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Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers

Titel: Hüter der Flamme 02 - Das Schwert des Befreiers
Autoren: Joel Rosenberg
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fröhlich. Ihn amüsierte das Ganze. »Es geht nur darum, wem Karl seine Aufmerksamkeit schenkt. Du hast sie, und er nicht.«
    Er deutete mit dem Daumen auf Lou Riccetti, der mit verschränkten Armen gedankenverloren an einer hohen Ulme saß. »Slowotskis Gesetz Nummer siebenunddreißig: Manche Leute brauchen weniger Zuwendung als andere. Das hängt allein davon ab ...«
    »O nein!« Ahira der Zwerg, der hoch oben in einer abgestorbenen Eiche hockte, schüttelte den Kopf. »An alle! Holt eure Waffen! Lou, du nimmst meine Armbrust! Karl, aufs Pferd! Bewegt euch! Reiter galoppieren auf die Schutzzone zu: Ich glaube, sie werden uns angreifen.«
    Noch während des Sprechens kletterte Ahira unbeholfen aber schnell den Baum hinunter, indem er seine stumpfen Finger gegen den Stamm preßte, ohne nach Zweigen zu suchen, an denen er sich hätte festhalten können.
    Karl ließ die Tasse fallen, als er aufsprang. Instinktiv legte er die Hand an den Schwertgriff und rannte über die Wiese zu seiner kastanienbraunen Stute, die dort ruhig im knöcheltiefen Gras weidete.
    Wenn Ahira keine Gespenster sah, blieb höchstwahrscheinlich keine Zeit, sie zu satteln. Karl nahm das Zaumzeug von einem Ast, streifte es ihr über und zog es hinter den Ohren fest. Die Zügel in der linken Hand, griff er mit der rechten in ihre Mähne und schwang sich mit dem rechten Fuß voran auf ihren Rücken.
    Ein kurzer Ruck mit den Zügeln, ein leichter Stoß mit den Fersen. Was, zum Teufel, ist los? dachte er.
    *Ich kann es besser sehen, und ...*
    Nun, rede schon! Wir werden gleich angegriffen.
    *Nein, werden wir nicht! Das ist los*, teilte ihm Ellegon gedanklich mit.
    Ellegon streckte seinen langen Hals über einen herausragenden Felsen und spähte über die Wüste von Elrood. In der Ferne bewegten sich fünf Gestalten schnell über das staubige, geborstene Land.
    Er konzentrierte sich auf sie. Jetzt konnte er sie deutlich erkennen. Alle fünf waren schmutzige Menschen, hoch zu Roß. Durchaus möglich, daß diese Pferde gut schmeckten.
    Drei der Menschen ritten zusammen und verfolgten einen vierten, der halbnackt und mager war. Er trug ein Halsband aus Metall, von dem eine lange Kette herabhing.
    Der fünfte Reiter war wie die anderen Verfolger in eine grüne Tunika und eine passende Hose gekleidet. Er galoppierte aus einer anderen Richtung auf das Opfer zu.
    Danke, Ellegon, dachte Karl. Der fünfte Reiter hat wahrscheinlich eine andere Route genommen als seine Freunde. Jetzt versucht er dem Sklaven den Weg abzuschneiden, ehe er das Gebiet des Tabernakels erreicht.
    *Wird er auch schaffen. Sein Pferd ist viel frischer als die anderen vier.*
    »Andrea!« rief Ahira. »Geh zum Felsen hinauf. Versteck dich im Gebüsch. Wenn sie nahe genug sind, banne so viele wie möglich mit deinem Schlafzauber. Wir sortieren sie später aus. Jetzt will ich nur ...«
    »Nein!« sagte Karl und brachte sein Pferd neben dem Zwerg zum Stehen. »Sie sind nicht hinter uns her. Es sind vier Soldaten, die einen entlaufenen Sklaven jagen. Sie werden nicht in die Nähe der Lichtung kommen. Andy, wie weit reicht dein Schlafzauber?«
    Sie hob hilflos die Arme. »Zwei-, dreihundert Fuß. Höchstens.«
    Ellegon, hat einer von ihnen eine Armbrust? Du hast das vorhin nicht erwähnt, und ich konnte es nicht so genau erkennen.
    *Zwei haben Armbrüste, Karl, ich muß mit dir reden .. .*
    Später. Er wandte sich an Andrea. »Es hat keinen Zweck. Sie würden dich niedermachen, ehe du nahe genug wärst. Ellegon und ich werden uns um sie kümmern.« Schwing dich in die Luft und hilf mir. Karl hatte das einzige Pferd. Je nachdem, wie weit die Jäger und ihre Beute von dem Felsen entfernt waren, mußte er vielleicht mehrere Minuten die Stellung ganz allein halten, bis die anderen gefolgt waren.
    Karl hatte vor seiner eigenen' Kampfkraft großen Respekt; aber für einen einzigen Mann war es ein großes Risiko, es mit vier oder mehr Gegnern aufzunehmen, ganz gleich wie gewandt er mit dem Schwert war. Mit Ellegon in der Luft würde es wohl kaum zu einem Kampf kommen, da nur wenige Leute es riskierten, sich vom Drachenfeuer rösten zu lassen.
    *Nein.*
    Was?
    *Ich dachte, ich hätte mich klar ausgedrückt. Nein, ich werde nicht aufsteigen. Die haben Armbrüste. Ich habe Angst. *
    Das war doch absurd! Ellegons Schuppen waren so hart wie Stahl. Er war gegen alle nicht-magischen Waffen so gut wie immun.
    Aber jetzt war keine Zeit, darüber zu diskutieren. »Ellegon macht nicht mit. Ich werde sie aufhalten.
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