hut und Medaille schmücken werden.
    Wenn die beiden lachen, freue ich mich auch. Und wenn Dr. Max sich vorbeugt, macht Jessica das auch. Und dann küssen sie sich wieder, und ich freue mich noch mehr. Die beiden haben großes Glück, dass es mich gibt. Wenn Jessica mich nicht in die Praxis gebracht hätte, hätte Dr. Max nie gewusst, dass er sie haben will, damit sie eine Familie werden. Und sie hätte nie erfahren, dass er ein echter Alpha ist. Ehrlich gesagt weiß ich nicht, wie Menschen leben können, ohne dass ihnen ein Hund den Weg zeigt. Meine alte Familie hat nicht geschätzt, was ich zu bieten hatte. Aber Jessica mag mich – sie versteht mich besser als alle anderen Menschen auf der Welt.
    Die Küsse langweilen mich irgendwann, und ich wandere umher. Irgendwie riecht es nach Hundekuchen, und ich versuche eine Zeit lang, sie zu finden. Dann schnuppere ich in den Ecken, die nervöse Hunde markiert haben. Eine Ecke riecht nach Katze. Ich bleibe lange dort und vertiefe mein Wissen über Katzen. Ich bin froh, dass ich die Katze auf der großen Wiese angefasst habe. Jetzt weiß ich, wie sich ihr Fell anfühlt. Manchmal würde ich auch gern eine ablecken, damit ich weiß, wie sie schmeckt.
    Nachdem ich überall geschnuppert habe, setze ich mich hin und sehe meine beiden Menschen an. Jessica ist sehr hübsch … Noch viel hübscher als damals, als sie ein Hund war. Dr. Max hat einen weißen Mantel an und Tennisschuhe, also denke ich, dass er vielleicht erst später mit mir spazieren geht. Vielleicht in den Park oder zum Café oder sogar an den Strand! Aber jetzt küssen sie sich wieder, und ich muss wieder warten. Und warten. Ich habe nicht gedacht, dass Küssen so lange dauert. Ich hoffe, dass sie bald fertig sind und wieder normal werden. Jetzt, wo sie sich bestimmt paaren, muss meine neue Familie endlich auch die wichtigen Dinge tun. Wie Spaziergänge zum Beispiel. Und Hot Dogs essen. Oder zusammen auf dem Sofa kuscheln, durch Türen gehen und Katzen ablecken. Lauter wichtige Dinge eben.
    Dr. Max geht mit uns spazieren. Ich gehe vor den beiden her und führe uns zum Midshipman’s Square, weil dort oft andere Hunde sind. Komisch … Je näher wir dem Café kommen, desto dunkler wird der Himmel. Mir ist kalt. Selbst unter meinem Fell. Jessica zittert auch. Sie lehnt sich an Dr. Max, und er legt den Arm um sie.
    » Seltsam«, sagt er. » Der Wetterbericht hat gar kein Gewitter angekündigt.«
    Ich drehe mich um und sehe Jessica an. Unsere Blicke treffen sich, und wir entscheiden, dass wir nicht weitergehen wollen.
    » Warum stellen wir uns nicht dort drüben unter?« Jessica deutet auf den großen Bogen, der den Platz begrenzt. » Zoë kann ein bisschen herumschnuppern, und ich … nun … ich möchte bei einem Gewitter lieber nicht in der Nähe von Spitz sein.«
    Sie und Dr. Max fangen sofort wieder an zu knutschen, also setze ich mich hin und beobachte den Himmel. Die Wolken ballen sich zusammen, und es wird dunkler und immer dunkler. Dann prasselt der Regen vom Himmel, aber meine Pfoten bleiben trocken. Ich höre den Donner. Und dann sehe ich, dass sich mitten auf dem Platz etwas bewegt. Ganz in der Nähe von Spitz und seiner Hundehütte. Es ist Foxy. Seine Besitzerin hält die Leine in der Hand. Sie schreit Foxy an und schimpft. Es klingt nach » Warum nimmst du dir kein Beispiel an Zoë? Die ganze Stadt liebt sie inzwischen – sie ist einfach perfekt! Warum bist du nicht perfekt?«
    Ich höre Foxy bellen, als würde er wütend widersprechen. Er zerrt an der Leine und scheint weglaufen zu wollen. Dann taucht ein Blitz den Platz in gleißendes Licht. Ich sehe, wie beide stolpern und hinfallen. Dann bin ich so geblendet, dass ich nichts mehr erkenne.
    Als ich wieder sehen kann, sind die Frau und der Hund weit voneinander entfernt. Foxy starrt auf seine Pfoten und hebt sie eine nach der anderen hoch, als ob Kaugummi daran klebt. Oder als ob er ganz verwirrt ist. Die Frau sieht immer wieder von ihren Händen zu ihren Füßen. Und wieder zu den Händen. Als sie aufstehen will, fällt sie vornüber aufs Gesicht.
    Ich sehe hoch zu Jessica, und sie sieht mich an. Und wir lächeln unser geheimes Lächeln.

Danksagung
    Das Tolle daran, ein Buch über Hunde zu schreiben, ist,
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