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Horror Factory 09 - Die Todesuhr

Horror Factory 09 - Die Todesuhr

Titel: Horror Factory 09 - Die Todesuhr
Autoren: Robert C. Marley
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gefüllter Sack voller fetter, sich in ihm windender Würmer.
    Sein Blick fiel auf das zerbrochene Rückgrat der Katze. Kein Zweifel, es handelte sich um dasselbe halb verweste Tier, das er nur ein paar Minuten zuvor tot in der Gosse hatte liegen sehen. Die Spur tödlicher Zerstörung, die das Kutschrad quer über den Rücken der Katze gezogen hatte, war nach wie vor deutlich zu erkennen.
    Den Schürhaken schützend vor sich haltend, wartete er ab. Bei jeder Bewegung der Katze war das entsetzliche knirschende Geräusch zerborstener, aufeinanderreibender Knochen zu hören. Die Katze musste schon seit Tagen tot sein. Und doch war dieser tierische Leichnam, so zerbrochen er auch gewesen war, von der Straße her vier Treppen hier herauf in dieses Zimmer gekrochen. Wie, um Himmels willen, war das möglich?
    Als die Katze zum Sprung ansetzte, holte er mit dem Schürhaken aus, traf sie im Flug mit voller Wucht an genau der Stelle, die das Wagenrad bereits zerquetscht hatte, und teilte den Leib des Tieres damit in zwei Hälften.
    Das Tier stieß ein fast menschliches Quieken aus, prallte gegen den Schrank und fiel scheinbar leblos zu Boden. Zu seinem unsäglichen Entsetzen sah Poe, wie sich eine Art Wurm zungengleich aus dem blutverschmierten Maul der Katze hervorschlängelte. Er war schwarz und glänzend und erinnerte ihn in seinem Aussehen an einen Aal. Blitzschnell schoss dieses schwarze längliche Etwas zwischen den Fangzähnen der toten Katze hervor, kroch über den Boden und verschwand wie eine Eidechse unter dem Schrank bei der Tür.
    Noch immer schockiert stand er da und starrte die Katze an, als der schwarze Wurm wieder zum Vorschein kam. Er kam hinter dem Schrank hervor und schlängelte sich die Wand hinauf, verschwand dann aber in einem Spalt zwischen Wand und Zimmerdecke.
    Jetzt oder nie. Hastig ging Poe wieder vor der Standuhr auf die Knie, zog die Schublade ganz heraus und tastete im dunklen Bauch der Uhr nach einem Versteck. Über ihm an der Decke tauchte ein weiterer Wurm auf. Dann noch einer. Und auch unter dem Schrank kamen weitere hervor. Sie waren schwarz und augenlos. Auf den ersten Blick sahen sie aus wie Schatten. Sie schienen von allen Seiten zu kommen.
    Poes Finger berührten ein Bord. Und darauf lag ein kleines Holzkästchen. Er griff danach und hielt es schon in der Hand, als eine der schwarzen Kreaturen auf ihn zuschoss und ihn am Unterarm traf. Poe schrie auf. Der Schmerz war fast unerträglich. Dort, wo ihn der Schwanz des schwarzen Wurms wie ein Peitschenhieb getroffen hatte, brannte seine Haut wie Feuer.
    Poe ließ das Kästchen fallen, hechtete über den Boden, packte den Schürhaken mit beiden Händen und sprang wieder auf die Füße. Zwei Würmer schlängelten sich an der Tür der Standuhr hinauf, und Poe holte zum Schlag aus. Wo zum Teufel kamen die nur alle her? Und warum waren sie so schnell? Sie bewegten sich ruckartig und mit schier übernatürlicher Geschwindigkeit.
    Die Uhr schwankte, als der Hieb des Schürhakens sie traf und das Glas der Tür zersplitterte. Die Würmer teilten sich und kamen abermals auf ihn zu. Drei weitere Würmer krochen auf das kleine Kästchen zu, das in die Zimmerecke geschlittert war. Es war beim Aufprall zerbrochen, und ein Gegenstand war herausgefallen, der entfernt an eine Pistole erinnerte – wenngleich eine Pistole, wie er sie noch nie zuvor zu Gesicht bekommen hatte.
    Eine Pistole! Vielleicht seine letzte Rettung. Poe war mit einem Satz dort und griff danach. Dann spannte er ohne zu überlegen den Hahn. Das merkwürdige Ding fing an zu summen, wie eines dieser neuartigen mesmerischen Geräte. Er zielte und drückte ab. Ein Ruck ging durch seine Arme, und eine gleißende Lichtkugel schoss wie ein Kugelblitz aus dem Lauf hervor, traf das schwarze wurmartige Etwas und riss es in Stücke. Fetzen aus feuchtem, schwarzem Material flogen ihm ins Gesicht, und er wischte sie mit dem Ärmel fort. Dann wirbelte er herum und schoss zwei weitere huschende Kreaturen entzwei. Sie zerplatzen wie pralle Weinschläuche, klatschten auf den Boden und versickerten zwischen den Dielenbrettern.
    Stille. Es war vorbei.
    Völlig außer Atem ließ er sich an der Wand zu Boden sinken. Überall auf den Möbeln klebte diese ekelerregende schwarze Flüssigkeit mit der Konsistenz von Quecksilber. Ein sonderbarer elektrischer Geruch hing in der Luft, wie kurz vor einem heftigen Gewitter.
    Als er sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, stand er auf, ging zu den Fenstern hinüber
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