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Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)

Titel: Hope - ein weihnachtlicher Streifzug (German Edition)
Autoren: Don Both , Kera Jung
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Tag mit viel Finesse geschmückt. Der charakteristische Duft, der abertausende Geschichten vom Weihnachtsfest erzählte, beherrschte längst den Raum.
    Kein künstlicher Baum, es musste ein echter sein.
    Nur er sorgte für jenes wohlige Gefühl, das immer dann aufkommt, wenn man mit seinen Lieben bei Kerzenschein an diesem besonderen Tag zusammensitzt.
    Nebenbei schaltete Leon noch die Stereoanlage ein und neigte lauschend den Kopf. Kurz darauf ertönten die sanften Klänge Bachs.
    Perfekt.
    Ein verschmitztes Lächeln erschien auf seinen Lippen, als er an einen hitzigen Streit dachte, den er einmal mit seiner Frau ausgetragen hatte.
    Leon favorisierte echte Kerzen – die noch aus Wachs gefertigt wurden. Sie verbreiteten jenes natürlich flackernde und so warme Licht, das auch das kälteste Herz berührt. Doch Maya – praktisch veranlagt und ewig um ihren Hausstand besorgt - beharrte mit Hinweis auf die Brandstatistik auf Verwendung der elektrischen Alternative.
    Der Streit war hitzig – oh ja! Obwohl Leon sich längst mit seinem Schicksal abgefunden hatte. Aber er mochte die Auseinandersetzungen mit seiner Frau. Und da diese recht rar ausfielen, musste er jede sich bietende Gelegenheit rücksichtslos ausnutzen. Der Anblick einer wütenden Maya war zauberhaft und daher unbezahlbar.
    Ihre Augen blitzten, das Kinn schob sich nach vorn, die Nasenflügel bebten und die Hände waren in die Hüften gestemmt. Sie schnaubte, schäumte vor Wut, während Leon blieb, wie er nun einmal war: ruhig und besonnen.
    Bereits häufiger hatte er überlegt, ob nicht weniger das Thema ihrer Kontroverse sie in diese Ausbrüche trieb, sondern eher die Tatsache, dass ihr Ehemann nicht mit ihr wütete.
    Doch es bedurfte nur eines Lächelns und eines Kusses, um die schlechte Stimmung aus der Welt zu schaffen.
    So war es immer. Nie gingen sie im Streit zu Bett und nie währte eine der seltenen Unstimmigkeiten länger als zwanzig Minuten.
    Zwanzig Minuten – die nie erforderlich gewesen wären.
    Maya konnte ihren Ehemann innerhalb weniger Sekunden von ihrer Meinung überzeugen. Ein Zeichen von Schwäche? Während er sich seine Schürze umband, konstatierte er, dass dies Ansichtssache war. Leon betrachtete es als äußerst klugen Schachzug. Seine Frau war schon immer intuitiver gewesen. Manchmal – meistens – erwies sich Logik als kein guter Ratgeber. Ganz besonders nicht in der Liebe.
    Sehr häufig stellten sich ihre Überzeugungen als die intelligenteren heraus. Denn sie wurden nicht nur mit dem Verstand, sondern auch mit dem Herzen erlangt. Es bereitete ihm nicht die geringsten Schwierigkeiten, das einzugestehen. Sie hatten von jeher nur gemeinsam ein Ganzes ergeben. Allein wäre er nicht einmal die Hälfte wert gewesen.
    Lächelnd stülpte er sich die hitzebeständigen Handschuhe über und öffnete den Ofen.
    Der Braten war, wie er sein sollte.
    Er bestrich ihn bedächtig, entkorkte nebenbei den Wein, damit er atmen konnte, und warf einen Blick auf die Uhr.
    Noch eine Stunde.
    Als Nächstes machte er sich an die Zubereitung der Beilagen. Auch hier ging er mit äußerster Sorgfalt vor. Und nach wie vor lag dieses verhaltene, jedoch so selige Lächeln auf seinen Lippen.
    Wie empfänglich man doch für Stimmungen ist, überlegte er ein wenig belustigt. Selbst so ein hoffnungsloser Zyniker wie er.
    Alles nur deinetwegen, mein Schatz.
    Schließlich begab er sich ins Schlafzimmer und wechselte seine Kleidung.
    Für den Heiligen Abend betrachtete er einen seiner schwarzen Anzüge als angemessen. Mit dem Binden der Krawatte hatte er nie Schwierigkeiten, doch heute gingen ihm die Handgriffe außerordentlich leicht von der Hand. Ein Griff ins Haar – sie liebte den etwas unordentlichen Touch - und schon war er fertig.
    Wieder lachte er leise, als ihm einfiel, wie empört Maya sich ständig über diese besondere Ungerechtigkeit im Kampf der Geschlechter echauffierte.
    ... Eine VIERTELSTUNDE! Maximal! Ich bringe Stunden vor dem Spiegel zu, jetzt mal unabhängig vom Friseurbesuch, und ähnle trotzdem einem Monster! Du benutzt nicht einmal Make-up und bist immer umwerfend! .. .
    Wie oft hatte er ihr bereits versichert, dass sie seinetwegen auf den Aufwand verzichten konnte und es auch keiner Galafrisur bedurfte, damit sie für ihn die Schönste war. Aber Maya bestand darauf, sich für ihn so herzurichten, bis ihr Anblick jeden irdischen Aspekt verlor.
    Für ihn war sie der Engel schlechthin. Nichts und niemand war in der Lage, so etwas auf Erden zu
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