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Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen

Titel: Honor Harrington 18. Auf Biegen und Brechen
Autoren: David Weber
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meiner Nähe sind. Um mich zu töten, brauchte er zunächst eine Waffe, und dann musste er meine Leibwache … ausschalten. Indem er Simon die Waffe abnahm, konnte er beide Ziele gleichzeitig erreichen.«
    »Verstehe.« Hamish runzelte die Stirn, dann zuckte er die Achseln. »Du könntest auf der richtigen Fährte sein. Ich weiß es nicht. Ich weiß aber, wo etwas Ähnliches schon einmal geschehen ist.«
    »Wo etwas Ähnlich … Ach! Oberstleutnant Hofschulte!«
    »Genau. Pat Givens hat bereits eine Depesche an die Andermaner gesandt, in der sie um sämtliche Akten im Fall Hofschulte bittet, weil es sich sehr ähnlich anhört: ein vollkommen vertrauenswürdiger, vollkommen treuer langjähriger Gefolgsmann, der plötzlich überschnappt und versucht, Prinz Huang und dessen gesamte Familie zu ermorden. Wenn ich mich recht erinnere, ist die Möglichkeit einer Justierung sehr genau erwogen worden, aber Hofschulte war nie lange genug außer Sicht, um so etwas zu ermöglichen. Und auch das klingt ganz genau wie bei uns.«
    »Aber warum sollte Haven den andermanischen Kronprinzen ermorden lassen?«, fragte Honor verwirrt.
    »Das kann ich dir nicht sagen«, gab Hamish zu. »Ich weiß nur, dass der Modus Operandi sehr ähnlich zu sein scheint. Ich könnte mir einige Vorteile denken, die sie jetzt dadurch hätten, wo sie sowohl mit den Andermanern als auch mit uns im Krieg liegen, aber damals?« Er schüttelte den Kopf. »Natürlich hat damals noch die SyS ihre gesamte Geheimdienstmaschine beherrscht. Vielleicht hatte man ein Motiv, das wir aus unserer Perspektive einfach nicht sehen.«
    »Das ist nur schwer vorstellbar«, sagte Honor nachdenklich. »Ich frage mich nur …«
    »Was fragst du dich?«, erkundigte sich Hamish nach einigen Sekunden.
    »Was? Oh!« Honor holte sich in die Gegenwart zurück. »Ich habe mich nur gefragt, ob es vielleicht noch jemanden gibt, jemanden, der eine Technik entwickelt hat, die es ermöglicht, solche Anschläge zu unternehmen, und der sich anheuern lässt?«
    »Gut denkbar.« Hamish überlegte. »Sogar sehr gut denkbar. Denn ich könnte mir außer Haven niemanden denken, der sowohl Motiv als auch Ressourcen hätte, um so etwas auszuführen.«
    »Ich auch nicht«, stimmte Honor ihm zu, aber ihr Stirnrunzeln verschwand nicht.
    Ja, Mordanschläge waren stets eine bevorzugte Taktik der Volksrepublik gewesen, egal ob durch InAb oder SyS ausgeführt. Mit einem Thomas Theisman jedoch hätte sie solche Methoden nicht in Verbindung gebracht. Andererseits kam Eloise Pritchart aus dem havenitischen Widerstand, und ihren Aprilisten waren mehrere Dutzend Ermordungen von Legislaturisten und InAb-Mitarbeitern in Schlüsselpositionen zugeschrieben worden. Und wie immer Honor es sehen wollte, als Kommandeurin der alliierten Flotte, die den Zivilisten wie dem Militär der Republik den größten Schaden zugefügt hatte, war sie eindeutig ein legitimes militärisches Ziel.
    Und ein Mordschlag vernichtete einen auch nicht mehr als ein bombengepumpter Röntgenlaser.
    »Naja«, sagte Hamish schließlich, »einer der Gründe, weshalb ich hierhergekommen bin, war, dir zu sagen, dass Pat es zu schätzen wüsste, wenn du beim nächsten Mal den Dienstweg bemühen würdest. Aber wenn du Mandel los sein willst, dann wird er abgezogen. Und sie hat mir anvertraut, dass er, wenn er dir zu nahe getreten wäre, statt nur ein Klotzkopf zu sein, sich auf einen langen Fall hätte einstellen können.«
    »Nein.« Honor schüttelte den Kopf. »Nein, so sehr meine gehässige Seite das auch gern sehen würde, das Problem war wirklich nur seine … mangelnde Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Hypothesen.«
    »Meine Güte, wie diplomatisch du dich ausdrückst«, brummte ihr Ehemann. Dann grinste er schief. »Als Zwotes hat sie gefragt, ob Commander Simon dir genehm ist.«
    »Das ist sie. Wegen ihres Namens ist es zwar, als würde ich mir mit dem Finger in der Wunde stochern, aber sie ist aufgeschlossener als Mandel. Ich will nicht sagen, dass sie mir zustimmt – noch nicht jedenfalls –, aber wenigstens schließt sie die Möglichkeit nicht aus. Und sie hat sich auch noch nicht mit einer eigenen Theorie verheiratet. Sie glaubt offenbar, was die Xenologen in den letzten Jahren über Baumkatzen und ihre Fähigkeiten veröffentlicht haben.«
    »Gut, dann soll Samantha mit ihr reden. Wahrscheinlich haben wir nicht so viel Glück, dass sie Gebärdensprache lesen kann?«
    »Nein, das kann sie nicht.«
    »Schade. Wenn das so ist, werde ich
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