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Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen

Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen

Titel: Hopp! Hopp! Es geht weiter. Vom Glück und Unglück eines Reiseleiters im Wilden Westen
Autoren: Oliver Tappe
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Einweihungsfeier eines neuen
Sterns auf dem Walk of Fame. Der Trottoir des Hollywood Boulevards wird seit
1960 mit Sternen verziert, in welche die Namen von Berühmtheiten aus Film,
Fernsehen, Radio und anderen Medien eingraviert sind. Um auf dem Gehweg
verewigt zu werden, muss ein Promi allerdings erst einmal von der Handelskammer
in Hollywood dafür vorgeschlagen werden. Nimmt er die Nominierung an, zahlt er
schlappe 25.000 Dollar für den Stern, der fortan seinen Namen trägt. Aber was
tut man nicht alles für sein Ego? Bei einer aufwendigen Zeremonie wird das
Denkmal schlussendlich in Anwesenheit des Prominenten enthüllt. Diese
Zeremonien werden im Schnitt zweimal pro Monat abgehalten. Wer sich die Mühe
macht, alle vergebenen Sterne auf dem Boulevard zu zählen, wird auf eine Zahl
knapp über Zweitausend kommen. Um einen Hollywoodstar leibhaftig zu sehen, muss
man schon gewitzt sein und Adleraugen haben. In Malibu hat man die besten
Chancen, einen oder gleich mehrere der seltenen Spezies vor die Linse zu
bekommen. Voraussetzung ist, man erkennt die Promis auch. Vor allem bei den
Frauen ist das gar nicht so einfach. Mein Tipp: Halten Sie an der
Supermarktkasse oder in den Strandboutiquen Ausschau nach den besonders Dürren
mit übergroßen Sonnenbrillen und Pickeln. Die Film- und Fernsehkameras
projizieren stets fünf Kilo extra auf die Figur und nur deshalb wirken die
Stars auf der Leinwand wohlproportioniert. In Wirklichkeit sehen die meisten
völlig unterernährt aus und haben von der vielen Schminkerei schlechte Haut. Da
sie die Poren in ihrer Freizeit nicht auch noch zukleistern wollen, tragen sie
Sonnenbrillen so groß wie Windschutzscheiben auf ihren operierten Nasen, die
vom vielen Koksen oft tropfen. Interessant ist auch, dass es in Kalifornien
keine reinen Privatstrände gibt. Das ist besonders in Malibu von Vorteil, da es
dort zwischen den Villen verschiedene Zugänge zum Meer gibt, die allen Bürgern
offen stehen. Wem es nichts ausmacht, einen Fuß im Wasser zu belassen, der kann
völlig legal und gemütlich an den Häusern der Stars entlangwandern. Besonders
die frühen Morgenstunden eignen sich, um die Reichen und Schönen beim
Strandlauf zu beobachten. Wer dann noch immer kein Glück hat, sollte sich sein
Erbe vorzeitig auszahlen lassen und unter falschem Vorwand in eine von Malibus
Drogen- und Alkoholentzugskliniken einchecken. Da trifft er dann garantiert
einen Promi.
     
    Auf
unseren Rundreisen ist für solche Sternstunden leider keine Zeit. Doch auch der
deutsche Bustourist kann für einen Nachmittag in die Welt der Stars eintauchen.
Folglich ist ein Besuch der Universal Filmstudios in Hollywood immer ein
Höhepunkt für die meisten Kalifornienbesucher. Einmal sehen, wo die großen
Filme produziert werden, einmal ganz nah am Geschehen sein – das gehört bei so
einer Reise einfach dazu.
    Das riesige
Studiogelände ist so groß wie eine deutsche Kleinstadt. Es verfügt sogar über
eine eigene Postleitzahl und besteht grob gesagt aus zwei Sektoren. Zum Einen
ist es jedem Gast möglich, an einer Studiotour durch die Kulissenwelt und der
eigentlichen Produktionsstätten teilzunehmen. Dazu gehört auch das hautnahe
Erleben spektakulärer Spezialeffekte, wie zum Beispiel einem künstlichen
Erdbeben. Auch das Film-Set des Kinohits „Krieg der Welten“ wird besucht. Für
eine im Film nur wenige Minuten dauernde Szene wurde ein ausgedienter Jumbo Jet
aufwendig präpariert. Die Maschine sieht aus, als wäre sie gerade aus
zehntausend Meter Höhe in ein Wohngebiet gestürzt. Die Illusion eines
verheerenden Flugzeugabsturzes ist perfekt. Schon während der Dreharbeiten zum
Film kam es zu Notrufen, verschickt von erschrockenen Piloten im Landeanflug
auf Los Angeles. Im zweiten Sektor des Geländes befindet sich ein mächtiger
Vergnügungspark, der mit aufwändigsten Attraktionen bestückt ist. Hier kann man
sich auf einer Achterbahn im Dunkeln in den Kulissen des Films „Die Mumie kehrt
zurück“ durchschütteln lassen oder die Tricks der aus Film und Fernsehen
bekannten dressierten Tiere in einer Live Show bestaunen. Kühne Stuntmänner
fliegen bei Waterworld nach Explosionen durch die Luft, und wem es unter
der sengenden kalifornischen Sonne zu heiß wird, der kann sich in der
Wasserspaßbahn Jurassic Park eine Abkühlung gönnen.
    Für uns
Reiseleiter ist so ein Besuch im Studiopark allerdings weniger schön, um nicht
zu sagen totlangweilig. Ein Vergnügungspark ist generell nur beim ersten
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