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Hot - Erotische Phantasien

Hot - Erotische Phantasien

Titel: Hot - Erotische Phantasien
Autoren: Nancy Warren
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Sicherheit möchte ich Ihnen nichts Näheres erzählen. Es tut mir leid«, wiederholte er. »Ich werde Ihnen nichts tun, aber Sie sollten heute Nacht hierbleiben. Ich kann das Risiko nicht eingehen, dass Sie sofort Ihren Auftraggeber anrufen und ihm meinen Aufenthaltsort verraten. Morgen früh werde ich San Francisco verlassen. Dann sind Sie frei. Heute Nacht schlafe ich auf dem Sessel.«
    »Aber meine Kinder …« Sie klang panisch. »Ich muss doch zu meinen Kindern nach Hause.«
    Kinder? Sein Magen zog sich zusammen. Er hatte angenommen, dass sie Single war. Sie trug keinen Ring.
    Dann tat er etwas, das er eigentlich nicht hatte tun wollen. Er nahm sich ihre Brieftasche. Sie lag ganz unten in ihrer Tasche. Wenn sie Kinder hatte, wollte er sie sehen. Er kannte niemanden, der Kinder hatte und keine Fotos seiner Sprösslinge bei sich trug.
    Zwei Minuten später wusste er, dass sie gelogen hatte. »Hier sind keine Bilder von Ihren Kindern, und auf der Mitgliedskarte für die Videothek steht ›Miss‹.«
    »Das sollte da auch stehen. Und falls es Ihnen entgangen sein sollte: Frauen können auch ohne einen Ehemann Kinder haben. Kluge und emanzipierte Frauen jedenfalls.«
    Sie war absolut empfindlich. Und ihr Job, untreue Ehemänner zu überführen, gefiel ihr offenbar unglaublich gut. Es steckte sicher eine Geschichte dahinter, doch er hatte im Augenblick keine Zeit, um der Sache auf den Grund zu gehen.
    »Wenn Sie Kinder hätten, würden Sie sie nicht in Gefahr bringen. Sie würden einem bewaffneten Mann, der Frauen fesselt, nicht einmal von ihrer Existenz erzählen.«
    Sie machte sich nicht die Mühe, mit ihm zu streiten. »Warum hauen Sie nicht sofort ab? Lassen Sie mich hier und verschwinden Sie, wenn Killer hinter Ihnen her sind.«
    »Ich habe meine Gründe, das jetzt nicht zu tun. Es tut mir leid«, sagte er zum dritten Mal.
    Er trat ans Fenster und ließ seinen Blick aufmerksam über die Straße gleiten. Nichts hatte sich verändert. Er zog die Gardinen zu und nahm wieder Platz. Sein Blick fiel auf die braune Papiertüte. »Das hätte ich beinahe vergessen. Abendessen.« Er zog ein Sandwich und eine Flasche Mineralwasser heraus. Aus dem Badezimmer holte er ein Glas und schenkte Wasser ein, teilte dann das Sandwich und legte es auf eine Serviette. »Ich hoffe, Sie mögen Geflügelsalat«, erklärte er und stellte alles auf den Nachttisch. Er löste die Fessel um ihren linken Arm, denn er hatte längst bemerkt, dass sie Rechtshänderin war.
    Wieder funkelte sie ihn zornig an, aber allmählich gewöhnte er sich daran. Im Übrigen war er sich sicher, dass er genauso schauen würde, wenn er sich in ihrer Lage befände.
    Er hatte sich schon fast darauf eingestellt, dass sie ihm das Sandwich und das Getränk vor die Füße werfen würde, doch das tat sie nicht. Sie aß und trank. Eine vernünftige Frau. Das gefiel ihm.
    »Also«, begann er, legte die Waffe ab und nahm sich sein halbes Sandwich. »Hassen Sie alle Männer oder nur mich?«

3 . Kapitel
    G retchen schreckte aus einem unruhigen Schlaf voller Alpträume auf, als sie das Geräusch des Radioweckers vernahm. Es dauerte einen Moment, bevor ihr alles wieder einfiel. Beinahe wünschte sie sich, sie hätte sich nicht erinnert. Der Alptraum war Wirklichkeit.
    Sie warf einen Blick zu Adam Stone, der gerade die Augen aufschlug. Sie sah, wie seltsam zusammengekrümmt er im Sessel lag, wie er dann das Gesicht verzog und sich an den Nacken griff. Insgeheim hoffte sie, dass sein Nacken wie die Hölle schmerzte. »Guten Morgen«, sagte er.
    »Es wird ein guter Morgen, wenn Sie mich endlich freilassen und aus meinem Leben verschwinden.« Sie streckte sich. Die Vorstellung, vor einem Fremden so hilflos zu sein, missfiel ihr. Sobald er ihre Fesseln gelöst hätte …
    Moment mal.
Sie war zwar nicht gerade ein Morgenmensch, aber sogar ihr umnebeltes Hirn begriff, dass sie sich im Schlaf nicht hätte zusammenrollen können, wenn sie noch immer festgebunden gewesen wäre.
    »Wann haben Sie die Fesseln abgenommen?« Der Gedanke, dass sie in der Nacht jederzeit das Zimmer hätte verlassen können, aber stattdessen geschlafen hatte, bis der Wecker sie geweckt hatte, war beschämend. Wenn sie ihre Erfolgsgeschichte der letzten vierundzwanzig Stunden genau betrachtete, sollte sie ihre Berufswahl vielleicht doch noch einmal überdenken.
    Dieses belustigte Funkeln stand wieder in seinen Augen – als hätte er ihre Gedanken erraten und würde ihr Unbehagen verstehen.
    »Kommen Sie«,
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