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Hot - Erotische Phantasien

Hot - Erotische Phantasien

Titel: Hot - Erotische Phantasien
Autoren: Nancy Warren
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während ihrer Arbeit eine Menge Erfahrungen sammeln können – vergeudete ein untreuer Ehemann keine Sekunde seines Liebeswochenendes. Und ganz sicher keine ganze Stunde.
    Geduld war der Teil ihres Jobs, den sie am schwierigsten fand. Sie zog die Zeitung hervor, las die Nachrichten und fing an, das Kreuzworträtsel zu lösen. Nach einer weiteren Stunde begann ihr Magen zu knurren. Sie holte einen Müsliriegel aus ihrer Tasche und biss ab.
    Endlich tat sich etwas: Stone kam aus dem Hotel. Er trug noch immer seinen Anzug. Wollte er sein Date mit seinem Äußeren beeindrucken? Sie schüttelte den Kopf und schoss ein paar Aufnahmen mit ihrer Kamera, aber er war allein. Er blickte die Straße rauf und runter und ging dann eilig in die entgegengesetzte Richtung.
    Gretchen wartete, bis er hinter der nächsten Ecke verschwunden war, bevor sie aus ihrem Auto stieg und ihm folgte. Sie nahm den kleinen Überwachungsmonitor von ihrem Armaturenbrett und legte ihn in den Kofferraum – sie würde Stone zu Fuß verfolgen.
    Es stellte sich heraus, dass er nur zu einem Lädchen an der Ecke ging. Sie ging an dem Schaufenster vorbei und tat so, als würde die Auslage eines Souvenirshops sie interessieren. Scheinbar versunken bewunderte sie die kleinen Nachbauten der Cable Cars und die Blechdosen mit
Ghirardelli
-Schokolade, die mit Bildern der Golden Gate Bridge verziert waren. Aus den Augenwinkeln beobachtete sie, wie Stone mit einer braunen Papiertüte den Laden verließ.
    Verdammt.
Er hatte sein Hotel überhaupt nicht verlassen, um sich mit der Frau zu treffen. Vorerst würde sie keine Schnappschüsse davon machen können, wie die beiden bei einer Tasse Cappuccino im Straßencafé saßen und sich küssten oder wie sie in einem vornehmen Restaurant unter dem Tisch füßelten.
    Wo war die andere Frau?
    Die Antwort traf sie wie ein Schlag ins Gesicht. Es war so offensichtlich. Die Frau musste im Hotel auf ihren Liebhaber gewartet haben. Während Gretchen zu Tode gelangweilt draußen gesessen und über ein Wort mit zehn Buchstaben für eine Zitrusfrucht nachgegrübelt hatte, war das Techtelmechtel auf Stones Zimmer in vollem Gange gewesen.
    Sie hatte kein Team oder einen Partner, der sie beizeiten entlasten konnte. Sie schnüffelte nach der altbewährten Methode: Sie folgte dem Verdächtigen, schoss Fotos und machte sich detaillierte Notizen. Und wenn es erforderlich war, sagte sie auch als Zeugin aus. Sie besaß eine Waffe, eine kleine
Smith & Wesson
mit einem flippigen Griff in Pink. Doch bislang hatte sie die Waffe für einen Job noch nie benutzen müssen. Das Büro, das sie gemietet hatte, war praktischerweise an die Telefonzentrale des Gebäudes angeschlossen, so dass sie keine Sekretärin benötigte, die ihre Anrufe entgegennahm. Die geringen Geschäftskosten ermöglichten es ihr, mit den Preisen für ihre Dienste absolut konkurrenzfähig zu bleiben. Und außerdem gefiel es ihr, allein zu arbeiten.
    Wenn sie heute Abend noch etwas Brauchbares herausfinden wollte, musste sie ein bisschen forscher an die Sache herangehen. Sie würde Stone in sein Hotel folgen. Mit etwas Glück würde er seine Zimmertür öffnen und seine Geliebte küssen, während er in Reichweite ihrer Kamera war.
    Manchmal taten Menschen die dümmsten Dinge – zum Glück für sie und ihre Arbeit.
    Sie stürmte in die Pension, neigte den Kopf, als sie an der Rezeption vorbeiging, und tat so, als würde sie in ihrer Tasche nach dem Schlüssel suchen. Die junge Dame am Empfang telefonierte gerade und würdigte die Frau, die in den reizenden altmodischen Aufzug mit den Gittertüren steigen wollte, keines Blickes.
    Stone hatte die Türen bereits zur Hälfte zugezogen, als sie rief: »Halten Sie den Lift bitte noch an.«
    Kurz blickte er sie an, und sie zwang sich, ungerührt zu wirken, obwohl sie das dringende Bedürfnis verspürte, ihre Faust auf seine Nase sausen zu lassen. Dieses Arschloch checkte sie ab. Sie nahm diesen knappen interessierten Blick wahr, das schnelle Mustern von Kopf bis Fuß, als er ihren Körper abschätzte. Er hatte kaum seinen Hintern aus dem Bett der einen Frau erhoben und schon wieder ein Auge auf eine andere geworfen?
    »Welche Etage?«, fragte er höflich.
    Sie bemerkte, dass sein Finger kurz über dem Knopf mit der Vier innehielt. »Vierter Stock, bitte.«
    Mit einem flüchtigen Nicken drückte er den Knopf. Der altertümliche Lift surrte und quietschte unheilverkündend, als er langsam nach oben glitt.
    Sie war sich der Anwesenheit
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