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Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden

Titel: Honor Harrington 6. Ehre unter Feinden
Autoren: David Weber
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selbstverständlich, daß die Selker-Schere uns nicht vorher erwischt. Meiner Meinung nach besteht unsere einzige Chance darin, daß wir eine der Pinassen als Ortungswache benutzen und darauf hoffen, daß eines Ihrer Schwesterschiffe nach Ihnen sucht und wir ein Signal übermitteln können. Wenn Ihre Leute uns rechtzeitig finden«, und wieder atmete sie tief durch, »werden meine Leute und ich uns Ihnen ergeben. Bis dahin ist dieses Wrack jedoch immer noch ein Schiff der Königin, und ich habe das Kommando.«
    »Sollen wir uns also als Ihre Gefangenen betrachten?« fragte Holtz mit einem geisterhaften Lächeln. Beide wußten sie, daß eine Chance auf Rettung im Grunde nicht bestand, aber dennoch spielten sie ihre Rollen weiter, und der Gedanke belustigte ihn.
    »Mir wäre es lieber, wenn Sie sich als unsere Gäste betrachten würden«, entgegnete Honor mit einem ähnlichen Lächeln, und Holtz nickte.
    »Damit kann ich leben«, sagte er und reichte ihr die Hand. Harrington schüttelte sie ihm fest, und das sechsgliedrige Wesen auf ihrer Schulter, das in einem passenden Raumanzug steckte, bedachte ihn mit einem ernsten Nicken. Zu seiner eigenen Überraschung erwiderte Holtz die Kopfbewegung, dann winkte er seine kleine Gruppe aus Überlebenden herbei. »Und jetzt sollte Bürger Lieutenant Commander Wicklow sich vielleicht mit Ihren Umwelttechnikern zusammensetzen, Captain«, schlug er leise vor.
     
    »Wir haben das Ersatzsystem in der Lebenserhaltung in Betrieb«, meldete eine erschöpfte Ginger Lewis drei Stunden später aus dem TLS. »Commander Wicklow ist eine große Hilfe gewesen, und er hat anscheinend einen Weg gefunden, den Temperaturabfall zu vermeiden, wenn wir in den Wäscher einleiten.«
    »Gut, Ginger, sehr gut. Wie geht es in meiner Kajüte voran?«
    »Die können wir nicht mehr unter Druck setzen, Ma’am – zuviel Schaden an den Schotten. Aber die Bosun weiß vielleicht eine Möglichkeit, das Modul doch noch zu bergen.«
    »Wirklich?« Honor fiel ein Stein vom Herzen. Samanthas Modul war noch intakt, aber die Nische am Schott, an der es montiert war, hatte sich stark deformiert und das Modul unverrückbar eingeklemmt. Außerhalb des Moduls konnte Samantha nicht überleben, und es erschien unmöglich zu sein, das Modul aus Honors Arbeitszimmer zu entfernen.
    »Jawohl, Ma’am,« sagte Sally MacBride auf dem gleichen Kanal. »Hinter dem fraglichen Schott verläuft ein Wartungsschacht. Ich kann einen Trupp mit einem Schneidbrenner hineinschicken und das gesamte Schott heraustrennen lassen. Danach können sie das Modul durch den Zugang bergen. Es paßt nur knapp, aber es geht.«
    »Ich danke Ihnen sehr, Sally«, seufzte Honor. »Vielen herzlichen Dank. Können Sie Leute dafür entbehren?«
    »Jawohl, Ma’am. Schließlich« – und Honor wußte, daß die Bosun in diesem Augenblick ein müdes Lächeln aufsetzte – »ist sie das einzige Crewmitglied, das noch in der Falle sitzt. Ich habe Ihren Mr. Candless bei mir; zusammen schaffen wir’s.«
    »Ich danke Ihnen«, sagte Honor erneut, »und richten Sie auch Jamie meinen Dank aus.«
    »Das werde ich tun, Ma’am«, antwortete MacBride. Honor blickte zu Cardones auf, der sich neben sie gestellt hatte.
    »Ich glaube, wir haben die Lage nun weitgehend unter Kontrolle, Skipper.«
    »Gut. Wenn das so ist, sollten wir etwas essen.« Sie wies auf die Tische, wo Freiwillige riesige Teller voller Sandwiches aus den Küchenvorräten der Messeabteilung aufgestellt hatten. »Wir werden genug Probleme mit Erschöpfung haben, da brauchen wir nicht auch noch Fehler wegen Hunger und mangelndem Blutzucker provozieren.«
    »Das stimmt. Und es hebt die Moral. Ich könnte weiß Gott einen Riesenkodiak verspeisen!«
    »Ich auch«, meinte Honor lächelnd. »Und sobald …«
    »Skipper! Skipper! «
    Honor fuhr erschrocken auf, als plötzlich die aufgeregte Stimme aus ihrem Helmcom drang. Sie gehörte Scotty Tremaine, der zusammen mit Horace Harkness auf Ortungswache in der Pinasse war, und Honor hatte ihn noch nie so aufgeregt erlebt.
    »Ja, Scotty?«
    »Skipper, vor meinen Augen befindet sich der wunderschönste Anblick im ganzen gottverlassenen Universum!« brüllte Scotty fast und fluchte zum allerersten Mal in ihrer Gegenwart, soweit sie sich erinnern konnte. »Unbestreitbar wunderschön, Skipper!«
    » Was ist denn so ›wunderschön‹?« verlangte Honor zu erfahren.
    »Hier, Skipper! Ich gebe es an Sie weiter«, entgegnete Tremaine statt einer direkten Antwort. Honor
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