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Horasia (German Edition)

Horasia (German Edition)

Titel: Horasia (German Edition)
Autoren: Leif Inselmann
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grausigen Geschehen zu entfernen. Am Ende des Ganges entdeckte er einen Fahrstuhl. Ohne zu zögern betrat er die gläserne Kabine und drückte in seiner Panik willkürlich auf den obersten Knopf. Nachdem der Fahrstuhl sich in Gang gesetzt hatte, wurden die Kampfesgeräusche allmählich leiser. Calan betrachtete das Schwert in seinen Händen.
Die schwarze Klinge war mit dem Blut verschiedener Kreaturen besudelt. Um was genau es sich handelte, wollte Calan lieber nicht wissen. Trotz dem brutalen Kampf gegen Giznar ließen sich an der Klinge weder Beschädigungen noch Abnutzungserscheinungen ausmachen. Vier der sechs Kapseln im Griff des Schwertes waren noch gefüllt. Alle vier enthielten in Wasser gelöstes Namerdium-Salz.
Irgendwann, Calan wusste nicht, wie viel Zeit vergangen war, hielt der Fahrstuhl.
Als die Tür sich öffnete, erkannte er, dass der Fahrstuhl ihn zu der Aussichtsplattform auf der Spitze von Uthudar gebracht hatte. An jedem anderen Tag hätte Calan sicher die Aussicht bewundert, die sich einem von hier bat. Wenn man am Geländer vorbei nach unten sah, konnte man unter sich die Wolken sehen. Hier oben schien es erstaunlich friedlich. Dumpf waren noch die Explosionen von unten zu hören, doch auf der Aussichtsplattform war alles ruhig. Hier hatte man eine kleine Bar und mehrere Bänke aufgebaut. Weder das eine noch das andere war besetzt.
Kurz warf Calan einen Blick auf die Getränkekarte an der Bar. Die Preise waren so hoch wie die Plattform selber. Glücklicherweise stand niemand hinter der Theke, sodass Calan sich einfach an den gekühlten Getränken bedienen konnte. Gierig nahm er mehrere Schlucke aus einer Flasche mit Somam-Wein. Anschließend spülte er sich an einem Wasserhahn das Blut von den Ärmeln und dem Schwert. Gerade wollte er sich einem Snack-Automaten zuwenden, als er ein dumpfes Krachen unter sich hörte.
Kurz darauf erneut, diesmal näher und lauter. Vorsichtig hob Calan das Schwert wieder auf und entfernte sich von der Bar. Plötzlich zerriss der Beton, der den Boden bildete, an einer Stelle und unzählige Betonbrocken flogen durch die Luft.
Als der Staub sich verzogen hatte, sah Calan, dass Giznar auf der Plattform stand.
Auch er war über und über mit Blut besudelt, das zweifellos nicht sein eigenes war.
Obwohl Calan es nicht wusste, bezweifelte er, dass Giznar Blut hatte.
"Du hast eben nicht auf meine Herausforderung geantwortet", sagte Giznar ruhig.
"Meine Antwort wäre nein gewesen", antwortete Calan. "In diesem Fall kann doch auch nicht von einem Kampf gesprochen werden. Und warum suchst du dir gerade mich aus?"
Giznar ging langsam auf ihn zu. "Warum ich mir gerade dich aussuche? Auch ein gottähnliches Wesen wie ich muss Prioritäten setzen. Chunari, Magier und Telepathen gibt es wie Sand am Meer. Aber du bist einer der letzten Magosensitiven, also Personen, die magische Energie direkt wahrnehmen können. Und da du augenscheinlich nicht auf meiner Seite stehst, bist du somit eine potentielle Gefahr für mein Reich. Was ich damit sagen will: Die anderen sind für Tar-Urth ersetzlich, du nicht. Und aus eben diesem Grund sollte ich dich zuerst vernichten."
Mit übernatürlicher Geschwindigkeit stieß er Calan eine Faust in den Bauch, sodass er mehrere Meter flog und schließlich vom Geländer aufgefangen wurde, dass die Plattform von der Tiefe trennte. Ein brennender Schmerz schoss durch Calans rechtes Bein, das beim Aufprall unpraktisch unter ihm gelegen hatte. Möglicherweise war es gebrochen.
"Ich hätte nun wirklich mehr erwartet", sagte Giznar. "Dass Tar-Urth derartige Versager auf seine Missionen schickt, beweist einmal mehr seine Inkompetenz."
Plötzlich raste ein riesiges Objekt aus der Höhe nieder und nagelte Giznar an den Boden.
Als Calan aufsah, erkannte er es als ein riesiges Schwert mit einer Länge von bestimmt sechs Metern.
"Das ebenfalls?", tönte eine laute Stimme. Neben der Plattform schwebte Tar-Urth empor, drei weitere Schwerter in den Tentakeln haltend.
Giznar schien seinen Körper zu verflüssigen und setzte sich neben dem im Boden steckenden Schwert wieder zusammen.
"Dich gibt es also auch noch. Wie geht es dir, du erbärmliches Weichtier?"
"Besser als dir in kurzer Zeit", antwortete Tar-Urth mit seiner dröhnenden Stimme. "Hast du wirklich geglaubt, du könntest meine Festung erobern, ohne mir gegenüberzutreten?"
Tar-Urth schlug mit zweien seiner Schwerter zu. Mit der gewohnt übernatürlichen Schnelligkeit wich Giznar aus und
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