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Hummeldumm

Hummeldumm

Titel: Hummeldumm
Autoren: Tommy Jaud
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sorry ... ich bin so gerast!«
    »Aufrichten, Hände hinter den Nacken, kriegste mehr Luft«, verwirrte ihn Schnabel.
    Trixi fragte: »Wer sind Sie denn?«, und Speckhut war offensichtlich auch schon wach: »Ge, Trixi, des sixt doch: Des is a Außerirdischer, der wo unser Luft net verträgt!« Herzhaftes Gelächter brach aus, und Speckhut imitierte spontan einen nach Luft ringenden Außerirdischen.
    Wer immer da vor uns stand, bekam gleich die geballte Ladung Gurkentruppe ab. »Ihre gute Laune erfreut mich!«, kommentierte unser Retter in der Daunenjacke und richtete sich auf.
    »Pförds! Blöds Gschwätz!«, schleuderte ihm Seppelpeter entgegen, stand auf und blickte hinab ins Tal.
    »Das meint der nicht so«, erklärte ich unserem Retter. Das hagere Männchen hatte nun zwar genügend Luft, dafür schien es nicht mehr recht zu wissen, was es sagen sollte. Also öffnete es die Sfyroporbox, in der sich Sandwiches, Orangensaft und zwei Thermoskannen befanden, und sagte einfach nur: »Ich hab Frühstück mitgebracht!«
    Schnabel sprang als Erster auf.
    »Ist da auch was mit Fleisch dabei?«
    »Bestimmt!?«
    Hocherfreut nahm sich Schnabel ein Dreieckssandwich und begann augenblicklich mit dessen Vernichtung.
    »Also ... auch auf die Gefahr hin, dass Sie es gar nicht wissen wollen: Ich bin euer neuer Guide!«
    »Naaaaa!«, murrte Seppelpeter und sorgte für schallendes Gelächter wie bei einer amerikanischen Vorabendserie.
    »Ähhh ... ich fürchte, doch. Also, mein Name ist Töne Piepenbring!«
    »Mir wurschd!«, wetterte Seppelpeter, und wieder mussten wir lachen, doch das Rettungsmännchen ließ sich nicht aus dem Konzept bringen.
    »Ich bin von Kalahari Unlimited, und natürlich möchte ich mich erst mal entschuldigen für den ganzen Ärger, den sie mit Herrn Mutima hatten, und natürlich, dass Sie hier übernachten mussten in der Eiseskälte. Glauben Sie mir, das Ganze ist unendlich peinlich für uns, wenn sich so was rumspricht, dann können wir einpacken.«
    »Da kannste mal deinen Arsch drauf verwetten, dass sich das rumspricht!«, knatterte Breitling ihm entgegen, woraufhin es im feingliedrigen Gesicht des Männchens zu zucken begann.
    »Aber warum kriegen wir denn überhaupt einen neuen Guide?«, fragte ich schließlich, »was ist denn mit Bahee?«
    Piepenbring musterte mich verwundert. »Das fragen Sie mich allen Ernstes?«
    »Ja!«, bekräftigte ich.
    »Also ... ich versteh die Frage wirklich nicht. Immerhin war es doch schon seit dem dritten Tag der ausdrückliche Wunsch der Gruppe, Bahee auszutauschen.«
    Nun war kollektives Luftanhalten angesagt. Wir saßen so still, dass auch ein Fotograf mit einer Kamera aus der deutschen Kolonialzeit ein messerscharfes Gruppenbild von uns hätte schießen können.
    »Also das ist jetzt aber ganz neu!«, erregte sich Trixi.
    »Aber ...«, stammelte das Männchen in der Daunenjacke, »Sie haben doch gestern noch gedroht, die Reise abzubrechen, wenn Herr Mutima nicht sofort ausgewechselt wird! Was sollte ich denn machen? Ich musste ihn ja anrufen und abziehen. Dass er dann so sauer reagiert und Ihnen nichts sagt, konnte ich ja auch nicht ahnen. Und wenn ich dann nicht auch noch diese verdammte Panne gehabt hätte, dann wären Sie auch nur ein, zwei Stündchen hier alleine gewesen!«
    Nun verstand ich gar nichts mehr. »Wer bitte hat denn überhaupt mit Ihnen gesprochen?«
    »Eine Frau ... Gruber?«
    »Rakete!«, stöhnte Breitling, und wir gaben eine Runde Stummfilmgesichter. Speckhut war der Erste, der seine Stimmbänder wiederfand, mehr noch: Er hatte sich ein paar zusätzliche in den Hals getackert.
    »Du! oide! Hexen!«, wetterte er, »is des peinlich!« »Weil er hummeldumm g'wesen is!« »Unsinn!«, knallte Breitling dazwischen.
    »Ihr wart's doch alle net zufrieden!«, protestierte Käthe mit bösem Blick, »i hob's für euch g'macht!«
    »Geh, jetzt red di a noch raus!«, schrie Speckhut mit hochrotem Kopf und sprang auf. Dann trat er in den Boden, dass die Steinchen nur so spritzten, und streckte seine Hand fordernd in Richtung Breitling, der noch saß.
    »Ich brauch a Zigarette, bitte!«
    »Tut mir leid, hab keine mehr.«
    Nur einer war noch fassungsloser als wir: Töne Piepenbring. »Also, Sie haben ... ich meine, Frau Gruber hat ... gar nicht für die Gruppe gesprochen bei ihren Anrufen?«, stammelte er. »Natürlich nicht!«, schimpfte Trixi.
    »Und ... dass Herr Mutima vorgestern einen Touristen in der Etosha-Pfanne vergessen hat, ist also
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