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Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2

Titel: Honky Tonk Pirates - Das vergessene Volk - Band 2
Autoren: PeP eBooks
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Möwen dazu gebracht hatte, sein Schiff zu be…
    »Nun«, seufzte Whistle. »Vielleicht war es ein Fehler, dass wir uns verbündet haben. Aber falls es das nicht war, schlage ich vor, dass wir auch weiterhin meinem Plan folgen.«
    »Eurem Plan?«, hüstelte Talleyrand verächtlich. »Euer Plan hat dazu geführt, dass …«
    »… Honky Tonk Hannah«, fiel ihm Whistle ins Wort, »und dieser Rotzbengel Will für uns die Drecksarbeit tun.Was glaubt Ihr, was Euch auf dieser Reise erwartet? Das vergessene Volk will nicht gefunden werden. Es hat keine Lust auf Leute wie Euch und Euren von oben bis unten gepuderten König. Und um das sozusagen unmissverständlich klarzustellen, hat es sich
lauter niederträchtige und fiese Dinge einfallen lassen: den Nebel der Zwietracht zum Beispiel. Der kriecht einem durch die Nasenlöcher direkt in den Kopf, packt sich das Herz mit seinen klammfeuchten Fingern und bringt einen Vater dazu, seinen Sohn zu erwürgen.«
    Ein Raunen ging durch die Reihen seiner Piraten.
    »Ja, und im Schutz des Nebels folgen die Schwärmer. Geisterhafte Wesen, gegen die Eure Soldaten wie Kindermädchen aussehen.« Whistle hörte das erschrockene Rascheln von Talleyrands vermummten Männern. »Ja, sie stehlen sich an Bord, lautlos und heimtückisch, und wenn man sie endlich bemerkt, ist es zu spät. Dann stehen sie da, erzengelartige, gesichtslose Hünen. Sie packen sich die wehrlosen, weil untereinander zerstrittenen Seelen und springen mit ihnen von Bord.« Der Alte Pirat lauschte in die knisternde Stille hinein und spürte die Angst. »Dort tanzen sie mit ihren wehrlosen Opfern und die lassen sich das nur zu gerne gefallen. Denn die Schwärmer sind schön. Unter Wasser haben sie plötzlich Gesichter. Gesichter von Männern und Frauen. Und die sind, auch wenn man es sich nicht vorstellen kann, noch schöner als Hannah.« Whistle seufzte und wischte sich über den Bart. »Doch in Wirklichkeit sind die Schwärmer böser als wir. Böser als Ihr und ich jemals sein könnten.« Er sah den Schwarzen Baron aus seinen blinden Augen an. »Die Schwärmer sind Quallen. Riesige Hai und Walfisch verschlingende Quallen, deren Körper all den Wesen Zuflucht gewähren, die zu böse und verdorben sind, um sterben zu können.«
    »Dann wissen wir doch, wo wir uns am Ende alle wieder begegnen«, amüsierte sich Talleyrand über diese Gespenstergeschichte.

    »Ja.« Der Piratenfürst ignorierte den Spott des Franzosen. »Das wissen wir jetzt. Doch wenn Ihr meinem Rat folgen wollt, betet lieber, dass Gott Euch sofort in die Hölle schickt.« Er schloss seine Augen, legte seine Hand auf die Brust an die Stelle, wo andere Menschen ihr Herz schlagen hören, und lauschte in die unheimliche Stille hinein. »Sie tanzen mit ihren Opfern, heißt es. Sie tanzen mit ihnen, bis sie ertrinken. Doch wenn man die Schwärmer besiegt, wenn man es schafft, wenn man im sich dann lichtenden Nebel die Insel entdeckt, entdeckt man das Paradies. Ja, das Paradies gibt es wirklich. Das müsst Ihr mir glauben. Doch es wird von Kriegern bewacht, von Kriegern, die grausamer sind als die Monstermuränen in dieser Lagune.«
    Die Stille an Bord des Requin du Roi war eine Stille, die einem den Atem nahm. Eine Stille der Angst, und in diese Stille begann Blind Black Soul Whistle jetzt leise zu pfeifen. »Huh, war das jetzt etwa zu gruselig? Rieche ich Angst? Französisch-hugenottisch gepuderte Angst? Nun, das hab ich vorausgesehen.« Er grinste breit. »Und weil selbst der alte Whistle noch nicht bereit ist zu sterben, hat er die da vorausgeschickt.« Er zeigte in den nachtdunklen Himmel hinauf. »Denn wenn einer es schafft, zum Schatz zu gelangen. Ich spreche von dem Schatz, der seinen Besitzer in die Lage versetzt, mit giftigem Nebel und diabolischen Schwärmern die Welt zu beherrschen.Wenn einer es schafft, dann sind es Honky Tonk Hannah und dieser Rotzlöffel Will. Und wenn sie es schaffen, sitzen wir ihnen direkt im Genick. Ratten-Eis-Fuß? Windschiefer Cutter?«
    Ein kleiner Kerl mit Hakenprothese, zwei riesigen Schneidezähnen und Barthaaren, die waagerecht vom Kopf abstanden, saß wie eine vollgesogene Zecke auf der Schulter eines krummen Riesen und hielt sich an dessen Ohren fest. Die wuchsen
genau so wie dessen knorrige Nase, das schiefe Kinn und die verzottelten Haare kreuz und quer aus seinem Gesicht.
    »Wo auf dem Rochen habt ihr die Pupille versteckt?«, fragte der Alte und grinste vor Vorfreude auf die Antwort.
    »Sie liegt in der Achse des
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