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Hulamädchen auf Abwegen

Hulamädchen auf Abwegen

Titel: Hulamädchen auf Abwegen
Autoren: Carter Brown
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er
bescheiden ab. »Wir kennen sie schon. Es hat uns lediglich interessiert, ob Sie
sie auch kennen.«
    »Ist mir leider versagt
geblieben«, meinte ich bedauernd. »Aber wie steht es jetzt mit Ihrer Abreise?«
    »Ach ja, richtig!« mischte
Larsen sich wieder ein. »Sie bringen mich auf eine Idee. Wie steht es mit Ihrer Abreise? Nachdem nichts mehr Sie hier hält, Boyd?«
    »Das habe ich mir auch schon
überlegt«, gab ich zu.
    »Also?«
    »Einen Augenblick«, schaltete
Virginia Reid sich ein. »Um meine Neugier zu befriedigen: Wer hat Ihnen
verraten, wo Sie uns antreffen können?«
    »Oh, ich habe gefragt — und
erhielt Antwort. Ganz einfach.«
    »Von Miss Arlington
vielleicht?« fragte sie zynisch.
    »Nein«, sagte ich. »Aber
vielleicht sollten Sie sich eines Tages die Eingeborenentänze von Alt-Hawaii
ansehen, Virginia, und sich ein Beispiel daran nehmen. Das wäre für Ihre Figur
gerade das richtige! Sie würden sich wundern, wieviel Erkenntnisse man dabei gewinnt!«
    Larsen machte ein Gesicht, als
habe er eine Qualle verschluckt. Es fiel ihm sichtlich schwer, passende Worte
zu finden.
    »Ich weiß«, half ich ihm, denn
Mitleid ist meine große Schwäche, »Sie wollten mir eben mitteilen, ich sollte
mich zum Teufel scheren — wie gehabt. Leider finde ich das langsam fad, Erik.
Oder, um es zu verdeutlichen, langsam finde ich Sie fad, Erik.« Dann sah
ich Virginia an und fragte sie, ob sie das nicht auch fände.
    Virginia reagierte mit einem
flüchtigen Lächeln hinter geschlossenen Lippen, das der Mona Lisa Ehre gemacht
hätte, und meinte: »Sie sollten sich vor seinen Muskeln in acht nehmen, junger
Mann. Wenn Erik nämlich erst einmal in Fahrt kommt, ist er nicht mehr zu
bremsen.«
    »Oh!« sagte ich nachdenklich.
»Diese langen herrlichen Stunden nächtlicher Zweisamkeit — was für einen
reichhaltigen Schatz an Erinnerungen Sie dabei angehäuft haben müssen — in
dieser tausendundeinen Nacht von Hawaii!«
    Virginia lachte gegen ihren
Willen. »Ich habe es mir gleich gedacht«, sagte sie schließlich, als sie wieder
sprechen konnte, »daß Sie einen auffallend ausgeprägten Sinn für Humor haben.
Das ging mir schon auf, als Sie uns vorschlugen, Hawaii binnen vierundzwanzig
Stunden zu verlassen.«
    »Ich nehme an, Sie waren in der Hauoli Bar, Danny«, wandte Kayo Choy höflich ein. »Dort hat
man Ihnen vermutlich gesagt, wo man uns finden kann, und dort haben Sie wohl
auch meinen alten Freund Eddie Mayes gesprochen.«
    »Ganz recht«, stimmte ich ihm
bei, »der Lispeltenor . Scheint viele Freunde zu
haben. Habe ich recht?«
    »Durchaus. Er kennt Gott und
die Welt«, lächelte Choy . »Mich nicht
ausgeschlossen.«
    »Dies hier ist ein reizendes
Lokal«, knurrte Larsen mit erstickter Stimme, »und ich würde es nicht gern
sehen, daß es ihretwegen Schaden nimmt; aber wenn Sie nicht binnen zwei Minuten
verschwunden sind, Boyd, werden Sie nicht mehr Herr Ihrer eigenen Schwerkraft
sein.«
    »Keine Angst«, sagte ich heiter,
»ich gehe ja schon. Ich hasse Auseinandersetzungen, sie machen mich nervös.
Schuld daran ist mein klassisches Profil.«
    »Wo wohnen Sie?« fragte Choy .
    »Im Hawaiian Village .«
    »Darf ich Ihnen eine
persönliche Frage stellen, Danny?« erkundigte er sich ernst.
    »Solange Sie sich aus meinem
Liebesleben heraushalten, das für mich geheiligt ist«, gab ich zurück, »können
Sie von mir jede Art von Information haben — natürlich gegen ein angemessenes
Honorar.«
    » Wieviel bekommen Sie von Reid eigentlich für diesen Auftrag?«
    »Außer den Spesen eintausend
Dollar Vorschuß und vier weitere Tausender nach
Erledigung des Auftrags, was bedeutet, falls es mir gelingt, Virginia mit ihrem
bezaubernden Galan ins Blaue zu schicken.«
    »Vielen Dank«, sagte er, »für
Ihre Offenheit. Ich mag das, wenn Leute in Geschäftsdingen offen sind, Danny.
Was hielten Sie davon, wenn wir Reids Angebot aufbessern würden?«
    »Sind Sie verrückt geworden, Choy ?« fuhr Larsen ihn an.
    Choy widmete ihm einen
gedankenschweren Blick und sagte höflich: »Bitte — Erik. Meinen Sie nicht, Sie
sollten das lieber mir überlassen? Im Moment gilt es zu denken, nicht zu
segeln.«
    »Das hängt davon ab«, überlegte
ich laut, »um welche Summe es sich bei dieser Aufbesserungsaktion handelt. Sie
müssen wissen«, fuhr ich fort, wobei ich ihm großzügigerweise einen tiefen Einblick in meine männliche Psyche gewährte, »Frauen sind mein
Hobby, Geld hingegen ist mein Laster.«
    »Dann scheinen wir uns
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